Kommentar
Jetzt reicht‘s mit den Schwarzbauten in Ampfing: Das ist gefordert
Nahezu monatlich diskutieren Ampfings Gemeinderäte Schwarzbauten. Für Redakteur Jörg Eschenfelder ist es Zeit, bei den Sanktionen härter durchzugreifen.
Es reicht. Das war der verständliche Tenor der Ampfinger Gemeinderäte, als wieder einmal ein Schwarzbau auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung stand.
Das Thema schadet nicht nur dem Ruf der Gemeinde. Es untergräbt auch das Vertrauen in den Rechtsstaat und die Überzeugung, dass Vorschriften wirklich für alle gleich gelten.
Schwarzbauten sind auch absolut unnötig – zumindest in Ampfing. Sobald jemand Sonderwünsche hat, vorher fragt und gute Argumente bringt, machen Ampfings Gemeinderäte ohnehin möglich, was vertretbar ist. Nur wollen – und müssen – sie vorher gefragt werden.
Aber auch bei der Sanktion von Schwarzbauten muss ein Umdenken stattfinden. Der bisherige Weg der Juristen, ein Bußgeld zu verhängen und ansonsten den Bau nach Möglichkeit nachträglich zu genehmigen, reicht wohl nicht, um illegal errichtete Häuser, Garagen, Gartenhütten oder Lagerstätten zu verhindern. Im Gegenteil: Er lädt anscheinend dazu ein, zuerst zu bauen und dann zu fragen, aber auch erst dann, wenn man erwischt wurde.
Anscheinend braucht es mehr Härte und mehr Rückbauten. Anscheinend müssen Rückbauten zur Regel und nicht die Ausnahme werden, um erzieherisch zu wirken.
Warum auch nicht? Nach dem Abriss kann der Bauherr ja eine Genehmigung beantragen und wenn er die bekommen hat, dann erneut bauen. Ganz legal. Mehr Kosten? Das ist doch das Problem des Bauherrren, das hätte er sich vorher überlegen müssen.
Die Mehrheit schafft es ja auch, sich zuerst die Genehmigung zu holen und dann zu bauen. Warum sollen dann ausgerechnet die Dreisten eine Extrawurst bekommen?