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Medizinische ICD-10 Codes verstehen

Diagnosesuche: Was bedeutet der Code auf Krankmeldung oder Überweisung?

Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung liegt auf einem Tisch
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Diagnose-Codes sind privat. Sie werden nur in der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für die Krankenkasse aufgeführt, nicht aber in der Version für den Arbeitgeber.

F32.0, G43.1, K58.2: Sind Euch solche Buchstaben- und Zahlenkombinationen auf ärztlichen Dokumenten - wie Arztbriefen, Überweisungen oder Krankschreibungen - schon mal aufgefallen? Wir verraten Euch, was dahinter steckt und wie Ihr diese Codes richtig lest.

Ihr seid mit starken, beidseitigen Kopfschmerzen bei Eurem Hausarzt und bekommt von ihm eine Überweisung zu einem Spezialisten: Dann taucht auf diesem Dokument wahrscheinlich die Buchstaben- und Zahlenkombination R51 B auf.

Dabei handelt es sich um sogenannte ICD-Codes, die Euch in Arztbriefen begegnen oder auf dem Ausdruck der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, der für Eure Unterlagen bestimmt ist.

Hinter dem ICD-10-Diagnoseschlüssel steht eine internationale Klassifikation bestehender Krankheiten durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), ein weltweit anerkanntes System, mit dem Ärzte (Verdachts-)Diagnosen und Behandlungen einheitlich benennen können. Sie sind nach Angaben der Stiftung Gesundheitswissen unter anderem wichtig, damit andere Behandelnden sofort wissen, um welche Erkrankung es geht. 

Wofür stehen die Buchstaben und Ziffern beim ICD-Code?

Der Code ist nach einer festgelegten Struktur aufgebaut, bei der jede Stelle ihre Bedeutung hat. Beim ICD-10-Code geben der Buchstabe am Anfang und die folgenden zwei Ziffern die Hauptkategorie einer Diagnose an. Zum Beispiel sind unter dem Buchstaben J Erkrankungen des Atemsystems zusammengefasst, J40 bis J47 stehen für chronische Krankheiten der unteren Atemwege und J45 für Asthma bronchiale. 

Mit zusätzlichen Ziffern nach einem Punkt lässt sich die Diagnose genauer benennen: So verweist J45.0 auf vorwiegend allergisches Asthma bronchiale und J45.1 auf nichtallergisches Asthma bronchiale.

Übrigens, um die Codes aus unserem Teaser aufzulösen: Bei G43 handelt es sich um Migräne. Kündigen sich die Kopfschmerz-Attacken etwa durch Sehstörungen oder Taubheitsgefühle in Fingern und Gesicht an, lässt sich auch diese Information abbilden: durch G43.1 - Migräne mit Aura. Der Code F32.0 beschreibt eine leichte depressive Episode und K58.2 steht für ein Reizdarmsyndrom, das für Verstopfungen sorgt. 

Zusätze geben noch mehr Informationen

Der Stiftung Gesundheitswissen zufolge können hinter dem ICD-Code Zusatzkennzeichen angegeben sein. Diese Buchstaben geben weitere Informationen:

  • R (Rechts), L (Links) und B (Beidseitig) stehen für die betroffene Körperseite. Damit können Ärzte zum Beispiel bei einem Kreuzbandriss angeben, ob das linke, das rechte oder beide Knie betroffen sind.
  • A (Ausgeschlossene Diagnose), G (Gesicherte Diagnose), V (Verdachtsdiagnose) und Z (Zustand nach der betreffenden Diagnose) stehen für die Diagnosesicherheit. Damit können Ärzte beispielsweise angeben, ob ein Kreuzbandriss gesichert nachgewiesen oder – ganz im Gegenteil – ausgeschlossen wurde.

Die ICD-Codes sind Privatsache

Diese Diagnose-Codes sind in jedem Fall privat und gehen - abgesehen von den beteiligten Medizinern - niemanden etwas an. Wer noch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auf Papier erhält, reicht beim Arbeitgeber im Krankheitsfall nur den Teil ein, auf dem die Codes nicht aufgeführt sind. Bei der elektronischen Version werden die ICD-Codes dem Arbeitgeber ohnehin nicht mitgeteilt.

Wo finde ich heraus, welche Diagnose hinter welchem Code steckt? 

Das Portal gesund.bund.de des Bundesgesundheitsministeriums bietet eine ICD-Code-Suche an. Auch viele Krankenkassen haben auf ihren Webseiten eine entsprechende Suche. Und auch unter www.icd-code.de werdet Ihr fündig.

Aber: Nicht jede Krankheit hat einen eigenen ICD-Code. Bei sogenannten seltenen Erkrankungen müssen sich Ärzte anders behelfen - der ICD bildet sie nicht ab. Für diese Erkrankungen gibt es andere Code-Systeme. Problem: Sie sind der Stiftung Gesundheitswissen zufolge vielen Ärzten nicht bekannt. 

as/dpa

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