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Arbeitssicherheit zum Anfassen und Erleben

OMV und Borealis eröffnen Safety Center am Standort Burghausen: Interaktiv mehr Sicherheit

Arbeitssicherheit großgeschrieben: Anton Rosenberger (OMV, rechts im Bild) und Richard Bauer (Borealis) präsentieren stolz ihr innovatives „Safety Center“ am Standort Burghausen
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Arbeitssicherheit an erster Stelle: Anton Rosenberger (OMV, rechts im Bild) und Richard Bauer (Borealis) präsentieren stolz ihr innovatives „Safety Center“ am Standort Burghausen

OMV und Borealis haben das gleiche Mindset, wenn es um Arbeitssicherheit geht und so haben sie gemeinsam ein „Safety Center“ am Standort Burghausen eröffnet. Interaktiv sollen dort sowohl den eigenen als auch den Mitarbeitern von Partnerfirmen die „Life Saving Rules“ nähergebracht werden.

Burghausen / Haiming – OMV und Borealis haben am 28. Januar am Standort Burghausen ihr gemeinsames „Safety Center“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Trainingszentrum für Arbeitssicherheit, in dem sowohl die eigenen als auch die Mitarbeiter von Partnerfirmen das Thema Arbeitssicherheit nähergebracht werden soll. Das Motto dabei lautet: Sicherheit zum Anfassen und Erleben. Interaktiv und im Team können die Mitarbeiter an verschiedenen Stationen neun lebensrettende Regeln trainieren – realitätsnah aufbereitet und somit anschaulich und leichter erlernbar.

Vorreiterrolle in Sachen Sicherheit

„Früher hat man sehr stark auf E-Learning gesetzt“, sagte der Leiter HSSE und Prozesssicherheit Anton Rosenberger bei der Eröffnung. Das Safety Center, das den Besuchern die „Life Saving Rules“ näherbringen soll, gebe es inzwischen seit August letzten Jahres. „Das ist nichts Lokales, was wir erfunden haben“, stellte er fest. Dennoch nehme man damit im Konzern eine gewisse Vorreiterrolle ein. Gedacht sei das Safety Center für die eigenen Mitarbeiter als auch für die der Partnerfirmen. „Wir wollen gemeinsam in den Sicherheitsdialog gehen“, betonte Rosenberger. Einerseits wolle man Standards setzen, andererseits könne man auch viel von den Partnern lernen. „Da haben wir eine Win-win-Situation“, so Rosenberger. Bislang haben bereits etwa 1.000 Mitarbeiter das Training durchlaufen. Es soll alle drei Jahre wiederholt werden.

Sarah Wetzstein stellt einen ordnungsgemäßen Kranhub nach.

Interaktive und anschauliche Stationen

Laut Sarah Wetzstein nehmen Gruppen mit vier bis maximal fünfzehn Personen an dem Training für Arbeitssicherheit teil. Im Safety Center setze man auf den Austausch innerhalb der Teams und die interaktiven Stationen. „Hinter jeder der Life Saving Rules steckt eigentlich eine Person, die ihr Leben verloren hat“, so Wetzstein. Eine der Regeln sei beispielsweise, sich vor der Durchführung bestimmter Arbeiten eine Genehmigung oder Freigabe einzuholen. Neben anschaulichen Darstellungen und Erklärungen gibt es an den Stationen auch Videomaterial. Eine weitere Regel in puncto Arbeitssicherheit ist das Absperren von Gefahrenbereichen oder das Sichern von Werkzeugen. Würde beispielsweise ein Gerät mit einem Gewicht von 400 Gramm aus zehn Metern Höhe fallen, könnte es einen Menschen am Boden treffen.

