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Gesund naschen

Herz-Professor Thomas Meinertz verrät: Welche Schokolade Ihr Herz schützt

Wer bestimmte Schokoladensorten in Maßen genießt, schützt sogar sein Herz. Professor Thomas Meinertz von der Deutschen Herzstiftung erläutert die Zusammenhänge.

Zugegeben: Wer tafelweise Schokolade in sich hineinstopft, der tut seiner Gesundheit keinen Gefallen – zu viel Zucker, zu viel Fett, allein die zusätzlichen Pfunde auf dem Rippen schaden dem Körper massiv. Aber: Wer Schokolade in Maßen genießt, erzielt möglicherweise sogar einen positiven Effekt – zumindest dann, wenn er die richtige Sorte vernascht. Was für eine schöne Vorstellung: kein schlechtes Gewissen mehr beim Schokolade essen, weil die leckere Süßigkeit vor Herzinfarkten schützt! Tatsächlich gibt es Daten, die darauf hindeuten. Das berichtet Professor Thomas Meinertz von der renommierten Deutschen Herzstiftung. Hier erklärt er die Zusammenhänge.

Studien: Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil verringert Herzinfarkt-Risiko

Erfahrener Kardiologe: Professor Thomas Meinertz von der Deutschen Herzstiftung

Mehrere Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Schokoladensorten möglicherweise das Herzinfarkt-Risiko verringern. Welche Inhaltsstoffe den erhofften Nutzen bringen könnten, lässt sich zurzeit aber nur vermuten. Wissenschaftliche Beweise liegen derzeit nicht vor. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass zum Beispiel bestimmte Flavanole infrage kommen, die vor allem in Bitterschokolade mit einem hohen Kakao-Anteil (beispielsweise 70 Prozent) stecken.

Pflanzenstoffe in Schokoladen gut für Gefäße und Blutdruck

Flavanole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die die Elastizität der Blutgefäße erhöhen und eine leicht blutdrucksenkende Wirkung haben sollen. Der Anteil dieser Flavanole ist in Milchschokolade deutlich geringer und in weißer Schokolade nicht mehr nennenswert.

Dunkle Schokolade gesünder als Milchschokolade und weiße Schokolade

Man könnte also vorsichtig behaupten, dass Bitterschokolade eher eine gesunde Schokolade ist – und Milch- und weiße Schokolade eher die ungesunde Variante darstellen. Flavanole kommen übrigens auch in roten Weintrauben, Äpfeln und schwarzem Tee vor. Darauf weist Herz-Professor Meinertz in seinem Beitrag für die Herzstiftung hin.

Dunkle Schokolade ist gesünder als weiße. Es gibt Hinweise darauf, dass sie sogar vor einem Herzinfarkt schützen könnte.

Risikofaktor Übergewicht durch Schokolade nicht unterschätzen

Bei Schokolade gilt: Bitte nur in Maßen genießen! Auch wenn die Vorstellung, dass Schokolade unserer Gesundheit guttut, wirklich verführerisch ist, sollte man vorsichtig sein. Selbst wenn sie tatsächlich vor einem Herzinfarkt schützen kann, löst sie bei übermäßigem Konsum ein anderes Herzinfarkt-Risiko aus – das Übergewicht. Ein Beispiel: Essen wir zusätzlich zu unseren gewohnten Mahlzeiten eine 100-Gramm-Tafel, nehmen wir jede Woche ungefähr ein halbes Kilogramm zu. Wenn wir uns dann nicht vermehrt bewegen, kann das auf lange Sicht fatale Folgen haben, denn Übergewicht gehört zu den größten Risikofaktoren für Herzinfarkte.

Gegen den Verzehr von kleineren Mengen spricht in der Regel aber nichts. Wir sollten jedoch auf jeden Fall bedenken: Rein rechnerisch führt nur ein einziges tägliches Stück Schokolade mit rund 40 Kalorien in einem Jahr zu einer Gewichtszunahme von etwa eineinhalb Kilo – in zehn Jahren sind es entsprechend 15 Kilogramm.

