„Wir leben den Zauber der Musik“
Rock, Pop und ein bisserl Zweideutigkeit: Wer steckt hinter der Haager Band „Green Hornies“?
Gestartet als Firmenband, haben sich die „Green Hornies“ als Coverband über die letzten Jahre einen Namen gemacht. Wo sie am liebsten spielen, was ihre eigenen Favoriten darstellen und ob in ihrem Bandnamen wirklich etwas Anrüchiges mitschwingt, wollten wir von ihnen bei ihrer Bandprobe in Haag wissen.
Haag - An die Anfänge können sich die zwei Gründungsmitglieder Tobias Hiebl aus Edling und Hans Furch aus Haag noch gut erinnern: Gegründet 2009 folgte 2010 der erste Auftritt - damals noch unter dem Namen „Lightmetal Orchtestra“.
Was verbirgt sich hinter dem Namen „Green Hornies“?
„Da wir alle bei der Firma Schletter angestellt waren, starteten wir praktisch als Firmenband. Finanziert hat uns die Gerätschaften und Utensilien zum Spielen Inhaber Ludwig Schletter“, erinnert sich Tobias und Hans ergänzt: „Gestartet haben wir mit richtigem Old School Rock à la ‚CCR‘ und ‚Rolling Stones‘. Das ist dann ganz schnell in eine Richtung abgedriftet, die uns einfach Spaß machte. Wir hatten keine Vorgaben und konnten uns mit nahezu jedem Song anfreunden.“
Der Name „Green Hornies“ entstand dann eher zufällig - und habe tatsächlich so gar nichts mit der eher verruchten Übersetzung des zweiten Namensteils zu tun, versichert Tobias.
„Er stammt noch aus der Schletter-Zeit und dem grünen Image der Firma samt grünem Logo. Als wir mit Musik begonnen haben, versuchten wir uns auch in der Country-Richtung, sahen uns da ein wenig als ‚Greenhorns‘. Überlegungen für eine Änderung gab es immer wieder, doch der Bandname bleibt.“
Die Standard-Setlist gibt es nicht
Noch heute spielen sie - in neuer Konstellation - auf Firmenfesten und Betriebsfeiern, aber auch in Bars, Wirtschaften, auf Festen oder Geburtstagen und Hochzeiten.
Das Besondere auf Hochzeitsfeiern? „Hier können wir die Songs ein bisserl abwandeln oder auf Wünsche der Gäste eingehen. So kommt es schon mal vor, dass plötzlich italienische oder belgische Passagen einfließen.“
In ihrem Repertoire aus insgesamt 169 Liedern bewahren sie eine Mischung aus Classic Rock, Rock und Pop. Eine Standard-Setlist haben sie bewusst nicht, um variieren zu können.
Abgewandelte Klassiker
Freilich gibt es Songs, die man besonders gerne spielt und welche, die zwar dem Publikum immer in die Beine gehen, aber bei der Band nach so langer Zeit auf der Bühne gar nicht mehr so beliebt sind, räumt Johanna Furch ein. Zum Beispiel das „Sportfreunde Stiller“-Kompliment. Umso beliebter bei der sechsköpfigen Band: „Sex on Fire“ von „Kings of Leon“ - und zwar abgewandelt zu einer Rockabilly-Version.
Auch, wenn sie die Playlist verjüngt haben, sei es „erstaunlich“, wie textsicher gerade die Jugendlichen bei den „Oldies“ seien. Da freut es die Band, wenn beispielsweise „Hang on Sloopy“ auswendig mitgesungen wird.
Der Auftritt beim diesjährigen Sommerfest des Betreuungshofs Rottmoos wird der Coverband wohl noch länger in Erinnerung bleiben. „Das war ein ganz tolles Erlebnis, in einem Heim für Menschen mit Hörbehinderung und Gehörlosen spielen zu dürfen. Sie spüren den Beat und die Vibes ganz individuell auf ihre eigene Art - und tanzten mit Angehörigen, Freunden und Pflegern“, unterstreicht Johannas Bruder Florian, der in der Band primär für Gitarre und Ukulele verantwortlich ist.
Es sind die familiären Feste, die die Band anspornt und denen sie eine persönliche Note mitgeben können: Wenn die Menschen mittanzen und singen, gut gelaunt sind und Zugaben verlangen. „Eine tolle Rückmeldung für uns.“
Mit dabei ist freilich immer das textile Maskottchen „Oachebert“. Das dunkelblaue Stoff-Eichhörnchen nimmt meist bei Schlagzeuger Ulrich Mirwald Platz und begleitet die Band treu bei all ihren Auftritten.
Nächster Auftritt in Edling
Im Sommer sind sie zwei bis drei Mal im Monat unterwegs zu Auftritten, traten bereits im Münchner Raum, am Irschenberg, Richtung Österreich oder sogar in der Nähe von Frankfurt auf.
Für den nächsten Gig müssen sie nicht so weit reisen: Am Freitag, 9. August, heizen sie auf dem Edlinger Weinfest anlässlich des hiesigen Volleyball-Jubiläums im Lindenpark ein.
Als reine Hobbyband sehen sie sich auch naher Zukunft. „Für uns stehen Spaß und Freude am Musikmachen im Mittelpunkt“, betont Tobias im Namen aller. Die Band ist sich einig: Hauptberuflich auf der Bühne zu stehen, könnte zur Folge haben, dass der Zauber der Musik verloren geht. „Und das wollen wir nicht. Wir leben den Zauber.“ (mb)