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Langsam nimmt „Helmbrecht“ Formen an: Rund 600 Personen arbeiten bereits mit Begeisterung und Einsatz auf die Uraufführung im August 2025 hin. Nach der Vergabe der Sprechrollen im Februar beginnen ab Herbst bereits die Massenproben. Ein Blick hinter die Kulissen der Mega-Theaterproduktion.
Burghausen – Es ist bereits eineinhalb Jahre her, dass Moritz Katzmair und Christian Lex mit ihrer Arbeit an „Helmbrecht 2025“ begannen: eine Freilicht-Theaterproduktion, die im Rahmen des 1.000-jährigen Jubiläums der Stadt Burghausen im August 2025 uraufgeführt werden soll. Elf Spieltermine sind für die einmalige Vorführung des Stücks geplant und die Neufassung des „Meier Helmbrecht“ aus dem 13. Jahrhundert soll vor der historischen Burgkulisse auf dem Bergerhof-Gelände gespielt werden. Rund 600 Ehrenamtliche jeden Alters sind vor und hinter der Bühne an der Megaproduktion beteligt – und es werden wohl immer noch mehr.
Bühnenbild und Geländeplan werden konkreter
Nachdem im Februar bekannt gegeben wurde, dass der 15-jährige Sascha Boltos die Rolle des „Helmbrecht“ übernimmt und alle weiteren Sprechrollen vergeben wurden, starteten im April bereits die ersten Proben. „Auch das Bühnen- und Kostümbild wird schon konkreter“, sagt Moritz Katzmair, der Regie führt und maßgeblich an der Produktion beteiligt ist. Katzmair, der als Schauspieler aus zahlreichen Kinofilmen wie „Leberkäsjunkie“ und „Die Känguru Chroniken“ bekannt ist, ist beeindruckt von dem starken Einsatz der vielen Ehrenamtlichen. „Es sind so viele Leute, die das nebenbei machen und jetzt schon so viel Zeit in das Projekt stecken. Das ist für mich das Sensationellste an der Produktion“, so Katzmair.
Auch der Geländeplan wird immer konkreter: Neben der Bühne muss nun bald mit der Ausschreibung der überdachten Tribüne für etwa 1.500 Zuschauer begonnen werden. Auch Pläne für ein authentisches Dorf aus dem 13. Jahrhundert stehen: „Wir wollen, dass die Zuschauer richtig in die Zeit eintauchen können“, so Katzmair. Bühne und Dorf sollen „wie aus einem Guss“ erscheinen und auch die Burg „wird nicht nur rumstehen, sondern mitspielen.“ Anhand eines ausgeklügelten Beleuchtungskonzeptes soll die gesamte Burg, aber auch einzelne Teile der historischen Anlage beleuchtet werden können.
Das Theaterstück von Christian Lex selbst lehnt sich inhaltlich an die Versnovelle „Meier Helmbrecht“ aus dem 13. Jahrhundert an. Das Original von Wernher der Gartenaere erzählt die Geschichte eines jungen Bauernsohns, der sich zu einem besseren Dasein berufen fühlt. Trotz der väterlichen Warnung schließt sich Helmbrecht einer Raubritterbande an, kehrt dann aber reumütig nach Hause zurück, wo er erneut auf taube Ohren stößt. Am Ende wird Helmbrecht gefangen genommen und von Bauern gehängt, die er zuvor beraubt hatte. In der Neufassung bedient sich Lex einer neuen und modernen Perspektive, so sollen Frauen und Familie stärker in den Vordergrund treten.
Erste Eindrücke von Proben und Fotos von den Schauspielern: „Helmbrecht 2025“
Die rund 600 Mitarbeiter und Darsteller der Theaterproduktion kommen aus der ganzen Region – viele haben jedoch einen Bezug zu Burghausen. Vom Kind bis zum Rentner sind hier alle dabei, und auch einen Chor, eine Tanzabteilung und ein Orchester wird es geben. Bald werden sogar noch mehr Leute gebraucht: „Wir starten demnächst einen Aufruf in den sozialen Medien, denn wir suchen noch Komparsen“, kündigt Katzmair an. Im Herbst wird dann mit den ersten Massenproben begonnen werden: Rund 300 Personen – darunter auch Schaukämpfer, Tänzer und Reiter – werden an ihnen teilnehmen.
Ostern 2025 soll schließlich die Bühne stehen und die wöchentlichen Proben starten. „Die heiße Probenphase beginnt dann im Juli“, so der Regisseur. Und wenn dann am 8. August 2025 die Premiere gespielt wird, sitzen als Schirmherren des einmaligen Theaterevents Ministerpräsident Markus Söder und Herzog Franz von Bayern in den ersten Reihen. Es gilt wohl: Möglichst rasch Tickets kaufen.
