3D-Simulation im Internet zur Information
Ortsumfahrung Burghausen: Planfeststellungsverfahren soll bis Ende 2025 eingeleitet werden
Die Ortsumfahrung Burghausen nimmt die nächste Hürde: Schon Ende diesen Jahres soll das Planfeststellungsverfahren beginnen. Was bis dahin noch ansteht:
Burghausen – Schon bei der Januarsitzung des Stadtrats hatte Bürgermeister Florian Schneider (SPD) angekündigt, dass die technische Planung der Ortsumfahrung soweit abgeschlossen ist und bis Ende 2025 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden soll. Aktuell werden vom Straßenbauamt die erforderlichen Unterlagen erstellt, darunter Umweltgutachten, Lärm- und Luftschadstoffberechnungen sowie Grunderwerbsunterlagen. Parallel entsteht eine 3D-Visualisierung der Strecke, die nach Einleitung des Verfahrens öffentlich einsehbar sein wird. Bürgermeister Schneider drängte weiter auf eine zügige Umsetzung des Projekts und betonte eindringlich die Bedeutung der Ortsumfahrung und des Lückenschlusses der B20.
Prüfung der Eingriffe in Rechte anderer im Rahmen des Verfahrens
Bernadette Wallner vom Staatlichen Bauamt Traunstein teilte innsalzach24.de mit, dass nach der Genehmigung des Vorentwurfs im August 2022 sämtliche Maßgaben daraus in die technische Planung eingearbeitet worden seien. „Der nächste Planungsschritt ist nun das öffentlich-rechtliche Planfeststellungsverfahren zur Baurechtschaffung“, so Wallner. Bei dem Verfahren werden die für die geplante Straße erforderlichen Eingriffe in die Rechte anderer juristisch geprüft. Mitte des Jahres soll eine Vorausmappe an die Regierung von Oberbayern gesandt werden, damit bis Ende 2025 das Verfahren eingeleitet werden kann.
Laut Wallner ist die technische Straßenplanung inklusive der Bemessung erforderlicher Entwässerungseinrichtungen bereits abgeschlossen. Derzeit werde ein Erläuterungsbericht erarbeitet, der alle vorliegenden Unterlagen allgemeinverständlich zusammenfasst. Zudem werden Grunderwerbsunterlagen und die Lärm- und Luftschadstoffberechnungen erstellt, die im Rahmen des Immissionsschutzes abgehandelt werden müssen. Daneben wird auch die landschaftspflegerische Begleitplanung fertiggestellt und die Eingriffe sowie die notwendigen Kompensationsmaßnahmen ermittelt.
3D-Visualisierung soll Bürger informieren
Nach der Fertigstellung aller Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren werden diese schließlich noch formell und juristisch geprüft und gegebenenfalls angepasst. Um die Planung für die Bürger anschaulicher zu machen, werde aktuell eine 3D-Visualisierung erstellt. „Diese werden wir nach Einleitung des Planfeststellungsverfahrens auch im Internet öffentlich zugänglich machen“, kündigte Wallner an. Anwohner und Interessierte sollen sich so ein konkretes Bild von der geplanten Trasse und den baulichen Maßnahmen machen können.
Bundesprüfung entscheidet über Finanzierung
Neben den planerischen und rechtlichen Aspekten spielt auch die finanzielle Bewertung eine Rolle, schließlich sollen sich die Kosten für die neue Ortsumfahrung auf 43,9 Millionen Euro belaufen. Aktuell prüft das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, welche Infrastrukturprojekte im neuen Investitionsrahmenplan 2025 bis 2029 berücksichtigt werden. Nach Kenntnisstand des Staatlichen Bauamts ist Überprüfung der Bauwürdigkeit der Burghauser Ortsumfahrung bisher noch nicht abgeschlossen. Entscheidend für eine Berücksichtigung im Bundesplan sei das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Ortsumfahrung, das bei einem Wert von mehr als zehn liegt, was bedeutet, dass der Nutzen mehr als zehnmal so hoch sein wird wie das Projekt kostet.
Baubeginn bleibt unklar
„Es ist ein wichtiges Thema für Burghausen“, unterstrich Schneider in der Stadtratssitzung im Januar. Eine Entlastung der Stadt vom Durchgangsverkehr sei dringend notwendig. Deshalb werde die Stadt auch weiterhin alle Maßnahmen ergreifen, um das Projekt voranzutreiben. Obwohl das Planfeststellungsverfahren bereits 2025 eingeleitet werden soll, wird es noch einige Jahre dauern, bis tatsächlich Baurecht besteht. Bis dahin bleibt die Stadt Burghausen mit den zuständigen Behörden im engen Austausch, um den Fortschritt nicht zu gefährden. „Wir hoffen natürlich, dass der Baubeginn so schnell wie möglich starten kann – leider kann ich dazu aber kein verlässliches Datum nennen“, so Schneider.