Angebot musste Federn lassen
Nachbarschaftshilfe Isen-Lengdorf-Pemmering: Bedarf an Betreuung wächst
2500 Stunden leistete die Nachbarschaftshilfe Isen-Lengdorf-Pemmering pro Jahr. Der Verein steht finanziell gut da. Um die steigende Nachfrage nach Betreuung zu decken, benötigt der Verein jedoch dringend ehrenamtliche Helfer.
Isen – Die Nachbarschaftshilfe Isen-Lengdorf-Pemmering hat circa 450 Mitglieder. Einsatzleiterin Patrizia Brambring hat auf der Jahresversammlung Bilanz gezogen. Etwa 50 Mitglieder und Gäste waren gekommen.
Etwa 2500 Stunden leisteten sie und ihre Helfer jeweils 2020 und 2021 – ein Drittel weniger als in den Vorjahren. „Im ersten Halbjahr der Pandemie habe ich selbst sämtliche Einsätze übernommen“, erzählt die 60-Jährige.
Ehrenamtliche Helfer gesucht
Sie wollte ihre Helfer, die oft selbst zur Risikogruppe gehörten, schützen. Also übernahm sie es, das Mittagessen auszufahren, einzukaufen und Senioren zu betreuen. Sie gab telefonisch Ratschläge zur Pflege und unterstützte beim Ausfüllen von Formularen. Viel Redebedarf hatten Trauernde, die sich manchmal kaum von ihren Angehörigen verabschieden konnten.
Laut Brambring wächst die Nachfrage nach ständiger Betreuung. Die Angebote der Tagespflege seien auszubauen. Zudem gelte es, ehrenamtliche Helfer zu finden. „In der Coronazeit haben doch einige aufgegeben“. 2020 stellte die Nachbarschaftshilfe coronabedingt ihren Mittagstisch sowie die Spiel- und Bewegungsnachmittage ein.
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Der Verein trennte sich vom „Treff“ in der Bischof-Josef-Straße. Die Miete für nicht genutzte Räume aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen zu finanzieren, erschien dem Vorstand nicht richtig.
Sie freue sich, so Brambring, dass die Gemeinde in einem Gebäude am St.-Zeno-Platz wieder Räume zur Verfügung stellt, wenn das Haus in zwei Jahren saniert ist. Für diesen neuen „Treff“ hat der Verein 10.000 Euro zurückgelegt, so Kassier Matthias Brenner. Der Verein steht finanziell gut da. Das Polster ist dank Spenden und gesunkener Ausgabe dicker geworden.
Verein unterstützt auch finanziell
Sowohl Brenner, als auch Brambring betonten, dass die Nachbarschaftshilfe die Mitmenschen bei finanziellen Engpässen unterstützt. Betroffene sollten sich melden. Laut Brenner sei durch steigende Lebensmittel- und Energiepreise damit zu rechnen, dass Hilferufe lauter werden.
Die Lengdorfer Bürgermeisterin Michèle Forstmaier freute sich über viele anwesende Gäste. Das dokumentiere das Interesse. „Ich bin dankbar, dass es diesen Verein gibt.“. Auch ihre Isener Amtskollegin Irmgard Hibler unterstrich die Bedeutung für die Gemeinde.
Nachbarschaftshilfe und Caritas ergänzen sich
Gemäß Silvia Wild von der Caritas in Erding seien „2500 Stunden pro Jahr eine wunderbare Leistung“. Hilfeleistungen der Nachbarschaftshilfe und der Caritas würden sich gut ergänzen. Das bestätigte auch Pfarrer Josef Kriechbaumer.
Bei der Neuwahl des Vorstandes unter Leitung von Irmgard Hibler gab es kaum Änderungen. An der Spitze bleibt Gerlinde Sigl, Stellvertretende Vorsitzende ist wieder Heidi Moser. Als Kassier fungiert Matthias Brenner und als Schriftführer Henry Dinger. Beisitzer sind Barbara Obermaier, Eduard Schweiger und nun Josef Neumaier, der den Posten von Alois Jaworek übernimmt.