Selbst wenn die Person einen Helm tragen würde, ginge ein solcher Unfall bereits tödlich aus. Auch die Werkzeuge müssen ihrem Gebrauch entsprechend ausgewählt werden. Laut Wetzstein gebe es Messer, mit denen man sich aufgrund ihres speziellen Schliffs nicht in die Hand schneiden könne – die Bearbeitung von Material sei aber dennoch möglich. Außerdem gibt es noch eine Station, an der Handschuhe einem Härtetest unterzogen werden. „Der Basisstandardhandschuh ist der Schlagschutzhandschuh“, erklärte Sarah Wetzstein vor dem Test. Dann wurde erst auf einen herkömmlichen und anschließend auf den Schutzhandschuh ein Gewicht aus wenigen Metern Höhe fallen gelassen.

Sarah Wetzstein, Anton Rosenberger, Richard Bauer bei der Eröffnung des Safety-Centers der OMV und Borealis in Burghausen.

„Hier hat jeder die Möglichkeit, einen Gurt anzuziehen“

Mit den Sicherheitserfordernissen bei Arbeiten in der Höhe setzt sich die nächste Station auseinander. „Hier hat jeder die Möglichkeit, einen Gurt anzuziehen“, erklärte Wetzstein. Laut Anton Rosenberger sei jedoch zu beachten, dass die Hosentaschen vor der Arbeit in der Höhe entleert werden müssen. „Würde man zum Beispiel einen Schlüssel in der Tasche vergessen, könne dies zu üblen Verletzungen führen“, so Rosenberger. Ein Video zeigt zudem die Auswirkungen einer falschen Sicherung: Man sieht, wie ein Dummy in die Tiefe stürzt. Nach den Vorgaben ist bereits ab einer Höhe von 1,8 Metern eine Sicherung erforderlich. Höhenarbeiter im Werk arbeiten typischerweise jedoch in Höhen von zehn bis 30 Metern. Auch ein Heißarbeitszelt ist im Safety Center aufgebaut – darin befindet sich eine Reihe verschiedener Feuerlöscher. Mitarbeiter lernen, dort, welcher Löscher für welchen Zweck am besten geeignet ist.

Arbeitssicherheit – ein umfangreiches Themengebiet

Auch an einem Quiz können die Mitarbeiter teilnehmen: zum Thema „sicheres Fahren“. Mit einer speziellen Brille können die Teilnehmer auch erleben, wie sich Alkoholkonsum auf die Wahrnehmung auswirkt. Mit der Brille Verkehrshüte zu stapeln oder auf einer geraden Linie zu gehen kann durchaus herausfordernd sein. Bei einer weiteren Station werden dann Hebearbeiten und die dabei geltenden Regelungen eingeübt. „Die Gruppen können außerdem einen Kranhub aufbauen“, erklärte Sarah Wetzstein. Anhand einer Pumpe werden dann verschiedene Szenerien im Sinne der Energieabtrennung und Isolation trainiert.

Neben einer Station für das Außerkraftsetzen von Sicherheitseinrichtungen gibt es noch eine weitere für enge Räume und Behälter. „Muss ein Mitarbeiter im Zuge von Wartungsarbeiten einen ‚umschlossenen Raum‘ betreten oder beugt er nur seinen Kopf hinein, dann fällt dies bereits unter den Begriff ‚befahren‘ und es ist eine spezielle Freigabe erforderlich“, erklärte Sarah Wetzstein. Am Ende des Trainings wird das erworbene Wissen der Teilnehmer noch einmal abgefragt. „Dabei geht es nicht darum, dass man besteht“, sagte Wetzstein. Vielmehr sollten so noch bestehende Wissenslücken herauskristallisiert werden. Dennoch gewinne der Mitarbeiter mit den meisten Punkten ein Goodie, ergänzte Rosenberger. Aktuell handele es sich dabei um einen Rucksack. „Man ist nie fertig mit dem Thema Sicherheit“, unterstrich Anton Rosenberger zum Schluss. Interessant bleibe weiterhin das Thema Virtual Reality. „Denn, wenn man sich virtuell in eine Gefahrensituation begeben kann, ist das natürlich ganz besonders spannend“, fügte Wetzstein hinzu.

von Iris Rogger

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