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100.000 an Spendengeldern gesammelt

„Ich will helfen“: So unterstützt Hans Losbichler aus Gars die Kinder aus den Slums in Nepal

Hans Losbichler aus Au bei Gars engagiert sich seit vielen Jahren für Nepal.
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Hans Losbichler aus Au bei Gars engagiert sich seit vielen Jahren für Nepal.

Alles fing mit der Bergausrüstung zum 50. Geburtstag an: Hans Losbichler aus Gars entdeckte seine Leidenschaft fürs Klettern. Sein Hobby führte ihn nach Nepal. Als ein Erdbeben das Land erschütterte, wusste er sofort: „Ich will helfen“. Was der Kfz-Meister alles erreicht hat und was ihn mit 74 Jahren weiter antreibt.

Gars/Au – Während es manch einem vorm Älterwerden graut, nahm es Hans Losbichler sichtlich locker, als er im Jahr 2000 seinen 50. Geburtstag feierte. Schließlich ist das Alter nur eine Zahl. Womit er damals jedoch nicht rechnete war, dass sein 50er ein schicksalhafter Tag für ihn werden sollte. Auslöser war das Geburtstagsgeschenk seiner Freunde vom Skiclub Erharting. Sie schenkten ihm eine komplette Bergausrüstung. Bis dahin genoss er die Berge nur auf seinen Ski- und Motorradtouren. Nun kam dank seiner Freunde noch das Bergsteigen dazu.

Erste Reise im Jahr 2004

Im selben Jahr trat er in den Deutschen Alpenverein ein. Seitdem ist er ein begeisterter Kletterer. Den Gipfel des Kilimandscharo in Tansania hat er bereits erklommen und weitere 6000er, unter anderem in Südamerika. 2004 stieß Losbichler in einer Broschüre schließlich auf das Reiseangebot „Fünf 8000er auf einer Trekkingtour“. Er buchte es sofort. Mit einer Reisegruppe von zehn Leuten ging es für ihn in Buddhas Heimat: Nepal. „Das war so ein unvergesslich schönes Erlebnis. 14 Tage lang gingen wir im Mount Everest Gebirge spazieren. Ich hätte niemals gedacht, dass man so nah an diesen Berg kommen kann“, erinnert sich der Kfz-Meister.

Hans Losbichler bei einer seiner vielen Reisen in Nepal.

Mit seiner ersten Reise nach Nepal wurde auch die Liebe in diesen kleinen Staat im Herzen des Himalaya Gebirges geweckt. Als 2015 ein verheerendes Erdbeben das Land erschütterte, war für Losbichler deshalb sofort klar: „Ich will helfen“. 2016 flog er mit Marianne Gößl aus Waldkraiburg ins Katastrophengebiet. Ihre Tour durchs Himalayagebirge, entlang des Fußes des Mount Everest, dauerte drei Wochen. Ihre Mission: Spenden an die Opfer des Erdbebens verteilen.

Mehr als 100.000 Euro an Spendengeldern gesammelt

Losbichler, der in seiner Heimat Au bei Gars einen Kfz-Betrieb und Autohandel betreibt, lebt getreu nach dem Motto: Arbeite hart, ruhe dich nicht aus und tu jenen Gutes, die deine Hilfe schätzen. Das habe ihn seit frühester Kindheit begleitet. Als Losbichler und Gößl wieder zu Hause waren, riefen sie deshalb 2016 den Verein „Namaste“ - Nepalhilfe Klosterau e.V. ins Leben. Seitdem unterstützen sie Schulen, Waisenhäuser, Krankenstationen, Familien und jeden, der über eine Mahlzeit und Kleidung dankbar ist. So kamen im Laufe der Jahre mehr als 100.000 Euro an Spendengeldern zusammen.

100.000 Euro an Spendengeldern hat Hans Losbichler inzwischen gesammelt.

„Unter anderem haben wir Waisenhäuser in Kathmandu unterstützt und eine Schule, die von den Ordensschwestern die ‚Englischen Fräuleins‘ betreut wird“, erklärt Losbichler stolz. .„Mit unseren Spenden erhalten Kinder, die aus den Slums kommen, saubere Kleidung, gesunde Mahlzeiten und eine gute Schulbildung.“ Auch Laptops für Schulen konnten angeschafft werden. „Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt. Ich bin sehr dahinter, dass unsere Spenden auch tatsächlich an richtiger Stelle ankommen. Vor allem Kindern wollen wir helfen, damit sie die Chance auf ein besseres Leben haben“, betont der 74-Jährige. Als er 2018 mit seiner Tochter Julia, seinem Cousin Alois Losbichler und Marianne Gößl wieder nach Nepal flog, hatten sie deshalb nicht nur Spendengelder im Gepäck, sondern auch Schulmaterial, Kleidung, Medizin, Brillen und Spielzeug.

Besonders Projekt: Das „Bottle House“

Besonders stolz ist Losbichler dabei auf das „Bottle House“ für Waisenkinder. Ein Gebäude, das aus 70.000 Flaschen und Lehm gebaut wurde. Das Spendengeld investierten sie in einen Anbau mit sanitären Einrichtungen. „Wir wollen dort auch Bewusstsein schaffen und erklären den Kindern, wie wichtig Umwelt,- Natur- und Tierschutz ist“, sagt Losbichler. „Die Kinder sollen wissen, dass wir nur eine Welt haben und diese heißt es zu schützen.“

Nicht nur Geld, sondern auch Kleidung und Schulmaterialien spendet der Verein aus Au.

Für Losbichler ist es aber auch wichtig, den Menschen Arbeit zu geben. Dank seiner Hilfe sind inzwischen viele Nepalesen zu Möbelherstellern geworden: Sie gehen in den Wald, fällen Bäume und stellen daraus Möbelstücke her. Dafür erhalten sie einen Lohn, womit sie wiederum ihre Familie ernähren können.

Ein Herz für Arme und Schwache liegt bei den Losbichlers in der Familie. Nicht nur für Nepal, sondern auch in anderen Ländern. Sein Gedanke: arme Länder voranbringen, damit alle Kinder dieser Welt, egal ob arm oder reich, in eine bessere Zukunft blicken können. „Hilfe vor Ort ist wichtig. Es ist wichtig, dass die Menschen in ihrer Heimat bleiben und nicht ins Ausland flüchten.“

Turnusmäßig wollte Losbichler alle zwei Jahre nach Nepal fliegen, doch aufgrund von Corona musste er bis 2022 warten. Anfang Mai geht für ihn wieder zurück in das nach Asien. Wer „Namaste“ Nepalhilfe Klosterau e.V. 2016 unterstützen möchte, kann sich mit dem Verein in Verbindung setzen. Infos in den sozialen Medien und per Email klosterau@gmail.com.

kme

Mit einer Reise nach Nepal verliebte sich Losbichler in das Land im Himalaya.

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