Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Florian von Brunn zu Gast in Töging

Start in den Wahlkampf: SPD-Spitzenkandidat mit viel Schärfe im Gepäck

Töging war der erste SPD-Kreisverband in Bayern, der noch vor dem Landesverband eine paritätische Doppelspitze hatte, die bis heute heute im Amt ist. (von links) Marco Harrer, Florian von Brunn und Birgit Noske.
+
Töging war der erste SPD-Kreisverband in Bayern, der noch vor dem Landesverband eine paritätische Doppelspitze hatte, die bis heute heute im Amt ist. (von links) Marco Harrer, Florian von Brunn und Birgit Noske.

Florian von Brunn war in Töging zu Gast und läutete die heiße Phase des Wahlkampfs ein. Wie er mit der Landesregierung abrechnet.

Töging – Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst stellte beim Empfang im Rathaus fest, dass Florian von Brunn die Reihe an Fraktionsvorsitzenden im Landtag, die seit 1997 alle zur traditionellen Kundgebung des SPD-Ortsvereins nach Töging gekommen waren, durch seinen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt komplettiere.

Dort diskutierten die Sozialdemokraten aus der Region mit ihrem Spitzenkandidaten nicht nur über die hiesige chemische Industrie oder Milliardensubventionen an der falschen Stelle, sondern auch über die Folgen der Gesundheits- und Steuerpolitik für kommunale Kassen. Im Feststadl forderte Florian von Brunn dann von allen Parteien eine konstruktivere Politik für Deutschland.

Beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Töging. (von links) der Traunsteiner Landtagsdirektkandidat Josef Parzinger, Marco Harrer vom Ortsverband, Tögings Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst, Tögings Dritter Bürgermeister Werner Noske, der Altöttinger Landtagskandidat Jürgen Gastel, der Mühldorfer Bezirkskandidat Patrick Mayer, Birgit Noske und Günter Zellner mit Florian von Brunn.

Gemeinsam mehr erreichen

„Durch die Krisen der letzten Jahre befinden wir uns jetzt in der schwierigsten Situation seit Gründung der BRD. Die Politik muss gemeinsam arbeiten.“, so der Sozialdemokrat Florian von Brunn. Doch anstatt konstruktiver Oppositionsarbeit sehe sich die SPD immer nur mit Vorwürfen und Ampel-Bashing konfrontiert. Allerdings räumte er ein, dass künftig besser auch die Koalitionspartner die Klappe halten sollten, bevor ihre Ministerien nicht Gesetze wie das Heizungsgesetz ordentlich ausgearbeitet hätten.

Schließlich hätten die Bürger ein Recht auf gute Politik, wie es sie unter dem besonnenen Bundeskanzler Olaf Scholz auch gebe, was Florian von Brunn anhand etwa eines Dutzend Bürgerentlastungen belegte, die seit Amtsantritt bereits umgesetzt wurden. Gleichzeitig lobte Florian von Brunn, dass Deutschland nach den USA der zweitwichtigste Unterstützer der Ukraine gegen den verbrecherischen Krieg Russlands sei.

SPD plädiert für mehr Ehrlichkeit

Ehrlichkeit erklärte der Sozialdemokrat im Töginger Volksfeststadel zur wichtigsten politischen Tugend und zielte damit auf die amtierende bayerische Staatsregierung ab. Markus Söder, der Zickzackfahrer aus Nürnberg, habe sich nicht nur in Bezug auf Atomkraftwerke oft widersprochen. 2011 habe er als Umweltminister nicht nur seine politische Zukunft vom Atomausstieg abhängig gemacht, sondern auch 1500 Windräder versprochen, von denen bis heute nicht einmal die Hälfte gebaut seien.

Mit seiner schwungvollen Rede brachte Landtagsdirektkandidat Josef Parzinger aus Traunstein den Feststadl in Töging noch vor dem Hauptredner in Wallung.

Obwohl Markus Söder zuletzt wieder den Weiterbetrieb der AKWs forderte, habe er bis heute keinen Vorschlag für die Endlagerung der ausgedienten Brennstäbe gemacht. Verschwiegen würden auch andere Probleme mit der Atomkraft. „Dass Frankreich letzten Sommer deutschen Windstrom importierte, weil die AKW wegen der hohen Temperaturen abgeschaltet waren, wurde nie erzählt.“, so Florian von Brunn.

Schluss mit Lippenbekenntnissen

Leere Versprechungen gebe es seitens der Staatsregierung bezüglich des sozialen Wohnungsbaus. „Eine Anfrage der Landtags-SPD hat ergeben, dass die vor fünf Jahren gegründete Bayernheim bis Ende dieses Jahres 89 Wohnungen selbst gebaut haben will“, erklärte der Fraktionsvorsitzende.

Übergabe des Hauptgewinns der Tombola. Eine Woche Berlin mit Besichtigung des Bundestages. (von links) Marco Harrer, der Gewinner Kraiburgs Zweiter Bürgermeister Werner Schreiber und Florian von Brunn.

Unter der Führung von Florian Schneider habe alleine die Stadt Burghausen in den letzten Jahren 90 Wohnungen gebaut, womit sie eine von 200 SPD-regierten Kommunen in Bayern sei, die mehr gegen die Wohnungsnot unternimmt als der Freistaat. Florian von Brunn würde die Kommunen dabei unterstützen, indem er die Baulandsteuer abschafft und Flächen des Freistaats für den Wohnungsbau zur Verfügung stellt.

Ohne den Namen Hubert Aiwanger zu erwähnen, kritisierte Florian von Brunn auch den Stellvertreter des Ministerpräsidenten. Man habe in Berlin einmal dessen Ideen für Steuersenkungen durchgerechnet und kam auf jährliche Mindereinnahmen von 150 Milliarden Euro. „So stärkt man nur die rechtsradikalen Gesellen von Björn Höcke in der AfD“, sagte Florian von Brunn im Zuge über die Rassisten, die die EU abschaffen wollen und, wie Martin Schulz sagte, keine Alternative, sondern eine Schande für Deutschland sind.

Politik für einfache Leute

Die SPD würde in bayerischer Regierungsverantwortung für einen konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien, gute Bildung und kostenlose Kinderbetreuung sorgen. In Erinnerung an bayerische Ingenieure wie Rudolf Diesel oder Wasserkraftpionier Oskar von Miller sprach er sich für das geplante BMW-Werk in Straubing aus, wo der Autohersteller künftig Batterien produzieren wolle. „Aktuell tragen die Batterien etwa 40 Prozent zur Wertschöpfung des E-Autos bei“, begründete Florian von Brunn.

Florian von Brunn kritisierte am Mittwoch in Töging die Führung der Landesregierung für ihre wenig konstruktive Politik und erläuterte im Detail, was er als Ministerpräsident anders machen würde. „Wir sind dafür bereit!“, so der Spitzenkandidat der Bayern-SPD.

Bereits vor dem Hauptredner nutzten auch die Landtagskandidaten Jürgen Gastel für Altötting und Josef Parzinger für Traunstein die Möglichkeit, vor den rund 150 Anwesenden zu sprechen. Während Jürgen Gastel erklärte, dass er durch Geldverschwendung und nicht Wort halten (der politischen Konkurrenz, Anmerkung der Redaktion) verlorenes Vertrauen der Wähler wieder aufbauen wolle.

Josef Parzinger forderte, die SPD müsse wieder Politik für die einfachen Leute machen, anstatt für diejenigen, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden.

Kommentare