Nach dem Pool-Drama von Burghausen
Lautloser Tod – innerhalb von einer Minute: Bub (3) ertrinkt neben öffentlichem Spielplatz
Schockwellen nach der Tragödie von Burghausen: Nun ermittelt die Kriminalpolizei in dem Fall. Die DLRG warnt vor dem immensen Sicherheitsrisiko, dem Kleinkinder ausgesetzt sind. Warum bei ihnen Ertrinken die zweithäufigste Todesursache ist.
Burghausen – Tragischer Unfall: Ein Kleinkind ist in Burghausen (Landkreis Altötting) in einen Swimmingpool gefallen und ertrunken. Wie die Polizei in Burghausen am Samstag mitteilte, war der Bub (3) am Freitagabend (23. Mai) mit seiner Mutter auf einem öffentlichen Spielplatz und spielte dort mit einem anderen Kind. Der Bub verließ jedoch allein und unbemerkt den Spielplatz. Als die Mutter ihren Sohn nicht mehr fand, alarmierte sie die Polizei.
Trotz Wiederbelebungsversuchen starb der Bub noch vor Ort
Fast zur gleichen Zeit meldete sich ein Grundstücksbesitzer aus der Nähe bei den Einsatzkräften. Er habe ein Kind aus seinem Swimmingpool im Garten geborgen. Trotz Wiederbelebungsversuchen – erst durch den Mann und anschließend durch den alarmierten Notarzt – starb der Dreijährige vor Ort. Laut Polizeiangaben war der Pool teilweise in den Boden eingelassen und ragte circa einen halben Meter heraus. Der Wasserstand betrug 1,25 Meter. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der Bub alleine den Spielplatz verlassen hatte. Dann sei er auf das fremde Grundstück gelangt und in den gefüllten Pool gefallen. Die Kriminialpolizei ermittelt.
Die Hälfte der Kinder ertrinkt, während die Eltern in unmittelbarer Nähe sind
Ertrinken ist laut Polizei bei Kleinkindern die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen. Erschreckender Fakt: Die Hälfte dieser Kinder ertrinkt, während ihre Eltern in unmittelbarer Nähe sind. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) weist darauf hin, dass Ertrinken sehr schnell geht: „Kinder ertrinken in 30 bis 90 Sekunden.“
Auch im Planschbecken kann es schnell zum Notfall kommen
Deshalb ist es wichtig, die Warnsignale zu erkennen: Ertrinkende schreien nicht nach Hilfe. Diese Tatsache erschwere das Erkennen einer Notsituation. „Mit dem Aufenthalt am Wasser – ganz gleich in welcher Form – geht gerade für kleine Kinder ein erhöhtes Sicherheitsrisiko einher“, mahnt die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt.
Kleinkinder haben einen anderen Körperschwerpunkt
Kinder können nicht nur beim Schwimmen oder in tiefen Gewässern ertrinken. Auch beim Spielen am Gartenteich oder dem Planschbecken kann es schnell zu einem Unglück kommen. Besonders Kinder bis zu drei Jahren sind gefährdet: Aufgrund der Kopfgröße ist der Körperschwerpunkt von Kleinkindern ein anderer. Deshalb kippen sie leicht vornüber. Das Problem dabei ist, dass sie es auch im Wasser nicht schaffen, sich wieder aufzurichten. Dann verlieren sie unter Wasser die Orientierung.