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Gefahren des Trendsports

Stand-up-Paddeln: Auf diesem beliebten Urlaubssee ist die Schwimmweste Pflicht

collage Junge beim SUPen und Rettungsschwimmerin mit Blick durchs Fernglas
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Angesichts regelmäßiger Badeunfälle rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), auch beim Stand-up-Paddling eine Schwimmhilfe zu tragen.

Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Stand Up Paddling – kurz SUP – auch in Deutschland zum beliebten Freizeittrend entwickelt, mit zahlreichen Anhängern jeden Alters. Aber: Einfach aufs Brett und los paddeln? Der Balance-Akt auf dem Brett erfordert schon etwas Übung. Welche Gefahren beim Stand Up Paddling lauern und warum eine Schwimmweste sinnvoll ist, lest Ihr hier.

SUP gehört inzwischen zu den Trendsportarten auf sommerlichen Gewässern. Kein Wunder, denn der Balance-Akt auf dem Wasser schult mehrere Fähigkeiten zugleich und lässt sich verhältnismäßig einfach ausüben. Im Gegensatz zu vielen anderen Disziplinen braucht Ihr als Stand-Up-Paddler nur minimale Ausrüstung.

Doch gerade weil sich SUPen so unkompliziert organisieren lässt, gehen wichtige Überlegungen dazu leicht unter. So unterschätzen viele Paddler den Kraftaufwand, den das Bewegen des Boards erfordert; andere besitzen ein erschreckend lückenhaftes Wissen über die grundlegenden Regeln beim SUP. Die größte Unkenntnis aber herrscht in Bezug auf die Notwendigkeit, eine Schwimmweste zu tragen.

Gefahren beim Stand Up Paddling

Angesichts regelmäßiger Badeunfälle appelliert die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), sowohl beim Baden als auch beim Stand Up Paddling Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. „Wir raten grundsätzlich dazu, sich einen See zu suchen, der überwacht wird“, sagt Kathrin Angnes, Sprecherin der DLRG Saarland.

Für den Umgang mit einem Stand-Up-Paddle-Board sei es wichtig, wie fit man sei und wie gut man sein Gleichgewicht halten könne, erklärt Angnes. „Wenn man lange auf dem Board unterwegs ist, heizt der Körper auf. Fällt man dann ins Wasser, macht das der Kreislauf nicht mit.“ Deshalb sei es wichtig, sich vor dem Baden oder Paddeln abzukühlen und für ausreichend Sonnenschutz zu sorgen.

Marco Vogt, Sprecher der DLRG Rheinland-Pfalz, empfiehlt Paddlern, immer mit Schwimmweste unterwegs zu sein. „Die wenigsten tragen jedoch eine Weste“, so Vogt. Sinnvoll sei auch eine sogenannte Leash. Diese Sicherheitsleine verbindet das Board mit dem Fuß des Paddlers und sorgt dafür, dass es nicht wegschwimmen kann. Wer ins Wasser fällt, kann sich an dem Brett festhalten und darauf klettern.

Auch sollte man immer mindestens zu zweit unterwegs sein und möglichst an der Uferlinie entlang paddeln. Laut Angnes werde die Entfernung zum Ufer gerade auf einem Stehpaddel-Brett schnell unterschätzt.

Obwohl Unfälle sowohl Schwimmern als auch Nichtschwimmern passieren, warnt Vogt: „Kein Nichtschwimmer ist auf einem Stand-Up-Paddel gefahrlos unterwegs.“ Es sei jederzeit möglich, ungewollt ins Wasser zu fallen. Schwimmen zu können, sei immer noch die beste Voraussetzung gegen einen Ertrinkungstod.

Ist das Tragen einer Schwimmweste beim SUP Pflicht?

Rein rechtlich gesehen seid Ihr beim SUPen ohne Schwimmweste auf der sicheren Seite. Eine Pflicht, dieses Hilfsmittel mitzuführen, besteht für deutsche Gewässer nicht. Zumindest in den Uferzonen von Binnenseen und auf kleineren Flüssen dürft Ihr ohne Schwimmweste SUPen. 

Für das Befahren von Elbe und Rhein gelten eigene Regeln, die zum Beispiel die Kennzeichnungspflicht einschließen.

Nutzt Ihr Euer Board in Schweizer Gewässern, ist das Tragen einer Schwimmweste unerlässlich, denn bei den Eidgenossen gilt bereits seit 2017 eine allgemeine Vorschrift zum Schutz von Stand-Up-Paddlern und anderen Wassersportlern.

