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Wochenlang krank

Wenn der Husten nicht vergeht: „kreisende“ Infektion könnte Ursache sein

Die Erkältung will einfach nicht vergehen? Husten hält sich oft hartnäckig. Es gibt eine Reihe von Ursachen, die ärztlich abgeklärt werden sollten.

Im Winter legen Atemwegsinfekte regelmäßig ganze Regionen lahm. Allein in der zweiten Dezemberwoche 2022 waren rund 9,3 Millionen Menschen in Deutschland von einem akuten Atemwegsinfekt wie Grippe oder grippalem Infekt betroffen, so eine Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI). Das hatte sich unter anderem durch überfüllte Kinderarztpraxen aufgrund einer RSV-Infektionswelle und hohe Krankenstand-Zahlen in Unternehmen gezeigt.

Auch im Frühjahr haben Erkältungskrankheiten Hochsaison. In den meisten Fällen lässt sich eine Infektion mit Influenzaviren, typischen Erkältungsviren wie Rhinoviren oder dem Covid-19-Erreger Sars-CoV-2 in Ruhe zu Hause ohne ärztliche Begutachtung auskurieren. Ruhe, viel Schlaf und Hausmittel gegen typische Erkältungssymptome wie Halsschmerzen und Husten helfen, um den Infekt schneller auszukurieren. Doch in manchen Fällen kommt es nach einer Erkältung oder einem anderen Atemwegsinfekt zu anhaltendem Husten.

Chronischer Husten: Nach drei bis vier Wochen zum Arzt

Wenn der Husten nicht vergehen will, kann eine sogenannte „kreisende Infektion“ die Ursache sein.

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Hält Husten länger als drei oder vier Wochen an, sprechen Mediziner von chronischem Husten. Diese Form sollte immer ärztlich abgeklärt werden, informieren die Lungenärzte im Netz auf ihrem Portal. Häufig seien es wiederholte Atemwegsinfektionen, sogenannte kreisende Infektionen, die zu einem lang andauernden Husten führen, heißt es weiter. Im Winter ist die Gefahr, sich immer wieder neu mit Erkältungsviren zu infizieren, hoch. Häufiger Aufenthalt in Innenräumen in trockener Heizungsluft, die die Schleimhäute in Mund und Nase austrocknen und diese so anfälliger für Virenbefall machen, sind eine Ursache. Aber auch lange Abende auf Christkindlmärkten bei Minusgraden und Weihnachtsfeiern, auf welchen viel Alkohol fließt, schwächen unser Immunsystem.

Sechs Hausmittel aus Russland, Türkei und Norwegen: Husten, Schlafstörungen und Müdigkeit natürlich bekämpfen

