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Müde-sein ernst nehmen

Leberkrebs erkennen: Ständige Müdigkeit kann ein frühes Anzeichen sein

Eine Krebserkrankung der Leber zeigt in vielen Fällen lange keine eindeutigen Symptome. Gerade die damit einhergehnde Müdigkeit wird nicht immer sofort mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.

Im beginnenden Stadium von Leberkrebs zeigen sich selten unmittelbare Symptome. Betroffene spüren ähnlich wie bei der Fettleber lange nicht, dass das Organ erkrankt ist. Die ersten Anzeichen dafür, dass ein Tumor in der Leber wächst, sind dann ganz häufig Müdigkeit und nicht selten Appetitlosigkeit sowie Völlegefühl. Erst wenn die Krebsgeschwulst so groß ist, dass sie gegen die Leberkapsel drückt, empfinden viele Patienten Schmerzen im rechten Oberbauch. Zudem kommt es vermehrt zur Ansammlung von Lymphflüssigkeit (Ödeme) in den Beinen und am Bauch aufgrund der verminderten Eiweißproduktion in der Leber. Zu dem Zeitpunkt ist der Krebs in vielen Fällen bereits fortgeschritten und die Prognose ungünstig. Je früher Leberkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Krebs: Frühes Anzeichen einer kranken Leber ist ständige Müdigkeit

Eine Krebserkrankung der Leber zeigt lange keine direkten Anzeichen oder macht sich nur anhand unspezifischer Symptome wie Müdigkeit bemerkbar.

Mit Beginn der Krebserkrankung kann in manchen Fällen das kranke Gewebe der Leber noch mittels Operation entfernt oder durch eine Radiofrequenzablation (RFA) beziehungsweise Thermoablation zerstört werden – Patienten können dann relativ gute Chancen auf Heilung haben. In den meisten Fällen ist der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose jedoch bereits so weit fortgeschritten, dass eine Heilung kaum noch möglich ist, wie die Deutsche Krebsgesellschaft berichtet.

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Zehn Krebsarten mit den geringsten Überlebenschancen

Menschliche Körper
Das Mesotheliom zählt zu den tödlichsten Krebsarten. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei nur knapp über zehn Prozent. Beim Mesotheliom handelt es sich um einen seltenen Tumor des Weichteilgewebes. Überwiegend Männer im höheren Lebensalter sind davon betroffen. Diagnostiziert wird er meistens im Brustfell, seltener im Bauchfell.  © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO
Menschlicher Körper mit Bauchspeicheldrüse
Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Pankreaskrebs gilt als eine der tödlichsten Krebsarten überhaupt. Nur etwa sieben bis acht Prozent der Patienten überleben die ersten fünf Jahre nach einer Diagnose. Häufig wird der Tumor zu spät erkannt und bildet Metastasen. Zudem kommt er oftmals nach einer Therapie wieder zurück. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO
Leber
Auch wenn Leberkrebs relativ selten ist, so gehört er dennoch wegen seiner schlechten Prognose zu den häufigsten Krebstodesursachen. In Deutschland treten rund 9.500 neue Fälle im Jahr auf, bei ungefähr 8.000 Todesfällen. Das relative 5-Jahres-Überleben sowohl bei Männern als auch bei Frauen liegt bei etwa 15 Prozent. Die Prognose hängt dabei vom Zustand der Leber und vom Stadium der Krebserkrankung ab. © Science Photo Library/IMAGO
Person hält Zigarette in der Hand
Rauchen bzw. Tabakkonsum ist der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs, dessen Prognose in der Regel ebenfalls ungünstig ist. Laut RKI liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei Frauen bei rund 21 Prozent, bei Männern bei rund 15 Prozent. Auch hier unterscheiden sich die Überlebensaussichten jedoch deutlich nach dem Stadium der Krebserkrankung. Allerdings wird Lungenkrebs meist spät entdeckt, da er im frühen Stadium meist keine Beschwerden verursacht.  © ETfoto/IMAGO
Frau hält Modell von Gehirn in Händen
Das zentrale Nervensystem (ZNS) befindet sich im Schädel und im Wirbelkanal in der Wirbelsäule. Es umfasst alle Nerven und Nervenbahnen im Gehirn und Rückenmark. Krebserkrankungen des ZNS betreffen zu 95 Prozent das Gehirn, während sich die restlichen fünf Prozent auf vier Bereiche verteilen: das Rückenmark, Hirn- und Rücken­marks­häute und Hirn­nerven. Krebserkrankungen des ZNS zählen zu den gefährlicheren Krebsarten. Bei Männern liegt demnach die relative 5-Jahres-Überlebensrate für bösartige ZNS-Tumore bei 21 Prozent, für Frauen bei 24 Prozent. Trotz Forschung sind die genauen Ursachen für die verschiedenen Hirntumore weitgehend unklar. Über die Risikofaktoren ist deshalb wenig bekannt.  © Mareen Fischinger/IMAGO
Person hält sich Hände an Bauch
Gallenblasenkrebs und Gallengangkrebs kann sich unter anderem durch Bauchschmerzen im oberen Bauch bemerkbar machen. Schuld daran sind bösartige Tumore in der Gallenblase beziehungsweise in den Gallenwegen. Nur wenige Patienten mit der Krebserkrankung sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten bei bösartigen Tumoren der Gallenblase und der Gallenwege betragen bei Männern 20 Prozent und für Frauen 17 Prozent und sind damit relativ niedrig. © Iordache Magdalena/IMAGO
Speiseröhre
Auch der Speiseröhrenkrebs zählt zu den Krebsarten mit ungünstigen Überlebensaussichten. Mit einer Rate von circa 90 Prozent ist er bezogen auf die Mortalitätsrate (Anzahl der Gestorbenen im Verhältnis zu den Erkrankten) mit am tödlichsten. Jedoch ist die Anzahl der Erkrankten bei dieser Krebsart auch niedriger. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt für Männer bei 22 Prozent, für Frauen bei 24 Prozent. Alkohol, Rauchen und Übergewicht zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren. © Science Photo Library/IMAGO
Frau bekommt Magenspiegelung
Die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchung, um einen Magentumor feststellen zu können, ist die Magenspiegelung (Gastroskopie). Da die Krebserkrankung häufig erst spät erkannt wird, ist sie meist nicht mehr heilbar. Das macht die Prognose der Lebenserwartung bei Magenkrebs relativ ungünstig. Fünf Jahre nach der Diagnose lebt etwa nur noch ein Drittel der Betroffenen. Zwar haben sich laut RKI die Überlebensaussichten in letzter Zeit verbessert. Allerdings bleiben sie im Vergleich zu anderen Krebsarten immer noch ungünstig. Bei Frauen liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate demnach bei 37 Prozent, für die Männer bei 34 Prozent. © Kzenon/IMAGO
Eierstock
Eierstockkrebs ist um ein Vielfaches tödlicher als beispielsweise Brustkrebs. Laut RKI sind die Überlebensaussichten von Patientinnen mit Eierstockkrebs relativ schlecht. Aktuell liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei 42 Prozent. Je früher die Krankheit jedoch erkannt wird, desto besser sind die Überlebenschancen. Da die Symptome allerdings unspezifisch sind, ist eine Früherkennung des sogenannten Ovarialkarzinoms kaum möglich. So überleben nur knapp 50 Prozent der betroffenen Frauen nach fünf Jahren mit dem Krebs. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO
Knochenmark
Eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks wird als Multiples Myelom bezeichnet. Dabei stellt es eine bösartige Vermehrung Antikörper produzierender Plasmazellen dar. Die Erkrankung tritt meist zuerst im Knochenmark auf, wo sie häufig mehrere Erkrankungsherde (z.B. Knochenbrüche, Blutbildveränderungen) bildet. Mit einer relativen 5-Jahres-Überlebensrate von 54 Prozent bei Frauen und 56 Prozent bei Männern ist auch ihre Prognose eher ungünstig. So ist mit einer dauerhaften Heilung in der Regel nicht zu rechnen. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO

Umso wichtiger ist es, dass jeder mit anhaltendem Schwächegefühl und ständiger Müdigkeit so früh wie möglich einen Arzt aufsucht, um eine Diagnostik vornehmen zu lassen und mögliche Erkrankungen wie das Fatigue-Syndrom, eine Schilddrüsenunterfunktion oder eben Krebs ausschließen zu können. Anhand eines großen Blutbildes kann der Arzt die Leber- und Entzündungswerte überprüfen. Eine erhöhte Konzentration der weißen Blutkörperchen im Blut, eine hohe Blutsenkungsreaktion oder Erythrozytensedimentationsrate sowie bestimmte Tumormarker wie das Alpha-1-Fetoprotein können einen Hinweis auf eine Krebserkrankung geben.

Leberkrebs: Häufigkeit, Ursachen, Prognose

Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet, kommt es jährlich in Deutschland zu rund 9.500 Neuerkrankungen von Leberkrebs. Etwa 8.000 Menschen versterben pro Jahr an der Erkrankung. Durchschnittlich erkranken Frauen im Alter von 75 Jahren und Männer im Alter von 71 Jahren. Die relative 5-Jahres-Über­lebens­rate liegt bei Frauen bei ca. 14 Prozent, bei Männern etwa 18 Prozent.

Chronischer Alkoholmissbrauch, chronische Virusinfektionen mit Hepatitis C- oder Hepatitis B-Viren sowie eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung sind in Deutschland Hauptursachen für die Entstehung von Leberzirrhose und in der Folge Leberkrebs.

Leberkrebs ist zwar relativ selten, gehört aufgrund der schlechten Prognose jedoch zu den häufigsten Krebs­todes­ursachen, so das RKI. Die Prognose bei Leberkrebs hängt vom Stadium der Krebserkrankung und dem Ausgangszustand der Leber ab. Nur bei bös­ar­tigen Tumoren der Bauch­speichel­drüse ist die Prognose noch ungüns­tiger.

Leberkrebs: Anzeichen und Symptome sind vielfältig – von Verstopfung bis hin zu Juckreiz der Haut

Weitere Anzeichen und Symptome, die auf eine schleichende Krebserkrankung der Leber hindeuten können, sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Verdauungsprobleme
  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Verstopfung
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Erhöhte Temperatur
  • Abgeschlagenheit und allgemeines Krankheitsgefühl
  • Ungewollte Gewichtsabnahme
  • Juckreiz der Haut
  • Zunehmende Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht)
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Tastbare Schwellung unter dem rechten Rippenbogen

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © AndreyPopov/Imago

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