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Neurodegenerative Erkrankungen

Studie zeigt: Risiko für Demenz kann sich nach Virusinfektionen erhöhen

Bestimmte Virusinfektionen sollen den geistigen Abbau beschleunigen. So steigt laut einer Studie das Risiko für Demenz.

Infiziert man sich mit einem Virus, dann ist das Immunsystem meist noch längere Zeit danach geschwächt. Es kann Wochen oder manchmal sogar Monate dauern, bis sich der Körper von einer Infektion wieder erholt hat. Im schlimmsten Fall kann sich sogar ein chronisches Erschöpfungssyndrom daraus entwickeln. Doch nicht nur das: Wie Forscher herausgefunden haben, soll eine Infektion das Risiko für eine Demenz-Erkrankung erhöhen.

Demenz-Risiko soll nach Virusinfektion steigen, laut Studie

Nach einem schweren Covid-19-Verlauf wiesen Alzheimer-Patienten in einer Studie ein besonders stark gealtertes Gehirn auf. Auch andere Virusinfektionen können den Gehirnabbau wohl beschleunigen.

Für ihre im Fachmagazin Neuron veröffentlichte Studie zogen Wissenschaftler des US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) Daten von zwei Biodatenbanken aus Finnland und dem Vereinigten Königreich heran. Dort wurden über 15 Jahre hinweg 800.000 Patientendaten ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Personen, die bestimmte Virusinfektionen erlitten haben, ein erhöhtes Risiko für neurodegenerative Erkrankungen aufweisen. Dazu zählen Demenz, Parkinson und Multiple Sklerose.

Zwar konnte bei der Datenanalyse ein Zusammenhang bestätigt werden. Allerdings ist die genaue Ursache noch unklar. Da Demenz-Patienten über ein insgesamt schwächeres Immunsystem verfügen, kann es sein, dass sie deshalb häufiger an Virusinfektionen erkranken. Möglich wäre als zweite These jedoch auch, dass bestimmte Virusinfektionen tatsächlich das Gehirn schwächen können. Diese Annahme belegen auch andere Studien. So weisen Alzheimer-Patienten beispielsweise nach einem schweren Covid-19-Verlauf ein besonders stark gealtertes Gehirn auf.

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Degenerative Prozesse im Gehirn können durch Infektion beschleunigt werden

Die Studienergebnisse zeigen also, dass degenerative Prozesse, die im Gehirn ohnehin bereits ablaufen, durch eine Infektion beschleunigt werden können. Somit könnte der geistige Abbau zusätzlich angestoßen werden – mit fatalen Folgen, da hohes Alter das größte Risiko für Alzheimer darstellt. Wer einem Gedächtnisverlust vorbeugen möchte, kann dies jedoch mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung tun. Eine Sportart eignet sich dabei besonders gut zum Schutz vor einer Demenz-Erkrankung.