Gefahr für einen Herzinfarkt: Sieben Angewohnheiten erhöhen Ihr Risiko

Frau am Computer unter Stress mit Kopfschmerzen
Stress ist ein nicht zu vernachlässigender Auslöser für einen Herzinfarkt. Steht ein Mensch unter psychischer Belastung und fühlt sich permanent gestresst, aufgrund von Arbeit, der Familie oder Partnerschaft, steigt der Blutdruck an. Ein hoher Blutdruck stellt einen Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall dar. Reagiert der Körper kurzzeitig mit diesen Symptomen auf Stress, muss dadurch nicht zwangsläufig eine gesundheitliche Gefahr verbunden sein. Hält der Stresspegel jedoch an und wird chronisch, hat dies dauerhaft Auswirkungen auf verschiedene Körperfunktionen, den Blutdruck und das Immunsystem. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder ein Herzinfarkt sind nicht selten die Folge, laut Deutsche Herzstiftung. (Symbolbild) © AndreyPopov/Imago
Frau mit Schlafproblemen
Schlafmangel erschöpft nicht nur enorm, es wirkt sich auch negativ auf die Konzentration, das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System aus. Wer dauerhaft zu wenig schläft, schüttet vermehrt Stresshormone aus, die den Körper belasten und Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt begünstigen können. Zu spätes Zubettgehen, ausgedehnte, abendliche Zeit am Smartphone, Konfliktgespräche oder aufwühlende Spielfilme vor dem Schlafengehen können zu Einschlafproblemen und unruhigen Nächte führen. Laut Studien erhöht sich dadurch das Risiko für die Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen um über 45 Prozent. Ein erholsamer Schlaf von im Durchschnitt sieben bis acht Stunden ist für einen gesunden Körper und das Herz unabdingbar. (Symbolbild) © Monkey Business 2/Imago
Frau greift nach Hamburger
Die Ernährung ist tatsächlich ein wesentlicher Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Für Menschen, die sehr fett- und kalorienreich essen, erhöht sich die Gefahr für Übergewicht, was wiederum ein Risikofaktor für die Entstehung eines Herzinfarkts ist. Durch eine Anpassung der Ernährung mit Fokus auf mehr sekundäre Pflanzenstoffe in Obst, Gemüse, Kaffee und Tee sowie regelmäßig Vollkorn und Eiweiß auf dem Speiseplan, sinkt die Gefahr für Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt signifikant. (Symbolbild) © NomadSoul/Imago
Rinderbraten mit Gemüse und Kartoffeln
Mahlzeiten wie ein herzhaftes Roastbeef, mit Gemüse und Kartoffeln in Butter geschwenkt, bedeuten ebenfalls ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt. Je regelmäßiger Sie gesättigte Fette wie in tierischen Lebensmitteln zu sich nehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ihr LDL-Cholesterinspiegel erhöht. Damit verbunden ist die Gefahr von Gefäßablagerungen durch das überschüssige Blutfett, ein erhöhtes Risiko für eine Arteriosklerose, Thrombosen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. © Monkey Business/Imago
Mann mit Übergewicht auf der Couch mit Chips
Wer sich kaum bewegt, viel Zeit im Sitzen oder Liegen verbringt und wenig an die frische Luft geht, setzt sich einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus. Kommt dann noch eine ungesunde Ernährung mit fettem und süßem Essen sowie Arteriosklerose hinzu, steigt die Gefahr für beispielsweise einen Herzinfarkt noch zusätzlich. Je weniger sich jemand bewegt, desto eher kann es zu Übergewicht und den damit verbundenen Folgeerkrankungen wie Diabetes, hoher Blutdruck und Herzschwäche kommen. Wer regelmäßig Sport treibt, kann das eigene kardiovaskuläre Risikoprofil für koronare Herzkrankheiten um fast 50 Prozent reduzieren. (Symbolbild) © Monkey Business 2/Imago
Rauchen erhöht das Risiko für viele Krankheiten.
Auch Rauchen gilt als Risikofaktor für die Entstehung eines Myokardinfarkts. Laut einer Studie steigt das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, mit jeder weiteren Zigarette um über sechs Prozent. Regelmäßiger Tabakkonsum fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen. (Symbolbild) © dpa/(Symbolbild)
Alkohl
Bereits geringe Mengen an Alkohol können zu Herzrhythmusstörungen führen, wie eine Studie des Herz- und Gefäßzentrums am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) belegt. Schon ein kleines Glas Wein oder ein Bier pro Tag können Vorhofflimmern auflösen. Zudem führt Alkohol im Körper dazu, dass der Blutdruck ansteigt, was bei regelmäßigem Konsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt erhöht. © Ezequiel Gimà nez/IMAGO

Herz-Professor Meinertz: Wer Schokolade nascht, sollte Bewegung nicht vergessen!

Wer sich also ab und zu Schokolade gönnt, sollte auf ausreichend Bewegung achten. Ein übermäßiger Schokoladenkonsum kann außerdem eine weitere Gefahr bergen: die Zahnfleischentzündung (Parodontitis). Eine chronische Parodontitis ist ein Risikofaktor für eine schlechtere Funktion der Blutgefäße und für das Fortschreiten der koronaren Herzerkrankung!

Rubriklistenbild: © Deutsche Herzstiftung

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