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Wissenschaftler entwickeln immer neue Antikörper

Antikörpertherapie gegen Krebs: Mediziner nutzen körpereigene Abwehr

Bildgebende Verfahren wie die Mammographie helfen bei der Früherkennung von Krebs. Die Antikörpertherapie ist ein erfolgsversprechender Behandlungsansatz.
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Bildgebende Verfahren wie die Mammographie helfen bei der Früherkennung von Krebs. Die Antikörpertherapie ist ein erfolgsversprechender Behandlungsansatz.

Die Antikörpertherapie verspricht bei vielen Patienten Erfolg bei der Behandlung von Krebserkrankungen. Wie die Behandlung wirkt, erfahren Sie hier.

Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie, Immuntherapie: Bei der Behandlung von bösartigen Tumoren können Mediziner auf mehrere Therapiemethoden zurückgreifen. Je nachdem, wie weit der Krebs fortgeschritten ist und um welchen Krebs es sich handelt, wird der behandelnde Onkologe entscheiden, welche Methode am meisten Erfolg verspricht.

Hat der Krebs sich im Körper ausgebreitet (Mediziner sprechen hier von Metastasierung), ist eine Operation nicht ausreichend. Um auch die Tochtergeschwulste (Metastasen) zu bekämpfen, wird eine Chemo- und/oder Strahlentherapie empfohlen. Und auch die Immun- und Antikörpertherapie spielen eine zunehmend wichtigere Rolle in der Krebstherapie.

Monoklonale Antikörper erkennen Krebszellen und leiten Abwehrreaktion ein

Die Antikörper- und Immuntherapie* wird häufig fälschlicherweise als ein und dieselbe Behandlungsmöglichkeit angesehen. Doch es handelt sich um verschiedene Therapieansätze. Immuntherapien zielen darauf ab, die Strategien der Krebszellen gegen die körpereigene Abwehr zu umgehen. Das Immunsystem wird sozusagen durch die Immuntherapie darauf trainiert, gezielt Krebszellen zu erkennen und diese zu eliminieren. Bei der Antikörpertherapie handelt es sich um die Gabe zielgerichteter Medikamente, die die Wirkung von Botenstoffen oder typische Stoffwechselvorgänge in Tumorzellen blockieren, die für das Krebswachstum sorgen.

Die Antikörpertherapie baut auf körpereigenen Antikörpern auf, die als Teil der Immunabwehr Eiweißstoffe (Antigene) auf Krankheitserregern, Zellen und Fremdstoffen erkennen und diese - falls sie als für den Körper schädlich eingestuft werden - bekämpfen. Antikörper können auch Tumorzellen identifizieren - was sie zur perfekten Waffe gegen viele Krebsarten macht. Sogenannte monoklonale Antikörper sind bereits als Medikament zugelassen, wie der Krebsinformationsdienst meldet. Monoklonale Antikörper sind künstlich hergestellte Antikörper, die allerdings genauso arbeiten wie natürliche Antikörper - also Antigene erkennen und eine Immunreaktion gegen potentiell gefährliche Zellen einleiten können.

Lesen Sie auch: Superzellen gegen Krebs: Diese neue Therapie soll die Tumor-Therapie revolutionieren.

Tumorwachstum bremsen und Sauerstoffversorgung kappen durch Antikörpertherapie

Therapeutische Antikörper können je nach Aufbau unterschiedliche Wirkung im Körper entfalten, etwa das Wachstum von Tumorzellen hemmen oder den Tumor regelrecht aushungern. Wegen der gezielten Wirkweise und positiver Behandlungserfolge ist die Entwicklung neuer antikörperbasierter Medikamente zurzeit eines der wichtigsten Forschungsgebiete in der Krebsmedizin. Die Forschungsplattform Monoklonale Antikörper des Helmholtz Zentrums München etwa produziert maßgeschneiderte monoklonale Antikörper gegen verschiedenste Antigene.

