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Therapie der Schilddrüse

Schilddrüsenhormon L-Thyroxin kann zu Wechselwirkungen mit Lebensmitteln wie Nüssen und Kohl führen

Wer mit einer Schilddrüsenerkrankung lebt, kommt häufig nur mit Medikamenten zurecht. Beim Hormon Thyroxin sind Wechselwirkungen mit Lebensmitteln möglich.

Schilddrüsenunterfunktion, sogenannte Hypothyreose, ist eine meist chronische Erkrankung, die in Deutschland bei etwa fünf von 100 Menschen diagnostiziert wird. Grund sind in vielen Fällen schlechte Angewohnheiten und falsche Ernährung, die die Schilddrüse schädigen können. Die endokrine Drüse ist nur so groß wie ein Daumen und übernimmt komplexe und wichtige Aufgaben im Körper. Ihre Hormone beeinflussen maßgeblich unseren Stoffwechsel. Kann die Schilddrüse Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) aus bestimmten Gründen nicht bilden, kommt es zu Krankheitssymptomen, die nur langfristig mithilfe einer medikamentösen Therapie durch das Hormon Thyroxin eingedämmt werden können. Ein Drittel der Patienten kann das Hormon Thyroxin mittelfristig wieder absetzen, fragen Sie Ihren Arzt. In Verbindung mit Ihrer Ernährung und bestimmten Lebensmitteln sollten Sie bei der Einnahme von Thyroxin auf Wechselwirkungen achten.

Schilddrüsenhormon: L-Thyroxin hat Wechselwirkungen mit Nüssen und Kohl

Erdnüsse am besten nicht verzehren, wenn Sie vorher Ihr Schilddrüsenhormon Thyroxin eingenommen haben. (Symbolbild)

„Künstliche“ Schilddrüsenhormone des Thyroxin, sogenanntes L-Thyroxin, können gut helfen, Krankheitssymptome einer Schilddrüsenunterfunktion wie Müdigkeit, Verstopfung, depressive Verstimmung und Gewichtsschwankungen zu unterbinden. Bei der Einnahme der Medikamente müssen jedoch Wechselwirkungen mit bestimmten Lebensmitteln berücksichtigt werden. Die Herausforderung: Vielen Patienten ist nicht bekannt, dass die Behandlung mit Thyroxin störanfällig ist. Sehr häufig kommt es aufgrund von Unwissenheit zu Einnahmefehlern, die den Therapieerfolg erheblich gefährden, wie es auf dem Portal Meine Gesundheit beschrieben wird. Weder Patienten noch die behandelnden Ärzte können sich erklären, warum die Beschwerden und Werte tagesabhängig schwanken.

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Schilddrüsenunterfunktion: Elf Lebensmittel können bei Hashimoto helfen

