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Die wohl am schnellsten wachsende Sportart der Welt

Spanischer Hype erreicht Töging: Erobert die Trendsportart Padel-Tennis auch unsere Region?

Blauer Kunstrasen mit Quarzsand: Auf diesem Belag wird Padel-Tennis gespielt. In Töging stehen die ersten beiden Courts für diese Trendsportart.
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Blauer Kunstrasen mit Quarzsand: Auf diesem Belag wird Padel-Tennis gespielt. In Töging stehen die ersten beiden Courts für diese Trendsportart.

Es ist eine Mischung aus Tennis und Squash. Padel-Tennis heißt der neue Trend, der in Spanien schon auf Platz zwei der beliebtesten Sportarten steht. Nun soll Padel-Tennis auch in unserer Region Fuß fassen. Beim TuS Töging stehen die ersten beiden Courts.

Töging – Auf den ersten Blick gleichen die Schläger einem Speckbrett. Jenen Tennisschlägern aus Holz, mit denen man sich im Sommer am Strand die Zeit vertreibt, indem man einen Gummiball hin und her schlägt. Hier aber sind die Schläger aus Kunststoff und haben Löcher, eine solide Schlagfläche, die im Kern aus einem Schaumstoff-Gummi-Gemisch besteht. Wie bei einem Paddel. Daher auch der Name dieser Trendsportart: Padel-Tennis.

Die am schnellsten wachsende Sportart

Auch wer bisher noch nichts von dieser Sportart gehört hat: Sie gilt als die am schnellsten wachsende Sportart der Welt. In Spanien ist Padel-Tennis nach Fußball mittlerweile die zweitgrößte Sportart. Portugal, Frankreich, Schweden, Italien folgten. Auch in Belgien und in den Niederlanden boomt Padel-Tennis. Jetzt schwappt die Welle auf Deutschland über – und hat inzwischen auch unsere Region erreicht.

Squash oder Tennis? Sowohl als auch: Tennislehrer Oskar Männer zeigt, wie man Padel-Tennis spielt. In Töging stehen die ersten Courts, die einzigen beiden im weiten Umkreis.

Dass man am Tennisgelände des TuS Töging jetzt diese neuartige Sportart ausüben kann, liegt am Engagement eines Trios, das sich zu einer Firma zusammengeschlossen hat. „Im Umkreis von 60 bis 70 Kilometern gibt es keinen einzigen Padel-Platz. Und niemand fährt bis Erding oder Salzburg, um Padel-Tennis zu spielen“, nennt Oskar Männer einen der Gründe, die ihn und zwei Spezln animiert haben, solche Plätze in der Region zu bauen. „Bei einem Trainingslager in Umag in Kroatien habe ich diese Sportart kennengelernt. Ich war von Beginn an begeistert, weil es einfach zu lernen ist, einfach Spaß macht und ein cooler Kontrast zum Tennis ist“, sagt der Mühldorfer, der hauptberuflich Tennistrainer ist.

In Töging entstehen die ersten beiden Courts

Doch warum bis nach Kroatien fahren, wenn man auch in unserer Region solche Courts bauen kann? Auf der Suche nach einem passenden Standort ist Männer dann auf den TuS Töging gestoßen, dessen Tennisabteilung direkt an das Bad an der Hubmühle anschließt. „Parkplätze sind vorhanden und eine Fläche stand ebenso zur Verfügung. Dort sind jetzt zwei solcher Courts entstanden“, berichtet Männer.

Spielfeld ist zehn Meter breit und 20 Meter lang

Zusammen mit einem Vorstandsmitglied der Tennisabteilung, Stefan Höllbauer, und Florian Burmeister sei die Initiative ins Laufen gekommen. Nicht einmal ein Jahr lang hat das Trio das Projekt geplant. Sie haben eine GbR gegründet, die Voraussetzungen zum Bau der beiden Courts geschaffen, viel Geld und Eigenleistung hinein gesteckt und bieten nun in Zusammenarbeit mit dem TuS die neue Sportart an.

Gewicht des Schlägers liegt zwischen 340 und 400 Gramm

Und darum geht es: Padel wird im Wettkampf nur als „Doppel“ auf einem rechteckigen Spielfeld von zehn Metern Breite und 20 Metern Länge gespielt. Der Bodenbelag besteht aus Kunstrasen, der mit Quarzsand gefüllt ist. „Zwei Tonnen pro Platz. Das ermöglicht, dass man wie beim Tennis rutschen kann“, erklärt Männer.

Das Spiel beginnt mit einem Aufschlag von unten, „bis maximal Hüfthöhe“, der Ball muss einmal den Boden berührt haben, bevor er mit dem zwischen 340 und 400 Gramm schweren Schläger ins gegnerische Spielfeld geschlagen wird. Dort darf er höchstens einmal aufspringen, danach muss der Ball zurückgespielt werden. Dabei dürfen auch die Seitenwände, die aus 10 Millimeter starkem Sicherheitsglas bestehen, miteinbezogen werden – wie beim Squash.

Der Padel-Schläger ist nicht mit Saiten bespannt, sondern besitzt eine Schlagfläche, dessen Kern aus einem Schaumstoff-Gummi-Gemisch besteht, das wiederum mit einer Kunststoffschicht überzogen ist. Sein paddelartiges Aussehen verleiht der Sportart ihren Namen.

„Der Ballwechsel wird technisch viel einfacher gestartet. Dadurch kommen schneller Ballwechsel zustande als im Tennis. Man hat früh Erfolgserlebnisse“, erklärt Männer, der Padel nicht so sehr als Sport, sondern vielmehr als Lebensgefühl bezeichnet. „Die Schlägerhaltung ist eine andere. Beim Tennis ändert sich diese je nachdem, ob man Rückhand oder Vorhand spielt. Beim Padel bleibt diese immer gleich.“ Gezählt wird wie im Tennis.

Unterscheidung zwischen Bandecha, Vibora, Gancho oder Chiquita

Der Filzball ähnelt einem Tennisball, ist aber schwerer und springt damit nicht so hoch. Anders als beim Tennis sind es nicht Grundlinien-Duelle, sondern Serves und Volleys, Lobs und Schmetterschläge, die das Spiel bestimmen. Genauso trendig wie die Sportart sind die Bezeichnungen für die einzelnen Angriffsschläge. Bandecha, Vibora, Gancho oder Chiquita fallen hier als Begriffe. Das klingt wie Sommer pur.

Am kommenden Samstag werden die beiden Courts offiziell eröffnet.

Die Begriffe sind für Anfänger freilich erst mal zweitrangig, sagt Männer, der die beiden Courts am Hubmühl-Bad jetzt mit Leben füllen will. Ähnlich wie Squash-Courts in Fitness-Centern kann man die Plätze stundenweise buchen, wobei TuS-Mitglieder einen Preisvorteil haben. „Wir hoffen, mit Padel viele Leute von der Couch an die frische Luft zu holen, die diesen tollen Sport einfach mal ausprobieren.“ Das Ziel sei die Bildung einer größeren Gemeinschaft, um die neue Trendsportart auch hier bekannt zu machen. „Da man in der Regel immer im Doppel spielt, Jung oder Alt, bietet es eine großartige Möglichkeit, neue Freunde zu finden und Kontakte zu knüpfen!“

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