Schließung des InnKlinikums
Angst ums Haager Krankenhaus: Jetzt spricht eine Betroffene
Julia Richter arbeitet seit über zehn Jahren im Haager Krankenhaus in der Ergotherapie. Jetzt wird sie nach Mühldorf versetzt. So belastend ist die Situation für sie.
Haag – Die dreimonatige Schließung des Haager InnKlinikums beschäftigt Bürger, Politiker und natürlich auch das Personal. Insgesamt sind dort 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Auch Julia Schneider, Vorstandsmitglied des Krankenhausfördervereins, ist langjährige Mitarbeiter bei der Ergotherapie in Haag und ebenfalls von den Umstrukturierungen des InnKlinikums betroffen. „Seit 14 Jahren ist das Haager Krankenhaus meine berufliche Heimat. Die Nachricht in der vergangenen Woche hat uns alle getroffen, kommt aber aufgrund des bestehenden Personalmangels nicht unerwartet. Die meisten Mitarbeiter kommen aus Haag und der Umgebung und haben sich über Jahre hinweg engagiert und wohl gefühlt“, erklärt sie.
Es biete viele Vorteile in einem kleinen Krankenhaus zu arbeiten: Kurze Dienstwege und eine engmaschige Kommunikation seien deutlich besser zu ermöglichen. Sowohl in der Altersmedizin als auch in der Parkinson-Behandlung sei das Haager Krankenhaus bisher hoch angesehen“, meint Schneider. „Meine Kolleginnen und Kollegen wurden jahrelang zur Unterstützung älterer Patienten geschult und konnten bisher in dem kleinen Umfeld, dass das Haager Krankenhaus bietet, individuell auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen. Nicht zuletzt bot auch unser geschützter Bereich der Demenzstation eine gute Möglichkeit, unter anderem mit weglaufgefährdeten Patienten gut umzugehen und ihnen eine Wohlfühlatmosphäre zu bieten“, erklärt Schneider.
Deswegen sei es zwingend erforderlich, das Haager Krankenhaus zu erhalten, um Bedürftige und Kranke weiterhin wohnortnah zu versorgen, fordert sie. Auch für das Personal werde die Möglichkeit geboten, in einem familiären Umfeld zu arbeiten. „Wie schon seit Jahrzehnten wird sich der Krankenhausförderverein dafür einsetzen, dass die Einrichtung weiterhin bestehen bleibt“, verdeutlicht Schneider.
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