Mediziner können unter anderem Antikörper in der Krebstherapie* einsetzen, die das Wachstum und die Teilung von Tumorzellen verhindern und so die Ausbreitung der kranken Zellen unterbinden. Auch die Neubildung von Blutgefäßen zur Sauerstoffversorgung des Tumors können monoklonale Antikörper verhindern. Sogar eine Vergiftung des Tumors ist durch eine Antikörpertherapie möglich. Dabei werden monoklonale Antikörper mit einem Zellgift oder einer radioaktiven Substanz verbunden. Durch Andocken an der Tumorzelle wird diese vergiftet und geht zugrunde.

Allerdings birgt die Antikörpertherapie auch Nebenwirkungen. So kann die körpereigene Abwehr eine Immunreaktion auf die Antikörpertherapie einleiten. Ebenfalls der Fakt, dass auch gesunde Zellen Tumorantigene tragen, gefährdet den Behandlungserfolg. Denn die Antikörper sollen im Grunde nur die Krebszellen angreifen und gesundes Gewebe schonen.

Die oben genannten Informationen ersetzen nicht die Beratung durch einen Facharzt. Nur dieser kann entscheiden, welche Krebstherapie geeignet ist.

Weiterlesen: Wie ein Hirschgeweih die Krebstherapie revolutionieren könnte.

jg

Krebserregende Viren: Diese Erreger können Krebs auslösen

Herpesvirus
Das Epstein-Barr-Virus (EBV) zählt zur Gruppe der Herpesviren. Dem Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) zufolge gilt als sicher, dass eine Infektion mit EBV zur Entstehung von B-Zell-Lymphomen beitragen kann, einer bösartigen Erkrankung von B-Lymphozyten. Mit Lymphom werden in der Medizin bösartige Tumoren des lymphatischen Systems bezeichnet. In Tumoren von T-Lymphozyten (T-Zell-Lymphome) konnte das Epstein-Barr-Virus ebenfalls nachgewiesen werden, so das dkfz. © Imago
Das Magenbakterium Helicobacter pylori
Das Magenbakterium Helicobacter pylori soll das Risiko in sich bergen, Magenkrebs zu fördern. Das Pikante daran: Etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung trägt es bereits in sich. Helicobacter soll Magengeschwüre begünstigen, welche sich dann zu Krebs ausweiten können. Allerdings ist eine Behandlung in den meisten Fällen mit einer Kombination aus Antibiotika und Magensäureblockern äußerst erfolgreich. © dpa
HIV: Eine Frau hat sich eine rote Schleife angeheftet
Die rote Schleife soll das Thema Aids und HIV in die Mitte der Gesellschaft rücken. Eine Infektion mit sogenannten HI-Viren (humane Immundefizienzviren) kann die Krankheit Aids auslösen. Menschen mit Aids sind häufiger von Krebs betroffen, vermutlich aufgrund ihres geschwächten Immunsystems, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum informiert.  © Oliver Berg/dpa
Impfausweis
Hepatitis B fördert Leberentzündungen. Auch diese können sich zu Leberkrebs weiterentwickeln. Allerdings können Sie sich gegen diesen Hepatitis-Typ beim Hausarzt impfen lassen. © Martin Wagner/Imago
Hepatitis C Viren
Gegen Hepatitis-C-Viren gibt es unglücklicherweise (noch) keinen Impfstoff. Die aggressiven Erreger zählen zu den häufigsten Ursachen für Leberkrebs. Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum informiert, werden Hepatitis-C-Viren inzwischen aber auch mit weiteren Tumorarten in Zusammenhang gebracht: Auch Krebs der Gallenwege sowie das Multiple Myelom könnten durch eine Infektion begünstigt werden, heißt es.  © CAVALLINI JAMES/Imago
HPV (Humane Papillomviren)
Humane Papillomviren (HPV) sind meist ungefährlich - doch es gibt Arten, die krebserregend wirken und Gebärmutterhalskrebs auslösen sollen. Zudem stehen sie im Verdacht, Anal- oder Peniskrebs zu begünstigen. Allerdings gibt es auch hier eine sehr effektive Schutzimpfung, die gegen alle HPV-Typen helfen soll. © CAVALLINI JAMES/Imago

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