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Garchinger Gruppe „Sauerteig“

Initiative gegen sexuellen Missbrauch demonstriert vor Gänswein-Lesung in Altötting

Gänswein stellt Buch „Nichts als die Wahrheit“ vor
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Gänswein selbst ließ sich bei den Demonstranten vor Beginn seiner Lesung nicht blicken - und ging zunächst auch nicht auf deren Kritik ein.

Eine oberbayerische Initiative gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche hat vor einer Lesung des langjährigen päpstlichen Privatsekretärs Georg Gänswein im Wallfahrtsort Altötting demonstriert.

Altötting - Die Mitglieder der Garchinger Gruppe „Sauerteig“ verteilten am Samstag Flugblätter und betonten, „dass Joseph Ratzingers Wissen um den Missbrauch auch zur Wahrheit gehört“, wie die Sprecherin der Initiative, Rosi Mittermeier, sagte. Gänsweins Buch trägt den Titel „Nichts als die Wahrheit“.

Initiative fordert Entschädigungen

Die Initiative fordert eine bessere Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Kirche und höhere Entschädigungen für die Betroffenen: „Es ist Zeit für Entschädigungen, die dem wahren Ausmaß des Schadens gerecht werden.“

Mittermeier sagte: „Dass kirchlicher Kindesmissbrauch mit Wissen und Duldung der obersten Verantwortlichen bis hin zum Altpapst Benedikt geschah, ist inzwischen unzweifelhaft belegt und erschütternder Teil der Wahrheit.“

Sexueller Missbrauch in Garching

Der oberbayerische Ort Garching an der Alz, aus dem die Initiative „Sauerteig“ kommt, ist in der Debatte um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche besonders in den Fokus geraten, weil das Erzbistum einen verurteilten Wiederholungstäter dorthin versetzt hatte - und der Priester dort erneut Kinder missbrauchte.

Eines seiner Opfer hat den Geistlichen, das Erzbistum München und Freising sowie die früheren Erzbischöfe Ratzinger und Kardinal Friedrich Wetter zivilrechtlich verklagt. Das Verfahren am Landgericht Traunstein wurde verschoben, weil noch nicht geklärt ist, wer nach Ratzingers Tod dessen Rechtsnachfolge antritt.

Gänswein meidet Demonstranten

Gänswein selbst ließ sich bei den Demonstranten vor Beginn seiner Lesung nicht blicken - und ging zunächst auch nicht auf deren Kritik ein. Es kam allerdings vereinzelt zu Streitgesprächen zwischen den Demonstranten mit Besuchern der Lesung. Einer von ihnen nannte die Demonstration eine «Unverschämtheit» und rief: „Schämt Euch.“

bcs/dpa

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