Nervenkrankheit
Regelmäßige Schlaf-Gewohnheit kann Demenz-Risiko senken
Menschen, die regelmäßig einen Mittagsschlaf machen, haben laut einer Studie ein größeres Gehirnvolumen. Dieses kann vor Demenz schützen.
Immer mehr Menschen erkranken im Alter an Demenz – Tendenz steigend. Inzwischen fürchten sich deshalb viele davor, selbst später einmal von der Nervenkrankheit betroffen zu sein und möchten sich vor einer Erkrankung schützen. Auch wenn es keine Garantie gibt, selbst daran zu erkranken, so kann man dennoch einige Maßnahmen und Gewohnheiten im Alltag umsetzen, um das eigene Demenz-Risiko zu reduzieren und einen Gedächtnisverlust zu verhindern. Neben ausreichend Bewegung und sozialen Interaktionen spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, soll zudem ein regelmäßiger Mittagsschlaf das Risiko deutlich senken.
Demenz: Regelmäßiger Mittagsschlaf soll Risiko deutlich senken können – Uhrzeit und Zeitspanne entscheidend
In einer Studie analysierten Wissenschaftler des University College London Daten von 378.931 Briten im Alter von 40 bis 69 Jahren. Die Ergebnisse wiesen darauf hin, dass manche Menschen genetisch bedingt eher dazu neigen, bei Tageslicht einzuschlafen. Zudem zeigten Scans, dass die Gehirne von Teilnehmern, die regelmäßig am Tag ein Nickerchen machten, um 2,6 bis 6,5 Jahre jünger aussahen. Laut der Studienleiterin Dr. Victoria Garfield kann ein Mittagsschlaf für manche Menschen dazu beitragen, die Gesundheit des Gehirns im Alter zu erhalten.
Die Forscher verglichen in ihrer Studie außerdem das Volumen der Gehirnmasse. Denn ein höheres Gehirnvolumen weist darauf hin, dass es größer, schwerer und voller lebenswichtiger Nerven ist – alles Faktoren, die das Demenz-Risiko senken können. Mit zunehmendem Alter ist außerdem mit einem Rückgang des Gehirnvolumens zu rechnen. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Menschen, die regelmäßig ein Nickerchen machten, im Durchschnitt ein um 1,3 Prozent höheres Gehirnvolumen aufwiesen.
Größeres Gehirnvolumen bei regelmäßigen Mittagsschläfern senkt Demenz-Risiko
Laut Valentina Paz, Hauptautorin der Studie, entspricht die Entdeckung eines größeren Gehirnvolumens bei den regelmäßigen Mittagsschläfern ungefähr einem Alterungsunterschied von 2,6 bis 6,5 Jahren. „Eine Analyse ergab, dass nach dem 35. Lebensjahr ein stetiger Rückgang von 0,2 Prozent pro Jahr auftritt, der sich im Alter von 60 Jahren auf 0,5 Prozent pro Jahr und nach dem 60. Lebensjahr auf mehr als 0,5 Prozent beschleunigt“, erklärt die Wissenschaftlerin die Hintergründe.
Anhand ihrer Ergebnisse empfehlen die Forscher einen Schlaf am frühen Nachmittag von weniger als 30 Minuten. Dieser könne das Gehirn vor einer Verschlechterung schützen, welche durch zu wenig Schlaf in der Nacht entsteht. Denn zu wenig Schlaf ist bekannterweise ein Krankheitsrisiko. Eine andere Studie besagt allerdings, dass Tagschläfrigkeit ein frühes Anzeichen für Demenz sein kann.
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