Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Auch für gesunde Menschen

Bundeskabinett stimmt für Cannabis-Legalisierung: Welche Regeln für Privatleute gelten sollen – auch im Auto

Es ist so gut wie entschieden: Ab dem Jahreswechsel soll der Besitz von 25 Gramm Cannabis erlaubt sein – sofern man volljährig ist. Für Autofahrer sollen Extra-Regeln gelten.

Die Teillegalisierung von Cannabis wurde vom Bundeskabinett durchgewunken. Jedoch muss der Gesetzesentwurf mit Fokus auf Cannabis-Anbau und -Konsum noch von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Es gilt jedoch als sicher, dass mit Ende diesen Jahres das neue Gesetz zum Cannabis-Konsum in Kraft treten wird.

Auf den Seiten der Bundesregierung werden die wesentlichen Inhalte des Gesetztes aufgeführt:

  1. Erwachsene sollen in begrenzten Mengen privat (bis zu drei Pflanzen) oder in nicht-gewerblichen Vereinigungen Cannabis anbauen dürfen.
  2. Der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis soll straffrei sein.
  3. Für Minderjährige bleibt der Besitz von Cannabis nach wie vor verboten. Zudem bestehen Sonderregelungen für junge Erwachsene – mit geringeren Abgabemengen und reduzierten THC-Gehalten.
  4. Es soll in bestimmten Bereichen ein Konsumverbot von Cannabis geben, etwa im Eingangsbereich von Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätzen oder in öffentlich zugänglichen Sportstätten.
  5. Aufklärung und Prävention zu Cannabiskonsum sollen gestärkt werden, unter anderem durch ausgebaute Frühinterventionsprogramme für Minderjährige.

Bei welchen Krankheiten Cannabis eingesetzt wird

Bisher war es nur Menschen mit ärztlichem Attest möglich, medizinisches Cannabis straffrei zu erwerben und zu konsumieren. Wer ohne medizinische Indikation Cannabis und Produkte daraus mit mehr als 0,2 Prozent THC-Gehalt zu sich nimmt oder raucht, verstößt aktuell noch gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Das Bundeskabinett hat die Cannabis-Legalisierung auf den Weg gebracht.

Nichts verpassen: Alles rund ums Thema Gesundheit finden Sie im regelmäßigen Newsletter unseres Partners 24vita.de.

Es gibt eine Reihe von Krankheiten und Beschwerden, bei welchen medizinisches Cannabis nachgewiesenermaßen Wirkung zeigt. So führen die Kassenärztliche Bundesvereinigung, das Bundesgesundheitsministerium und die Techniker Krankenkasse folgende Indikationen auf:

  • Schmerzen im Rahmen chronischer Erkrankungen
  • Spastiken aufgrund von Multipler Sklerose (MS)
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen bei Menschen mit chemotherapeutisch behandelter Krebskrankheit
  • Angststörungen
  • Schlafstörungen
  • Tourette-Syndrom
  • ADHS (hier gibt es kaum wissenschaftliche Belege, wie die TK informiert)

Was ist THC?

Die indische Hanfpflanze enthält den psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der wesentlich zur berauschenden Wirkung von Cannabis beiträgt. THC ist neben Cannabidiol (CBD) das Haupt-Cannabinoid in Cannabis. Auf Cannabinoide ist die Wirkung der Pflanze zurückzuführen.

Nebenwirkungen von THC

Allerdings gibt es eine ganze Reihe an Nebenwirkungen, die der Konsum von THC nach sich ziehen kann. Dazu zählen, Verschlechterung der Koordination, Angstzunahme, Halluzinationen nach hohen Dosen, Schwierigkeiten beim Denken, Aufmerksamkeitsstörungen, Übelkeit, Herzklopfen oder Absinken des Blutdrucks. Aus diesem Grund stehen viele Menschen der Cannabis-Legalisierung auch kritisch gegenüber.