Auch der Bodensee - teilweise in Baden-Württemberg und Bayern gelegen und mit Grenzen zu Österreich und der Schweiz - stellt besondere Anforderungen an die Einhaltung von Regeln und Vorschriften. Zum Beispiel: Wenn Ihr Euch mehr als 300 Meter vom Ufer entfernt, seid Ihr verpflichtet, eine zertifizierte Schwimm- oder Rettungsweste mit mindestens 50 N Auftrieb zu tragen.

Am Gardasee besteht ebenfalls eine Schwimmwesten-Pflicht, sobald Ihr Euch mehr als 300 Meter von der Küste entfernt. Diese Regelung betrifft nicht nur Skipper, sondern auch Stand-Up-Paddler und sogar Surfer.

Warum man trotzdem eine Schwimmweste tragen sollte

Wie klug die Entscheidung unserer Nachbarn ist, beweisen die Folgen wiederkehrender Unfälle. Bei niedrigen Lufttemperaturen oder in Fließgewässern kann das Wasser sehr kalt sein. Fällt man hinein, führt das möglicherweise zu einer Schockstarre – ein Zustand, der koordinierte Arm- und Beinbewegungen verhindert sowie Herz-Kreislauf-Probleme verursacht. Eine Schwimmweste kann den Kältereiz und die Begleitumstände der Schockstarre mindern.

Zugleich hat sie eine Polster-Funktion, die vor einem schmerzhaften Aufprall auf die Wasseroberfläche oder auf darunter befindliche Steine oder Äste schützt.

Des Weiteren verleiht die Schwimmweste dem Körper einen gewissen Auftrieb. Wie hoch er ist, hängt von Art und Gebrauch des Hilfsmittels ab. 

Nicht zuletzt erfüllen Schwimmwesten beim SUP auch eine Signalwirkung: Ihre meist leuchtenden Farben zeigen anderen Wassersportlern oder Rettungskräften, wo man in Not geraten ist und Hilfe braucht.

Wer ist besonders gefährdet?

Werdet Ihr auf Eurer SUP-Tour von Kindern, Nichtschwimmern und/oder Tieren begleitet, stellt sich die Frage, ob Schwimmweste ja oder nein, nicht! Alle Mitglieder dieser Gruppen sind bei einem Sturz ins Wasser besonders gefährdet – und sollten daher unbedingt geeignete Schwimmwesten tragen.

Welche Schwimmweste ist die richtige für SUPler?

Spezielle Stand-Up-Paddle-Westen gibt es bisher nicht, dafür aber eine riesige Auswahl an Schwimmwesten für Kanuten, Ruderer, Segler und Kiter, die sich natürlich auch zum SUP eignen. Aber was muss man bei der Auswahl beachten? Welche Anforderungen muss die Schwimmweste erfüllen?

Eine Schwimmweste für das SUP sollte so konstruiert sein, dass Paddel-Bewegungen nicht behindert werden. Beim Stand Up Paddling wird nicht nur Gleichgewicht benötigt, sondern die Bewegungen des Paddlers müssen möglichst gleichmäßig erfolgen. Wenn die Schwimmweste nicht optimal sitzt und im Arm-Schulter-Bereich zu eng ist, dann kommt es zu Problemen. Eine SUP-Schwimmweste sollte zudem atmungsaktiv sein, damit einem beim Paddeln nicht zu heiß wird.

Was muss beim Schwimmwesten-Kauf beachtet werden?

  • Schwimmwesten für den SUP-Bereich sollten einen bestimmten Auftrieb besitzen. Achtet beim Kauf auf das Verhältnis von 8 Newton zu 10 Kilo Körpergewicht. Tipp: Es ist ratsam, sich grundsätzlich für die höhere Auftriebsklasse zu entscheiden, wenn das Verhältnis zwischen zwei Klassen liegt.
  • Neben dem Auftrieb ist auch die Farbe wichtig. Neonfarben oder andere Signalfarben sorgen dafür, dass Ihr im Wasser wahrgenommen werdet.
  • Auch auf das Material sollte geachtet werden: So sind Materialien mit einem geringen Eigengewicht wie beispielsweise Polyethylen, PVC oder Polystyrol ratsam. Die Materialien nehmen kein Wasser auf und behalten ihr Gewicht im kühlen Nass.
  • Selbstverständlich kommt es auch auf Passform und Schnitt an. Das Körpergewicht ist für die Wahl der Passform entscheidend. Schwimmwesten werden mit dem möglichen tragfähigen Körpergewicht angegeben.

Quelle: www.schwimmwelt.de

as/dpa

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