Rote Paprika
Hashimoto-Patienten sollten vor allem auf entzündungshemmende Lebensmittel setzen. Paprika zählt zu den Gemüse- und Obstsorten, die Vitamin C (Ascorbinsäure) enthält. Auch Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Fenchel, Sanddorn, Hagebutte, Kiwi, schwarze Johannisbeeren und Zitrusfrüchte eignen sich gut. © Francis Joseph Dean/Dean Picture/Imago
Olivenöl wird aus einer Karaffe getropft.
Pflanzenöle wie Olivenöl, aber vor allem auch Weizenkeimöl und rotes Palmöl liefern Vitamin E und sind deshalb bei Hashimoto empfehlenswert. Es handelt sich zudem um Antioxidantien, die recht hitzebeständig sind.  © zidi/Panthermedia/IMAGO
Äpfel
Bei Hashimoto sind Gemüse- und Obstsorten in den Farben rot, blau oder violett besonders empfehlenswert. Dazu zählen Äpfel, Beeren, Granatäpfel, Kirschen und Pflaumen. Sie enthalten Polyphenole. Diese Antioxidantien kommen besonders in den Blättern von Pflanzen vor. Auch Oliven und Olivenöl, Soja, Getränke wie Grüntee, Kaffee, (dunkler) Kakao, Rotwein und viele Gewürze wie Oregano, Zimt enthalten sie. © Francis Joseph Dean/Dean Picture/IMAGO
Eine Kiste mit roten Tomaten
Neben Papaya, Grapefruit, Karotten, Feldsalat, Grünkohl und Wassermelonen liefern auch Tomaten Carotinoide wie Lycopin und Beta-Carotin. Sie zählen ebenfalls zu den Antioxidantien. Reife Tomaten enthalten viel Lycopin, Dosentomaten und Tomatenmark sogar noch wesentlich mehr. © Maksim Konstantinov/IMAGO
Ananas liegt auf Untergrund
Ananas enthält Bromelain, das nicht nur entzündungs-, sondern auch gerinnungshemmend ist.  © YAY Images/IMAGO
Löffel mit Kurkuma.
Kurkuma (Gelbwurz) und Currypulver liefern Curcumin. Es hilft nicht nur bei Hashimoto, sondern insbesondere auch bei Arthrose, da es schmerzlindernd ist. Es soll zudem auch Krebs hemmen.  © Hans-Joachim Schneider/IMAGO
Chillischoten
Chili- und Paprikaschoten enthalten Capsaicin. Dabei handelt es sich um ein in verschiedenen Paprikasorten natürlich vorkommendes Alkaloid, das schmerzlindernd und durchblutungsfördernd wirkt. © Georg Schierling/IMAGO
Eine Hand hält einen Bund Hagebutten.
Hagebutte, die ganze Frucht als Pulver – nicht im Hagebuttentee, liefert Galaktolipide. Sie haben eine entzündungshemmende Wirkung. Allerdings sind sie fettlöslich und zerfallen bei Erhitzen über 40 Grad. Als Marmelade haben die Hagebutten deshalb weniger heilende Eigenschaften. © F. Hecker/Imago
Frau füllt eine Tüte mit Walnüssen.
Walnüsse enthalten neben Leinsamen, Leinöl, Chia-Öl, Walnussöl, Rapsöl sowie verschiedenen Fischarten (z.B. Lachs, Hering, Makrele, Sardelle) Omega-3-Fettsäuren. Diese wirken entzündungshemmend und sind deshalb gerade für Hashimoto-Patienten essenziell. Zudem können sie bei bei regelmäßiger Einnahme nachweislich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.  © David Munoz/IMAGO
Ein Bauer zeigt auf einem Markt einem Kunden Knoblauch in seiner Hand.
Knoblauch und Zwiebeln enthalten Sulfide und wirken antibaktierell und gefäßschützend. © Liang Sen/IMAGO
Mandeln
Mandeln wirken ebenfalls entzündungshemmend und liefern neben anderen Lebensmitteln Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Zink, Eisen, Selen. Diese erhalten Sie auch über dunkles Kakaopulver, Sojaprodukte, Hülsenfrüchte, Sesam, Vollkorngetreide, Kürbiskerne, Spinat, Beerenobst, Geflügel, Lachs, Leber und dunkelgrünes Blattgemüse. © IMAGO/Alex Salcedo

In vielen dieser Fälle sind tatsächlich Nahrungsmittel der Grund. Prof. Dr. Martin Wehling des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, warne daher dringend davor, die Wechselwirkungen von bestimmten Lebensmitteln und Schilddrüsenmedikamenten zu unterschätzen.

Thyroxin: Schilddrüsenhormone nicht mit Kaffee einnehmen

Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI) und praktizierender Internist erklärt gegenüber dem Portal Internisten im Netz: „Kaffee verzögert die Resorption des Hormons und verringert seine Bioverfügbarkeit. Aus diesem Grund sollten Patienten sich unbedingt an die Empfehlung halten, als Einnahmeflüssigkeit Wasser – und keinen Kaffee – zu verwenden.“ Deshalb sollten zwischen Kaffeegenuss und Medikamenteneinnahme mindestens 30 Minuten liegen.

Thyroxin: Schilddrüsenmedikament verträgt sich nicht mit Nüssen

Nüsse sind bei Deutschen ein beliebter Snack für zwischendurch, als Zutat in Süßem wie Plätzchen oder Teil von Gerichten. Doch für Menschen mit einer Schilddrüsenerkrankung, die eine medikamentöse Therapie mit L-Thyroxin erhalten, sind Nüsse nicht ganz unproblematisch, da sie die Aufnahme des Hormons stören.

Auch Kohl und Sojabohnen senken Wirkung der Schilddrüsenhormone

Die Schilddrüse benötigt vor allem Jod, um Schilddrüsenhormone zu bilden. Thioglykoside und zyanogene Glykoside beeinflussen den Jodstoffwechsel und senken die Hormonkonzentration. Thioglykoside sind vor allem in Kohl, Erdnüssen, Senf, Meerrettich und Radieschen enthalten.

Ebenfalls problematisch bei der Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion, die immer auch Nebenwirkungen haben kann, sind Sojabohnen. Sie sind dafür bekannt, Thyroxin im Darm zu binden und so die Schilddrüsenhormon-Konzentration im Blut zu senken. Die ohnehin schon geringen Schilddrüsenhormone werden dann unverbraucht mit dem Stuhl ausgeschieden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Dieter Heinemann/Imago

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