Kann Cannabis-Konsum psychische Krankheiten zur Folge haben? Erfahren Sie mehr im Artikel „Cannabis: Überwiegen doch die Nebenwirkungen? Wie CBD und THC Körper und Psyche beeinflussen“

Depression bis Alkoholsucht: Die häufigsten psychischen Krankheiten im Überblick – Jeder dritte ist betroffen

Eine Frau hält ein gefülltes Sektglas in ihrer Hand.
Alkoholsucht zählt zu den am dritthäufigsten diagnostizierten psychischen Leiden. Mit der Medikamentenabhängigkeit zusammen entfallen 5,7 Prozent der Diagnosen auf die Alkoholabhängigkeit. Etwa jeder siebte Erwachsene trinkt Alkohol in gesundheitlich riskanten Mengen. Damit ist Alkohol nach Nikotin das häufigste Suchtmittel in Deutschland, so die Bundes Psychotherapeuten Kammer. 1,8 Millionen Menschen gelten als alkoholabhängig, weitere 1,6 Millionen trinken Alkohol in schädlichen Mengen, heißt es weiter. (Symbolbild) © Bode/Imago
Medikamentensucht bei Senioren
Neben der Alkoholsucht zählt die Medikamenten-Abhängigkeit zu den am dritthäufigsten verbreiteten psychischen Erkrankungen in Deutschland.  © Jens Kalaene/dpa
Frau schaut aus Fenster
Die sogenannten affektiven Störungen zählen zu den psychischen Erkrankungen, die am zweithäufigsten in Deutschland vorkommen. Die Depression ist wohl der bekannteste Vertreter aus dieser Gruppe. Der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (dgppn) zufolge, entfallen fast 10 Prozent der Diagnosen auf diese Krankheitsgruppe. Alleine 8,2 Prozent sind von einer unipolaren Depression betroffen. Depressionen gehören damit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Rund 16 Prozent der Bevölkerung leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer depressiven Störung, innerhalb eines Jahres sind es ungefähr 8 Prozent, informiert die Bundes Psychotherapeuten Kammer. (Symbolbild) © Fabian Sommer/dpa
Junge Frau vor dem Schrankspiegel
Angststörungen sind am weitesten verbreitet. Der dgppn zufolge entfallen 15,4 der Diagnosen auf Angststörungen wie Panikattacken, Angst vor weiten Plätzen etc. Bei Betroffenen ist das Angstgefühl so übermächtig, dass es den Alltag immens einschränkt. Beschwerden wie Herzrasen, Schwitzen und Zittern zählen zu den Symptomen einer Angststörung. (Symbolbild) © Imago
Frau mit Maßband in der Hand
Essstörungen wie Bulimie oder Magersucht sind zwar insgesamt gesehen weniger weit verbreitet als oben genannte Krankheiten. Doch in der weiblichen Bevölkerung zwischen Pubertät und dem 30. Lebensjahr gehören die Essstörungen zu den häufigen psychischen Erkrankungen, informiert die Bundes Psychotherapeuten Kammer. Etwa ein Prozent der Frauen erkrankt während ihres Lebens an einer Magersucht, rund zwei Prozent leiden im Laufe ihres Lebens an einer Bulimie. (Symbolbild) © Sergiy Tryapitsyn/Imago

Cannabis-Grenzwerte für Autofahrer vorgesehen

Wie genau sich das neue Gesetz zum Konsum von Cannabis auf die Straßenverkehrsordnung auswirken soll, ist noch nicht abschließend geklärt. Allerdings stimmte Gesundheitsminister Karl Lauterbach dem Verkehrsminister Volker Wissing dahingehend zu, dass Grenzwerte benötigt werden. Wie genau diese aussehen sollen, wird aktuell noch diskutiert. Dass THC noch lange nach dem Konsum von Cannabis-Produkten im Blut nachweisbar ist, erschwert die Debatte. Karl Lauterbach äußerte sich wie folgt in einer Pressekonferenz: „Diese Grenzwerte werden derzeit wissenschaftlich vorbereitet unter der Leitung von Herrn Wissing. Und diese Grenzwerte werden dann auch umgesetzt werden. Aber es muss einen belastbaren Grenzwert geben, ähnlich wie beim Alkohol“. Lauterbach zufolge werde man sich an der Studienlage orientieren und dann eine entsprechende Empfehlung abgeben.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © photothek/Imago

Kommentare