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Anita Bertsche im Porträt

Wenn Mama zentnerweise Eisen wuchtet: Töginger Kraftsportlerin (38) will Deutsche Meisterschaft holen

Kraftsportlerin Anita Bertsche arbeitet auf die Deutsche Meisterschaft hin.
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Kraftsportlerin Anita Bertsche arbeitet auf die Deutsche Meisterschaft hin.

Sie kümmert sich um ihre liebe Tochter und arbeitet selbst als Verwaltungsangestellte in München. Doch wenn sie trainieren geht, dann wechselt Anita Bertsche in einen anderen Modus: Sie baut stahlharte Muskeln auf und sammelt Kraftsport-Titel.

Mühldorf am Inn - Der Trainingsraum des TSV 1860 Mühldorf ist voller Gerätschaften, zu deren Bedienung ich mich schwer überwinden müsste. Laufbänder und Fitness-Räder sind noch die einfachsten Vertreter. Vor allem die Kurzhanteln scheinen erst bei einem Gewicht anzufangen, bei dem ich schon längst aufgehört hätte. Wer hier trainiert, sucht Leistung. Anita Bertsche (38) ist eine von ihnen.

Anita Bertsche - Sportbegeisterte Tögingerin

Wer sie zum ersten Mal trifft, wird wahrscheinlich zunächst das sympathische Wesen der Kraftsportlerin bemerken. Perfekt designte Nägel, ein einnehmendes Lächeln und einen austrainierten Körper registriert man auf den zweiten Blick. Während wir den Dreh planen, strampelt ihre Tochter auf dem Laufband in einem der beiden Geräteräume. Anita Bertsche ist eben zuerst Mama, dann Kraftsportlerin. Dass sie aber schon so eine „große“ Tochter hat, scheint unwirklich - viel zu jung wirkt ihre Mutter.

Dabei ist der Tagesablauf ziemlich vollgepackt. Neben der Arbeit als Verwaltungsangestellte in München kümmert sie sich um die Familie. Doch an Trainingstagen wuchtet sie zudem morgens schwere Gewichte, abends dann erneut. Ein dritter Platz bei der deutschen Meisterschaft im Truck Pull kommt nicht von ungefähr. Ebenso wenig der oberbayerische Vizetitel im Kraftdreikampf, oder der erste Platz bei den niederbayerischen Meisterschaften.

Ausdauersport war nicht so ganz meins!

Anita Bertsche über ihre Leidenschaft zum Kraftsport

Eigentlich jedoch rannte Anita Bertsche nicht Titeln hinterher. Nein, Ihr Ziel war etwas ganz anderes. Nach der Schwangerschaft hatte sie ein klar definiertes Ziel: „Ich wollte unbedingt meine lästigen Pfunde loswerden“, erzählt sie. „Ausdauersport war nicht so ganz meins!“

Über Cross-Fit kam sie „mit Hanteln in Verbindung“. Und fand eine Leidenschaft, die sie nun hegt und pflegt. Ich filme beim Training mit und kann kaum glauben, wie sie - rechts 40 Kilo, links 40 Kilo - eine Hantelstange hochhebt, deren bloßer Anblick meine Bandscheibe rausspringen lässt. Ja, Anita Bertsche hat schlichtweg sehr viel Kraft.

Pure Muskeln: Anita Bertsche beeindruckt durch einen völlig austrainierten Körper.

Ihr großes Ziel ist die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft im Kraftdreikampf. Und den Titel will sie gleich dazu holen. Vorbilder hat sie keine. „Man hat natürlich Ideale. Und sieht sie auch“, räumt sie ein. Sie müsse sich aber an Frauen orientieren, die „ein ähnliches Alter und ähnliche Umstände haben“ wie sie. Mit 27 Jahren begann sie mit dem Kraftsport, nun ist sie 38 Jahre jung. „Es ist noch Luft nach oben“, lacht sie.

Anita Bertsche nennt ihren Sport immer wieder „meine Leidenschaft“. Ihre Familie steht dahinter, unterstützt sie. Und so kann sie dieser Freude an der kraftvollen Bewegung auch nachgehen und wer weiß, vielleicht sogar noch einige weitere Titel sammeln. Und selbst wenn nicht, so hat sie doch Freude an dem, womit sie ihre Zeit verbringt. Freude, die sie auch ausstrahlt.

ar

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