Immer mehr Dengue-Erkrankte in Bayern
Landratsamt Rosenheim warnt: Tigermückenfunde im Inntal - das soll die Bevölkerung tun
In Bayern werden immer mehr Dengue-Erkrankte gemeldet – breitet sich die Tropenkrankheit auch hierzulande aus? Das Landratsamt Rosenheim warnt nun davor, dass die Asiatische Tigermücke auch im Landkreis heimisch wird. So groß ist die Ansteckungsgefahr:
Update vom 6. Mai, 14 Uhr: Landratsamt Rosenheim warnt vor Asiatischer Tigermücke im Landkreis
Wie das Landratsamt Rosenheim in einer Presseaussendung bekannt gab, gibt es zunehmende Tigermückenfunde im Landkreis Rosenheim. So wurden von Juli bis September 2023 im Rahmen des Bayerischen Stechmückenmonitorings des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit insgesamt acht Asiatische Tigermücken inklusive Eiablage an einem Standort im Inntal in der Nähe der Bundesautobahn A 93 nachgewiesen. Die Tigermücke kann Krankheitserreger wie das Dengue-Virus, das Chikungunya-Virus und das Zika-Virus auf den Menschen übertragen.
Das Landratsamt appelliert an die Bürger, einen Beitrag zur Eindämmung der invasiven Mückenart zu leisten. Zum Brüten nutzen diese bevorzugt stehende Wasseransammlungen, zum Beispiel Vogeltränken, vollgelaufene Untersetzer, Vasen oder Planschbecken. Diese Behälter sollten mindestens einmal pro Woche ausgeleert und nach Möglichkeit abgedeckt werden. Außerdem können Bürger auffällige Mückenexemplare zur Typisierung an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit oder an den „Mückenatlas“ senden.
Immer mehr Dengue-Erkrankte in Bayern
Die Dengue-Erkrankungen steigen hierzulande rasant: Allein 2024 wurden dem bayerischen Gesundheitsamt bereits 91 Dengue-Erkrankungen gemeldet. Die gute Nachricht: Bislang ist keine Ansteckung in Deutschland bekannt, alle Erkrankten haben sich den Virus im Ausland eingefangen. Denn vor allem in Südamerika wütet das Denguefieber derzeit. Seit Anfang 2024 wurden in Brasilien bereits über drei Millionen Infektionen mit dem Dengue-Virus registriert, mit mehr als tausend Todesfällen - der schwerwiegendste Dengue-Ausbruch in der Geschichte des Landes. Auch Argentinien, Paraguay und Peru melden eine halbe Million Erkrankte.
Doch es könnte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch Ansteckungen aus Deutschland gemeldet werden. Das Dengue-Virus wird von Mücken übertragen, allen voran von der Asiatischen Tigermücke und der Gelbfiebermücke. Diese fühlen sich dank des Klimawandels zunehmend auch bei uns heimisch. Die Mücken sind dabei selbst nicht infiziert, können aber den Erreger von einer erkrankten Person zu einer anderen Person übertragen. Und umso mehr Dengue-Erkrankte sich hierzulande aufhalten, umso größer ist das Risiko, dass die Insekten auch hier die Krankheit verbreiten können.
Erste Ansteckungen aus Europa gemeldet
In Südeuropa war das bereits der Fall. So wurden im Sommer 2023 zum ersten Mal Ansteckungen aus Italien gemeldet, bei denen sich die Erkrankten „lokal“ infiziert hatten und den Virus nicht von einer Urlaubsreise mitgebracht hatten. Die Ansteckungen fanden unter anderem auch am Gardasee statt, einem beliebten Urlaubsziel für deutsche Touristen. Auch in Spanien und Südfrankreich wurden Ansteckungen gemeldet.
Trotzdem mahnen Experten zur Besonnenheit. Bei vielen infizierten Menschen kommt es zu keinem Ausbruch der Krankheit. Zeigt man Symptome, sind die zwar unangenehm, die allermeisten Menschen überstehen eine Dengue-Infektion aber ohne größere Komplikationen. Alle wichtigen Fragen und Antworten im Überblick:
Quellen: RKI, Tropeninstitut
fso