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Prävention und Früherkennung

Darmkrebs: Forscher empfehlen Screening schon in jüngeren Jahren

Die Anzahl der Darmkrebs-Fälle bei Menschen unter 50 ist bedenklich gestiegen. Daher empfehlen Experten, das Eintrittsalter für ein Screening zu senken – aber nicht in jedem Fall.

In vielen Ländern wurde in den letzten Jahrzehnten ein Anstieg der Fälle von Darmkrebs (kolorektale Karzinome oder CRC) bei jüngeren Menschen verzeichnet. So hat laut einer Studie aus Österreich vor allem die CRC-Inzidenz bei Männern unter 50 Jahren zugenommen, wie Springer Medizin auf seiner Webseite berichtet. Aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen Wissenschaftler ein Screening bereits ab dem Alter von 40 Jahren.

Darmkrebs: Screening bei Männern bereits ab 40 Jahren empfohlen

Jüngere Männer sind immer häufiger von Darmkrebs betroffen. Die Ursachen könnten im Lebensstil zu finden sein.

Nach Angaben des Robert-Koch-Intstituts (RKI) erkranken in Deutschland jährlich 28.000 Frauen und 33.000 Männer an einem kolorektalen Karzinom. Während die Inzidenz und Mortalität von CRC bei den über 55-Jährigen in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat, leiden jüngere Menschen immer häufiger an Darmkrebs. Zu diesen Ergebnissen kamen Forscher aus Österreich in ihrer im Fachmagazin JAMA Network Open veröffentlichten Studie. Dabei sind Männer unter 50 Jahren die einzige Gruppe, in der die Anzahl von Darmkrebs-Erkrankungen zwischen 1988 und 2018 angestiegen ist.

Wegen des Anstiegs der Darmkrebs-Inzidenz bei jüngeren Männern und eines insbesondere bei 40 bis 44-jährigen Männern hohem Aufkommen, empfehlen die Wissenschaftler eine Veränderung in der Krebsfrüherkennung. Demnach sollte das Eintritsalter für ein Screening auf 40 Jahre gesenkt werden. Da vor allem Männer von dem Anstieg betroffen sind, wird bei Frauen die für Österreich geltende Altersgrenze von 50 Jahren als ausreichend angesehen.

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Darmkrebs tritt bei jüngeren Menschen häufiger auf – Gründe könnten im Lebensstil zu finden sein

Die Ursachen für den Anstieg der CRC-Inzidenz bei jüngeren Männern ist bislang nicht geklärt, da sie auch den Daten der Studie nicht entnommen werden konnten. Allerdings vermuten die Forscher einen Zusammenhang mit Übergewicht und Bewegungsmangel. Allerdings hatten sie keine Informationen zum Lebensstil oder Begleiterkrankungen der Studienteilnehmer.

Darmkrebs frühzeitig erkennen: Welche zehn Symptome auf einen Tumor hindeuten können

Frau schläft
Darmkrebs entwickelt sich schleichend und zeigt sich bei den meisten ab dem frühen Stadium mit einer ausgeprägten Müdigkeit, Erschöpfung und einem großen Schlafbedürfnis. © image broker/Imago
Frau tastet Lymphknoten
Dass das Immunsystem arbeitet und der Körper gegen etwas kämpft, zeigt sich bei vielen Betroffenen auch durch angeschwollene Lymphknoten. Wenn nicht eine Erkältung oder ein grippaler Infekt die Ursache dafür sind, kann auch eine Krebserkrankung dahinter stecken – insbesondere wenn die Schwellung der Lymphknoten immer wieder auftritt oder anhält. © Science Photo Library/Imago
Frau mit Fieberthermometer
Erhöhte Temperatur und Fieberschübe können auch ein Hinweis auf eine Krebserkrankung im Darm sein. Wer häufiger oder regelmäßig erhöhte Temperatur hat und dies nicht zuordnen kann, sollte einen Arzt aufsuchen. © sergiomonti/Imago
Frau liegt schwitzend im Bett
Manche Betroffene entwickeln auch nächtlichen Schweiß aufgrund des heranwachsenden Tumors im Darm. Leiden Sie immer wieder unter Nachtschweiß, suchen Sie am besten einen Arzt auf. © AndreyPopov/Imago
Mann sitzt müde am Tisch
Menschen, die ein Darmkarzinom entwickeln, spüren dies neben der enormen Müdigkeit nicht selten auch an einem auffälligen Leistungsabfall im Job oder Alltag. © Monkey Business 2/Imago
Person steht auf einer Waage
Krebs hat immer auch Auswirkungen auf das Gewicht: Ein Gewichtsverlust ist häufig auch ein Symptom bei Darmkrebs. Manche Betroffene verlieren durch die Erkrankung bis zu zehn Prozent an Körpergewicht innerhalb von sechs Monaten. Der Tumor beeinflusst den Nährstoffwechsel und stört die Gewichtsregulation. © Morad HEGUI/Imago
Mann fasst sich an seinen Bauch
Darmkrebs zeigt sich auch anhand von Verdauungsbeschwerden mit häufigen und starken Darmgeräuschen sowie starken und teilweise schmerzhaften Blähungen (Meteorismus). © sumners/Imago
Mann hat Bauchkrämpfe
Wiederholte, krampfartige Bauchschmerzen, die länger als fünf Tage anhalten, sollten Sie ernst nehmen und von einem Arzt abklären lassen. Sie können ein Hinweis auf einen Tumor im Bauchraum sein. © YAY Images/Imago
Frau fasst sich an den Bauch
Neben den Bauchschmerzen und Krämpfen leiden Betroffene nicht selten unter einem harten Bauch und tastbaren sowie schmerzhaften Verhärtungen. © AndreyPopov/Imago
Frau mit Wärmflasche
Als ein relativ eindeutiges Indiz für eine möglicherweise ernsthafte Erkrankung wie Darmkrebs sind starke Verdauungsprobleme mit wechselnder Verstopfung und Durchfall, häufiger Stuhldrang, auffallend übelriechender Stuhl, der auch mit Blut oder Schleim versetzt sein kann. Blut im Stuhl gilt als zuverlässiges Frühsymptom für Darmkrebs. Es gibt Betroffene, die dieses Alarmzeichen häufig fehldeuten, da das Blut ebenfalls auf Hämorrhoiden schließen lässt. Wenn Sie Blut in Ihrem Stuhl bemerken, sollten Sie sich in jedem Fall auf Darmkrebs untersuchen lassen, selbst wenn Sie unter Hämorrhoiden leiden. Andererseits bedeutet es nicht, dass ohne Blut im Stuhl kein Darmkrebs vorliegen könnte. Es können auch nur einzelne Krankheitsanzeichen als Hinweis auf eine Tumorerkrankung im Darm auftreten, ohne Blutbeimengungen. © Caption Writer/Editor/Imago

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Science Photo Library/IMAGO

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