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Sehr enger Zeitplan

„Nicht reden, sondern machen“: So gehen die Planungen für umstrittenes Haager Baugebiet voran

Es geht weiter mit den Planungen für das Baugebiet „Südlich der Lerchenberger Straße II“ in Haag (hier vorne im Bild).
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Es geht weiter mit den Planungen für das Baugebiet „Südlich der Lerchenberger Straße II“ in Haag (hier vorne im Bild).

Das gibt es nur selten in Haag: Nach einer kurzen Diskussion billigte der Bauausschuss die neue Variante für das Gebiet „Südlich der Lerchenberger Straße II“. Warum das Gremium noch einmal umdenken musste.

Haag - Kurz und knapp: So war die Diskussion im Haager Bauausschuss. Dass es so zügig geht, gibt es selten. Doch das Gremium war sich in der jüngsten Sitzung schnell einig, welche Variante für das neue Baugebiet „Südlich der Lerchenberger Straße II“ infrage kommt. Stadtplanerin Susanne Rentsch und ihr Kollege Jochen Gronle vom Architektenbüro Plankreis stellten dem Bauausschuss die Vor- und Nachteile der Varianten vor, von denen drei zur Auswahl standen: Einmal die bereits genehmigte Planung des Ausschusses vom Dezember und dann zwei weitere Konzepte mit je zwei Stichstraßen und einem Wendehammer oder einer Ringerschließung des Baugebiets.

Das sind die drei Varianten, die das Architektenbüro „Plankreis“ entworfen hat: Die Beschlusslage vom 13. Dezember 2022, „Der Wendehammer groß“ und die „kleine Ringerschließung“. Der Haager Bauausschuss hat sich für die dritte Variante, die „kleine Ringerschließung“ (hier rechts) entschieden.

Diese beiden neuen Varianten waren notwendig geworden, weil sich in der weiteren Planung ein Problem ergeben hatte, erklärte Gronle. Es habe sich herausgestellt, dass Müllfahrzeuge nicht in die vorgesehenen Stichstraßen einfahren können, da es dort keine Wendemöglichkeiten gebe, erläuterte der Architekt. Hier sei „die Dimensionierung nicht ausreichend“. Das würde wiederum auch bedeuten, dass die Anwohner die Mülltonnen zur Straße vorziehen müssten. Bei der ersten Variante seien insgesamt 28 Wohneinheiten vorgesehen mit einer Straßenfläche von 2.400 Quadratmetern, so der Stadtplaner.

Bei der zweiten Version habe das Architektenbüro zwei Stichstraßen und einen Wendehammer vorgesehen, damit die Müllabfuhr dort wenden könne. Diese Version sei laut Gronle „flächenintensiver“ und die „städtebauliche Einbindung“ gestalte sich schwieriger. Außerdem müsse das Einfamilienhaus, das am Wendehammer geplant sei, um 90 Grad gedreht werden. Versiegelt würde hier eine Fläche von 2.425 Quadratmetern bei 28 Wohneinheiten - ähnlich also wie bei der ersten Variante. Dieser Vorschlag kam beim Bauausschuss nicht gut an. Auch Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) gefiel diese Version nicht, vor allem wegen des großen Wendehammers.

Komfortable Müllentsorgung möglich

Die dritte Möglichkeit wäre eine kleine Ringerschließung im Baugebiet, anstatt den Stichstraßen. Der Architekt erläuterte, dass bei dieser Variante eine „klare Verkehrsführung und die Ausrichtung der Infrastruktur“ ersichtlich seien. Darüber hinaus sei diese Version „besser für die Entwässerung“ und würde eine komfortable Entsorgung des Mülls gewährleisten. Bei dieser Planung würde außerdem eine Wohneinheit mehr entstehen, insgesamt also 29. Versiegelt würde eine Straßenfläche von 2.660 Quadratmetern, also rund 200 Quadratmeter mehr als bei der ersten und zweiten Variante, so Gronle.

Der dritte Vorschlag fand Anklang beim Bauausschuss. Klaus Breitreiner (CSU) zeigte sich „sehr zufrieden“ mit dieser Version. Stefan Högenauer (CSU) meinte, dass das Architektenbüro die Planung und die Verbesserungsvorschläge der vergangenen Sitzung „auf ein gutes Gleis gesetzt“ habe. Er sprach sich ebenfalls gegen den Wendehammer aus, den er „nicht schön“ finde. Auch die Situation mit der Müllentsorgung gefiel ihm bei der dritten Variante besser. „Es sei jetzt mal dahingestellt, ob die Anwohner die Tonnen zur Straße rausfahren müssen, aber die Abfallbehälter stehen ja auch immer im Weg“, so Högenauer. „Dazu kommt auch, dass eventuell Einsatzkräfte diesen Weg passieren müssen. Da ist eine Ringerschließung sicherlich von Vorteil“, verdeutlichte er. Auch Dr. Florian Haas (PWG) sprach sich für diese Version des Architektenbüros aus. „Ich bin selbst bei der Feuerwehr und begrüße die Ringerschließung“, sagte er.

So sieht die optimale Zeitplanung des Architektenbüros „Plankreis“ für das Haager Baugebiet „Südlich der Lerchenberger Straße II“ aus.

Der Architekt wies zudem auf den „recht strengen Zeitplan“ für das Projekt hin. Nach der Sitzung wolle das Architektenbüro die Planung weiter ausarbeiten, gegebenenfalls Gutachten erstellen und sich mit allen Beteiligten abstimmen. So könnte der Bebauungsplan im April gebilligt werden, meinte Gronle. Von Mai bis Juli sollen die notwendigen Verfahrensschritte durchgeführt werden - in Abstimmung mit dem Gemeinderat, beziehungsweise dem Bauausschuss. Nach weiteren Anpassungen bis November könnte der Satzungsbeschluss bis Dezember 2023 fallen, so der Architekt. Damit dies klappen kann, forderte er: „Wir sollten hier alle an einem Strang ziehen.“

Sehr enger Zeitplan

Haas fand ebenfalls, dass der Zeitplan sehr eng sei. Er regte an, gleich in der nächsten Sitzung des Bauausschusses über die weitere Planung zu diskutieren, damit das Gremium noch etwaige Korrekturen vornehmen könne. Das fand auch Breitreiner, der sich ebenfalls dafür aussprach, dass das Projekt vorangetrieben werde. Schätz entgegnete allerdings, dass für die Genehmigung des Baugebiets viele Faktoren eine Rolle spielen würden. Es müssten noch Gutachten eingeholt werden, etwa für Lärmschutz und Entwässerung, verdeutlichte die Bürgermeisterin. „Wir sollten loslegen und das Ganze beschließen und auf die Wege bringen“, meinte Herbert Zeilinger (WFH). „Es wurde zu oft und nicht zielführend diskutiert. Wir sollten nicht mehr lange reden, sondern machen“.

Der Bau- und Umweltausschuss entschied mit 8:2 Stimmen gegen die erste Variante, die Beschlusslage vom 13. Dezember 2022. Unisono stimmte das Gremium gegen die zweite Version mit den Stichstraßen und dem Wendehammer und entschied sich einstimmig für die dritte Ausarbeitung des Architekturbüros, die kleine Ringerschließung. Ein klares Votum für dieses Baugebiet, wie die Bürgermeisterin verdeutlichte.

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