Frau kauft im Supermarkt einen Wirsing
Bei Prellungen und Schwellungen können Kohlwickel Abhilfe schaffen. Das traditionelle Hausmittel aus der Schweiz setzt auf die Essenzen aus Wirsing oder Weißkohl, die entzündungshemmend wirken sollen. Dazu werden ein paar große, dunkelgrüne Bio-Kohlblätter mit einem Nudelholz oder einem ähnlichen Küchenutensil ausgerollt/sanft abgeklopft, bis der Saft aus den Blättern austritt. Im Anschluss wird das Blatt auf die betroffene Hautstelle gelegt, mit Frischhaltefolie und dann mit einem Stofftuch umwickelt. Am besten lassen Sie den Kohlwickel einige Stunden wirken und wiederholen den Vorgang täglich, bis die Schwellung abnimmt.  © Ute Grabowsky/Imago
Glas mit Tomatensaft
Tomaten, Knoblauch, Zitrone, Ingwer: Die Kombi, die in Italien bei Erkältungen eingesetzt wird. Die Mischung enthält viele Nährstoffe, Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente sowie ätherische Öle, die das Immunsystem beim Kampf gegen Viren und Bakterien unterstützen. Für die italienische Tomaten-Passata einfach rund 250 Gramm Tomaten kreuzweise einritzen und mit kochendem Wasser übergießen. Im Anschluss lassen sie sich gut häuten und durch ein Sieb drücken. Jetzt werden zwei Knoblauchzehen zerquetscht und mit dem Saft einer Zitrone vermengt. Nun ein paar Scheibchen Ingwer hinzufügen und alles im Mixer zerkleinern. Im Anschluss wird die Passata erwärmt.  © Nailia Schwarz/Imago
Ein Löffel voll mit ganzen Pfefferkörnern
Pfeffer verleiht Gerichten Schärfe und regt die Verdauung an. In der Türkei wird er außerdem als Hustenmittel eingesetzt. Seine wärmende Wirkung wird in Form von Pfefferwickeln mit Honig genutzt: Zwei Esslöffel Honig auf dem Rücken verteilen und frisch gemahlenen Pfeffer aufstreuen. Mit einem Handtuch bedeckt sollte man so ungefähr 15 Minuten ruhen, heißt es im Buch „Pfefferwickel, Kurkumamilch & Co. – Traditionelle Hausmittel aus aller Welt“. Der Honig soll die erkältungslindernde Wirkung des Pfeffers verstärken, da er antibiotisch und schleimlösend wirkt.  © Antonio Gravante/Imago
Lavendelöl in einem kleinen braunen Glasfläschchen
In Frankreich greifen einige Menschen zu Lavendeltinktur, wenn Schlafstörungen plagen. Die beruhigende Wirkung des Heilkrauts ist der Grund dafür, dass Lavendelessenzen in vielen Produkten gegen Ein- und Durchschlafprobleme enthalten sind. Selbst machen können Sie einen Schlummertrunk, indem Sie eine Hand voll getrockneter Lavendelblüten in ein Glas mit Schraubverschluss bröseln und 175 Milliliter Weinbrand aus der Apotheke und 75 Milliliter gefiltertes Wasser dazugeben. Wenn die Blüten bedeckt sind, wird das Glas verschlossen und ein paar Minuten durchgeschüttelt. Nach zwei Wochen an einem kühlen und dunklen Ort (alle zwei Tage muss das Fläschchen geschüttelt werden) ist die Tinktur fertig. Filtern Sie sie durch ein Baumwolltuch und trinken Sie einen halben Teelöffel vor dem Zubettgehen.  © matka/Imago
Ein Zweig Rosmarin (Salvia rosmarinus)
Rosmarin macht sich nicht nur gut im eigenen Garten oder auf dem Balkon: Das Heilkraut kommt in vielen Nationen wegen seiner antibakteriellen, durchblutungsfördernden und anregenden Wirkung zum Einsatz. In Norwegen wird eine Ingwer-Rosmarin-Tinktur mit Honig bei Kopfschmerzen angewendet. In Kombination entfalten die Inhaltsstoffe schmerzlindernde Wirkung: Ingwer kann bei Übelkeit helfen, Honig wird seit Jahrhunderten wegen der antibakteriellen und krampflösenden Wirkung geschätzt, Rosmarin regt die Durchblutung an, was Kopfschmerz lindern kann. So können Sie die Tinktur selbst herstellen: Wasser mit frisch geriebenem Ingwer aufkochen lassen und nach kurzer Abkühlungsphase gehackten Rosmarin zugeben. Nach erneutem Aufkochen rund zehn Minuten ziehen lassen, alles durch ein Sieb gießen und Honig nach Belieben hinzufügen.  © David & Micha Sheldon/Imago
Frau liegt auf einer Liege vor einem Fenster
Babuschkas Energiemilch: Ein russisches Hausmittel gegen Abgeschlagenheit und Schlappheit, das durch eine Vielzahl an wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen neue Energie bringen soll. Die Hauptzutat: Milch als Lieferant von Proteinen, Kalzium und Kalium. Zugegeben werden Honig, der antibakterielle Wirkung entfaltet und Butter, der Fett, Eiweiß und Mineralstoffe enthält. Zudem enthält das Glas Energiemilch noch ein Ei als Protein-Spender. Im Buch „Pfefferwickel, Kurkumamilch & Co. – Traditionelle Hausmittel aus aller Welt“ wird geraten, zuerst die Milch (rund 250 Milliliter) zu erwärmen und dann alle Zutaten (von Butter und Honig jeweils ein Esslöffel) gut darin zu verrühren.  © Pedro Merino/Imago

Neben kreisenden Infektionen können aber auch andere Probleme hinter chronischem Husten stecken. Lungenärzte führen unter anderem folgende mögliche Ursachen auf:

  • Asthma bronchiale
  • Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • chronische Bronchitis und COPD (häufig bei Rauchern)
  • chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Lungenentzündung
  • Nebenwirkung von Medikamenten (z.B. Betablockern)
  • Lungenkrebs

    Herzinfarkt oder Herzmuskelentzündung

Hilfe bei anhaltendem Husten

Wird die diagnostizierte zugrundeliegende Krankheit erfolgreich therapiert, verschwindet der chronische Husten in aller Regel. Wenn eine kreisende Infektion ursächlich ist, sollte man sich so lange schonen, bis der Körper den Infekt komplett auskuriert hat. Ausreichend Schlaf und der vorübergehende Verzicht auf anstrengenden Sport sind essenziell wichtig.

Der Techniker Krankenkasse zufolge ist Husten das Hauptsymptom einer akuten Bronchitis. Diese heilt bei einem unkomplizierten Verlauf meist von selbst wieder aus. Die Symptome können allerdings gelindert werden. So führen hustenstillende Medikamente dazu, dass man nachts gut durchschlafen kann. Bei festsitzendem Schleim in den Bronchien dagegen kommen Schleimlöser zum Einsatz, die das Abhusten fördern.

Falls sich die Symptome im Rahmen eines angehenden Infekts nicht innerhalb weniger Tage bessern, Sie hohes Fieber messen und sich Ihr Allgemeinzustand eher verschlechtert, sollten Sie einen Mediziner/eine Medizinerin aufsuchen. Diese/dieser kann entscheiden, ob zusätzlich zu Hausmitteln weitere Maßnahmen eingeleitet werden müssen. Ohne ärztliche Hilfe steigt im Fall einer schweren Infektion das Risiko für Komplikationen wie Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder andere schwerwiegende Folgen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Frédéric Cirou/Imago

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