Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Bauvorhaben stoppen?

„In ein Hornissennest gestochen“: Bauprojekt im Anna-Hage-Weg erzürnt Nachbarn

Hier im Anna-Hage-Weg könnte ein Gebäude mit drei Wohneinheiten entstehen.
+
Seit über sechs Jahren wird über das Bauvorhaben im Anna-Hage-Weg in Haag diskutiert. Jetzt gibt es neue Pläne.

Seit über sechs Jahren wird über das Bauvorhaben im Anna-Hage-Weg in Haag diskutiert. Jetzt gibt es neue Pläne. Darüber sind die Nachbarn ganz und gar nicht glücklich. Warum sich die Anwohner gegen das Projekt wehren.

Haag - Der Anna-Hage-Weg: scheinbar ein Ewigkeitsprojekt in Haag. Seit inzwischen sechs Jahren möchte die Firma Lettl Hausbau GmbH hier bauen. Zweimal wurden die Pläne von den Haager Gremien bereits abgelehnt. Zu groß, zu wuchtig, man möchte keinen „Klotz“ in Haag war die Begründung. Im vergangenen Jahr kam dann der Kompromiss: Mit einem Mehrfamilienhaus mit drei Wohneinheiten und einer Größe von 20 Metern Länge und 12,20 Metern Breite konnten sich die Gemeinderäte anfreunden.

Anders als die Nachbarn, die ganz und gar nicht glücklich über das Bauvorhaben sind. „Eine ganze Reihe von Stellungnahmen sind eingegangen“, verkündete der Zweite Bürgermeister, Stefan Högenauer (CSU), der den Bauausschuss leitete, gleich zu Beginn der Sitzung. Insbesondere die Anwohner hätten die Möglichkeit der Öffentlichkeitsbeteiligung genutzt. Dabei wurde deutlich: Das Projekt ist ihnen - zumindest in der jetzigen Form - ein Dorn im Auge. „Wir, als direkte Nachbarn des Bauvorhabens, haben aufgrund der Dimensionen des Neubaus große Skepsis und sind mit den aktuellen Plänen nicht einverstanden“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Vielfältige Sorgen

Die Sorgen sind vielfältig: Zu geringe Abstandsflächen, Bauwerksgefährdung der Nachbargebäude, zu wenig Stellplätze, keine gesicherte Versickerung des Regenwassers, Verschattung der umliegenden Grundstücke. Einige davon seien unbegründet, so die Überzeugung des Bauausschusses. So würden die Abstandsflächen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen, erklärte Högenauer, und die Stellplätze müssten entsprechend der gemeindlichen Satzung nachgewiesen werden, wie auch geschehen.

Andere Kritikpunkte der Anwohner sah das Gremium allerdings als gerechtfertigt an, wie im Laufe der Diskussion deutlich wurde. So ist vor allem die Situation rund um das Regenwasser unklar. „Kann ausgeschlossen werden, dass bei Starkregen die Nachbargrundstücke beeinträchtigt werden?“, fragten die Anlieger. Nein, stellte das Wasserwirtschaftsamt in einer Stellungnahme fest. „Aufgrund der geplanten Geländeaufschüttung im Südosten des Baugrundstücks ist bei Starkregen mit wild abfließendem Wasser zu rechnen, das auch in das Wohngebäude auf dem Nachbargrundstück eintreten kann.“

Auch das Ausmaß der Verschattung der umliegenden Grundstücke blieb unklar. Der Vorschlag der Verwaltung: Eine Darstellung der Verschattung im Plan. Eva Rehbein (SPD) plädierte sogar dafür, vom Bauwerber eine Verschattungsstudie zu fordern. Diesem Vorschlag stimmte das Gremium mit einer Gegenstimme zu.

Bauwerber muss nacharbeiten

Angesichts dieser beiden Punkte wurde deshalb deutlich: Die Lettl Hausbau GmbH muss noch einmal nach arbeiten und die Pläne ein weiteres Mal vorlegen. Dem stimmte der Ausschuss mit zwei Gegenstimmen zu.

Ob dies das letzte Mal sein wird, dass sich der Ausschuss mit dem Bauprojekt am Anna-Hage-Weg beschäftigt, bleibt abzuwarten. Denn angesichts der großen Kritik kamen in der Sitzung mehrfach Zweifel auf, ob das Projekt überhaupt in dieser Form weiter verfolgt werden sollte. So fragte Rehbein nach, ob nicht doch ein Einfamilienhaus geplant werden könnte, wie von den Nachbarn gewünscht. Egon Barlag (FWG) schlug vor, das Baufenster erneut auf 10 mal 15 Meter zu verringern, „um den Frieden in der Nachbarschaft zu wahren“. Josef Hederer (PWG) fasste die Stimmung so zusammen: „Ich glaube, wir haben da in ein ziemliches Hornissennest in der Nachbarschaft gestochen. Letztendlich scheint das keiner zu wollen.“ Er frage sich, ob das Projekt nicht gestoppt werden sollte.

Die wichtigsten Beschlüsse:

Eine Terrassierung des Gartenbereichs mit entsprechender Geländeaufschüttung beziehungsweise -abgrabungen werden zugelassen: Zugestimmt mit sechs zu vier.

Das Baufenster wird in den Maßen 12,20 mal 20 Meter dargestellt: Zugestimmt mit sechs zu vier.

Begrünte Flachdächer werden zugelassen: Vom Bauausschuss angenommen mit zwei Gegenstimmen.

Eine Verschattungsstudie muss vorgelegt werden: Vom Bauausschuss angenommen mit einer Gegenstimme.

Der Plan muss überarbeitet werden und dem Bauausschuss erneut vorgelegt werden: Zugestimmt mit acht zu zwei.

Kommentare