Darm-, Brust- oder Hodenkrebs vorbeugen
Welche Krebsvorsorgeuntersuchung für Sie enorm wichtig ist, hängt von einer Information ab
Je nachdem, ob Sie männlich oder weiblich sind und wie alt Sie sind, sollten Sie unterschiedliche Krebsvorsorgeuntersuchungen in Betracht ziehen.
Am 28. November ist Tag der Krebsvorsorge. Ein passender Anlass, um über ein Thema nachzudenken, das uns alle betrifft: unsere Gesundheit. Der medizinische Standard in Deutschland ermöglicht es, vielen potenziell lebensbedrohlichen Krankheiten effektiv vorzubeugen. Vor allem im Bereich der Krebsfrüherkennung haben Mediziner viele Möglichkeiten der zeitigen Diagnose, was Leben retten kann. Denn wird ein Tumor frühzeitig erkannt, steigen die Überlebenschancen des Patienten enorm. Das Tückische an Krebserkrankungen: In einem frühen Stadium verläuft die Erkrankung oft ohne Symptome. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bieten die Möglichkeit, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Welche Früherkennungsmaßnahmen werden empfohlen?
Je nach Alter, Vorerkrankungen, genetischer Vorbelastung und Geschlecht empfiehlt das Bundesministerium für Gesundheit verschiedene Vorsorge-Untersuchungen. Eine Übersicht über mögliche und wichtige Früherkennungsmaßnahmen bei Ihrem behandelnden Facharzt:
- Hautkrebs-Screening beim Hautarzt: Ab dem Alter von 35 Jahren haben gesetzlich Krankenversicherte Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs, so eine Information der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Ein Hautarzt kann verdächtige Veränderungen erkennen und gegebenenfalls eine Gewebeprobe entnehmen, die auf Tumorzellen hin untersucht wird.
- Darmkrebs-Screening beim Gastroenterologen: Ab dem 50. Lebensjahr haben alle gesetzlich Versicherten Anspruch auf eine Darmkrebsvorsorgeuntersuchung. Dabei wird eine Stuhlprobe untersucht und/oder eine Darmspiegelung durchgeführt.
- Brustkrebs-Screening beim Frauenarzt: Frauen zwischen 50 und 75 Jahren können alle zwei Jahre am Mammografie-Screening teilnehmen. Dabei werden die Brustdrüsen mit Röntgenstrahlen untersucht. Der Standard-Check-Up beim Frauenarzt, der das Abtasten der Brustregion umfasst, wird spätestens ab dem 30. Lebensjahr empfohlen.
- Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung beim Frauenarzt: Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen mit einem Abstrich vom Gebärmutterhals ab dem 20. Lebensjahr sind wichtig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
- Prostatakrebs-Früherkennung beim Urologen: Für Männer ab 45 Jahren wird eine jährliche Untersuchung durch den Urologen empfohlen.
Es gibt allerdings Sonderfälle. Weiß Ihr behandelnder Arzt etwa über Krebserkrankungen in Ihrem familiären Umfeld Bescheid, die bei den betroffenen Verwandten bereits in jüngerem Lebensalter ausgebrochen sind, wird er die oben genannten Empfehlungen anpassen. Das kann bedeuten, dass eine Frau bereits mit 40 Jahren eine regelmäßige Mammografie durchführen lassen kann. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie Ihrem behandelnden Arzt keine Informationen vorenthalten, wenn es um Krebsfälle in Ihrer Familie geht.
Krebserregende Viren: Diese Erreger können Krebs auslösen




Warum nehmen nicht alle Menschen an Vorsorgeuntersuchungen teil?
Im Rahmen eines AOK-Gesundheitsreports wurde deutlich, warum viele Menschen nicht zur Krebsvorsorge gehen. Fasst man die Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme der Untersuchungen bei den drei häufigsten Krebsarten Hautkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs zusammen, lassen sich vor allem Barrieren erkennen, die subjektiver Natur sind: das Fehlen von Symptomen (37 Prozent), Bequemlichkeit bzw. mangelnde Motivation der Versicherten (25 Prozent) sowie die Angst, dass etwas entdeckt werden könnte (16 Prozent), so eine Presse-Information vonseiten AOK.
Dabei kann ein nicht wahrgenommener Krebsvorsorgetermin den Unterschied zwischen „heilbar“ und „tödlich“ ausmachen. „Die Früherkennungsuntersuchungen haben unterschiedliche Zielsetzungen: Manche, wie die Vorsorgeuntersuchungen zu Darm- oder Gebärmutterhalskrebs, können die Entstehung einer Krankheit verhindern, indem potenzielle Krebsvorstufen erkannt und entfernt werden. Andere, wie die Früherkennungsuntersuchung von Brustkrebs, können die Krankheit nicht verhindern, sie erhöhen aber die Chancen auf Heilung“, sagt Sandra Kisters-Nuderscher von der AOK Rheinland/Hamburg, Regionaldirektion Köln – Rhein-Erft-Kreis.
Rubriklistenbild: © Juliane Gutmann/DALL-E (KI-generiert)