Demenz: Zehn Lebensmittel, die das Risiko senken können

Avocado
Lebensmittel können den kognitiven Verfall aufhalten oder ihn fördern. Avocados zählen zu ersteren, da sie einfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Diese sind gut für den Aufbau des Gehirns und den Blutfluss. Daher eignen sie sich, um einer Demenz vorzubeugen. © Cavan Images/IMAGO
Spinat
Blattgemüse wie etwa Spinat enthält viele Nährstoffe, die mit der Hirngesundheit in Verbindung stehen. Dazu zählen beispielsweise Polyphenolen, Lutein, Folsäure, Vitamin E und Betacarotin. Um sich vor einer Demenz-Erkrankung zu schützen, sollte man Blattgemüse daher regelmäßig auf seinen Speiseplan setzen. © Elena Elisseeva/IMAGO
Heidelbeeren
Der Verzehr von Heidelbeeren wurde in einer Harvard-Längsschnittstudie mit einem geringeren Risiko eines kognitiven Rückgangs in Verbindung gebracht. Zudem kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass der regelmäßige Verzehr von Blaubeeren einen kognitiven Niedergang um zweieinhalb Jahre verzögern kann. Daher eignen sich die blauen Beeren, um das Demenz-Risiko zu reduzieren. © Zoonar.com/Markus Mainka/Imago
Brokkoli
Wenn Sie sich vor einer Demenz-Erkrankung schützen möchten, dann setzen Sie (zusätzlich zu einem gesunden Lebensstil) auf Brokkoli. Das Gemüse ist reich an Lutein und Zeaxanthin. Dabei handelt es sich um sogenannte Carotinoide mit antioxidativer Wirkung. Sie können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und Schäden durch freie Radikale und normale Alterungsprozesse rückgängig machen. © Design Pics/IMAGO
Bohnen
Auch Bohnen tragen dazu bei, das Risiko einer Demenz-Erkrankung zu reduzieren. Sie enthalten neben pflanzllichem Eiweiß auch Antioxidantien, Phytonährstoffe, Eisen und weitere Mineralien. So erhöhen sie nachweislich die Langlebigkeit und verringern gleichzeitig das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Dieser zählt zu den vier häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, die viele ähnliche Risikofaktoren wie eine Demenz haben. © Gerard Lacz/IMAGO
Kaffee
Kaffee ist ein beliebter Wachmacher, der gleichzeitig auch gut für das Gehirn ist und das Risiko von Demenz senken kann. Denn das enthaltene Koffein ist ein sogenannter Adenosin-Rezeptor-Antagonist. Er stimuliert die Produktion eines bekannten neuroprotektiven Wirkstoffs im Gehirn: Acetylcholin. Gleichzeitig ist er voll von Antioxidantien wie etwa Polyphenole und Chlorogensäure. © Philip Lange/IMAGO
Leinsamen
Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren verringern nachweislich Entzündungen und senken den LDL-Cholesterinspiegel. Da Leinsamen die höchste Menge an den gesunden Fetten enthalten, sollten sie regelmäßig verzehrt werden, um das Risiko für eine Demenz zu senken. Außerdem stecken in Lein gleichzeitig sogenannte Lignane. Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen, die die Blutgefäße vor entzündlichen Schäden schützen. © imageBROKER/Ekaterina Volodina/IMAGO
Gewürze
Gewürze unterstützen die natürlichen Entgiftungssysteme des Gehirns, da sie im Vergleich die meisten Antioxidantien pro Gramm enthalten. Möchten Sie Ihrem Gehirn etwas Gutes tun und Demenz vorbeugen, dann sollten Majoran, Safran, Zimt, Nelken, Piment, Estragon, Muskatnuss, und andere Gewürze und Kräuter ein regelmäßiger Bestandteil Ihrer Nahrung sein.  © masterpic/IMAGO
Rosmarin
Neben Gewürzen dürfen auch Kräuter wie Rosmarin nicht fehlen, wenn Sie Ihr Demenz-Risiko verringern möchten. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kräuter frisch oder getrocknet sind. Hauptsache Dill, Rosmarin, Thymian, Oregano, Basilikum, Minze und Petersilie landen regelmäßig auf Ihrem Teller. Denn im Vergleich zu Nüssen und Beeren enthalten sie sogar das Zehnfache an Antioxidantien. © Cavan Images/IMAGO
Kurkuma
Beta-Amyloid ist ein natürlich im Körper vorkommendes Eiweiß. Dieses entsteht durch eine biochemische Reaktion aus dem Amyloid-Vorläuferprotein. Ist das Gehirn gesund, dann wird das Protein problemlos gespalten und abgebaut. Bei einer Alzheimer-Erkrankung verändert sich der Abbau allerdings und es entstehen sogenannte Beta-Amyloid-Proteine. Diese sammeln sich als giftige Oligomere an, verklumpen und bilden die unauflöslichen Ablagerungen zwischen den Nervenzellen, die sogenannten ß-Amyloid-Plaques, die auch Alzheimer-Plaque genannt werden. Um einer solchen Zerstörung der Nervenzellen vorzubeugen, hilft der Verzehr von Kurkuma. Sein Hauptbestandteil Curcumin hilft bei der Reduktion von Beta-Amyloid. Zudem wirkt es antioxidativ und entzündungshemmend. © MSchon/IMAGO

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © fizkes/IMAGO

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