Insgesamt weniger Gewaltdelikte als im Vorjahr
Weniger Einbruch, mehr Missbrauchsfälle: Die Sicherheitslage im Landkreis Altötting
Bei einem Gespräch zur Sicherheitslage im Landkreis Altötting hatte Polizeipräsident Manfred Hauser nur wenig Negatives zu berichten, denn bei vielen Delikten kam es zu einem Rückgang der Fallzahlen. Beim sexuellem Missbrauch kam es jedoch zu einem auffälligen Anstieg.
Landkreis Altötting – Am 10. Mai fand das jährliche Gespräch zur Sicherheitslage im Landkreis Altötting statt. Landrat Erwin Schneider (CSU) sprach dabei sein Mitgefühl für die Opfer des schweren Verkehrsunfalls auf der B20 zwischen Marktl und Burghausen aus: Am Nachmittag des 9. Mai war eine Familie mit drei Kindern zum Teil lebensgefährlich verletzt und ein Mann (38) getötet worden.
Tote im Straßenverkehr
Schneider schickte vorweg, dass in der ersten fünf Monaten des Jahres 2024 bereits die komplette Anzahl an Verkehrstoten des Jahres 2023 erreicht worden sei. Auch Polizeipräsident Manfred Hauser bezeichnete die hohe Zahl von Unfalltoten als besorgniserregend. Es handele sich dabei aber um einen bayernweiten Trend. „Die Anzahl der Verkehrsopfer geht aktuell bayernweit wieder nach oben“, so Hauser. Umso erfreulicher sei, dass es im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 nur wenig Verkehrstote gegeben habe. Während 2022 12 Menschen tödlich verunglückten, verstarben 2023 fünf Menschen wegen eines Verkehrsunfalls.
Sicherheitslage insgesamt
Die Sicherheitslage habe im Landkreis Altötting insgesamt ein sehr hohes Niveau erreicht, so Hauser: Vor allem, wenn man die Zahl der Straftaten im Landkreis (5.022) von ausländerrechtlichen Verstößen (792) bereinige, bei denen es sich meist um Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz handle. „Entgegen dem bayernweiten Trend kam es im Landkreis nur zu einem sehr geringen Anstieg an Straftaten: Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Zahl lediglich um 0,5 Prozent, während die Aufklärungsquote um 2,4 Prozent gesteigert werden konnte.
Weniger Einbrüche mehr Missbrauchsfälle
Besonders zufrieden zeigte sich Hauser mit dem Rückgang von Wohnungseinbrüchen. „Wir haben den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2014“, betonte der Polizeipräsident. Unter anderem sei dies auf Aufklärungskampagnen der Fachberater zurückzuführen. Auch bei Diebstählen (-1) und Gewaltdelikten (-18) kam es im Landkreis Altötting zu einem leichten Rückgang, während die Zahlen bayernweit zugenommen haben. Erfreulich sei, dass gerade die Straßenkriminalität stark zurückgegangen sei – bei Körperverletzungs- und Rohheitsdelikten kam es jedoch zu einem Anstieg.
Besorgniserregend ist besonders, dass die Zahl sexueller Missbrauchsfälle im Landkreis Altötting zugenommen hat: Insgesamt 37 Delikte wurden im Jahr 2023 angezeigt, während es im Jahr 2022 17 Fälle waren. Bei Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen kam es im Jahr 2023 jedoch zu einem Rückgang: Im Jahr 2022 waren noch 22 Taten angezeigt worden, während 2023 nur 16 Fälle bekannt wurden. Bei exhibitionistischen Handlungen kam es allerdings im Vergleich zum Vorjahr zu einer Verdopplung der Deliktanzahl.

