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Polarwirbel-Wirkung nicht zu unterschätzen

Erhöhtes Risiko für Kältewelle? Wetterexperte sieht Deutschland in La-Niña-Phase

Klimaphänomene wie El Niño und La Niña beeinflussen unser Winterwetter massiv. Was steckt dahinter und welche Rolle spielt der Polarwirbel?

Frankfurt - Die Klimaphänomene El Niño und La Niña, die in der tropischen Pazifikregion entstehen, haben weitreichende Auswirkungen auf das Wettergeschehen weltweit. „El Niño sorgt oft für milde Winter in Europa, während La Niña eher kalte und schneereiche Bedingungen begünstigen kann“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Das liegt daran, dass diese Phänomene die globalen Luftströmungen und damit auch die Wetterlage in Mitteleuropa beeinflussen.

El Niño entsteht demnach durch ungewöhnlich warme Wassertemperaturen im zentralen und östlichen Pazifik, die die Zirkulation der Atmosphäre verändern. La Niña hingegen steht für kühlere Temperaturen im selben Gebiet und führt zu anderen Wetterextremen, wie stärkeren Winterstürmen in Nordamerika und Kälteeinbrüchen in Europa.

Doch nicht allein El Niño und La Niña steuern unser Wetter. Eine Schlüsselrolle spielt laut dem Experten auch der Polarwirbel, ein großräumiges Tiefdruckgebiet in der Stratosphäre über der Arktis. Wird er gestört oder geschwächt, können massive Kaltluftausbrüche nach Europa gelangen – oft begleitet von starken Schneefällen.

Wie beeinflussen diese Phänomene den Winter in Deutschland?

Die Auswirkungen von El Niño und La Niña auf den deutschen Winter hängen von vielen Faktoren ab. Während La Niña die Chancen auf weiße Weihnachten und frostige Wintertage erhöht, sorgt El Niño oft für milde, feuchte Winter. Diese Wechselwirkung wird durch die Stärke des Polarwirbels verstärkt oder abgeschwächt. Bleibt der Polarwirbel intakt, bleibt die Kaltluft in der Arktis gefangen. Ein gestörter Polarwirbel hingegen kann extreme Kälte nach Mitteleuropa bringen.

Knapp 17 Grad am Montag. Der Winter ist rasch wieder vorbei.

2024 befinden wir uns laut Jung in einer schwachen La-Niña-Phase, was zu tieferen Temperaturen und einem erhöhten Risiko für Kältewellen führen könnte. Dennoch bleibt die Wetterprognose komplex, da der Zustand des Polarwirbels kurzfristig unvorhersehbar ist. „Die Wechselwirkungen zwischen diesen Klimaphänomenen sind kompliziert und können regional sehr unterschiedliche Effekte haben“, warnt Jung.

Was bedeutet das für unsere Winter in Zukunft?

Die Klimakrise könnte die Dynamik von El Niño, La Niña und dem Polarwirbel weiter verstärken und Winter noch unberechenbarer machen. Wissenschaftler vermuten, dass höhere Temperaturen die Stabilität des Polarwirbels beeinträchtigen und Kälteeinbrüche in Europa wahrscheinlicher machen könnten, selbst wenn die globale Durchschnittstemperatur steigt. Gleichzeitig könnten extreme Wetterlagen wie Dürren oder Starkregen durch veränderte Luftströmungen häufiger auftreten.

Schneefallgrenze sinkt bis auf etwa 400 Meter – Bilder zeigen Wintereinbruch in Deutschland

In den ersten Regionen Deutschlands gab es einen Wintereinbruch. Besonders höhere Lagen sind mit Schnee bedeckt, wie hier eine Straße am Rennsteig im Thüringer Wald.
In den ersten Regionen Deutschlands gab es einen Wintereinbruch. Besonders höhere Lagen sind mit Schnee bedeckt, wie hier eine Straße am Rennsteig im Thüringer Wald. © Michael Reichel/dpa
am Holler See im Bürgerpark
Aber auch in tieferen Lagen fielen bereits die ersten weißen Flocken, etwa am Holler See im Bürgerpark (Bremen). © Sina Schuldt/dpa
Für die kommenden Tage wird mit noch mehr Schnee gerechnet, selbst in tieferen Lagen.
Für die kommenden Tage wird mit noch mehr Schnee in Deutschland gerechnet. Im Bergland sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) Neuschneemengen von bis zehn Zentimetern nicht ausgeschlossen. © Sina Schuldt/dpa
Straßen sind verschneit und glatt: Auf der Fahrbahn zwischen Oberhof und Zella-Mehlis in Thüringen stand bereits ein LKW quer.
Straßen sind verschneit und glatt: Auf der Fahrbahn zwischen Oberhof und Zella-Mehlis in Thüringen stand bereits ein LKW quer. © Steffen Ittig/dpa
Auch in Hamburg schneit es kräftig.
Auch in Hamburg schneit es kräftig. © Bodo Marks/dpa
Doch damit nicht genug: Neben dem Schnee fegt Sturmtief Quiteria über Deutschland – es drohen sogar Orkanböen.
Doch damit nicht genug: Neben dem Schnee fegt Sturmtief Quiteria über Deutschland – es drohen sogar Orkanböen. © Marijan Murat/dpa
Wegen der Sturmwarnung wurde am Dienstag (19. November) bereits der Zugverkehr zum Brocken der Harzer Schmalspurbahnen eingestellt.
Wegen der Sturmwarnung wurde am Dienstag (19. November) bereits der Zugverkehr zum Brocken der Harzer Schmalspurbahnen eingestellt. © Matthias Bein/dpa
In Sachsen-Anhalt sind bereits Einsatzfahrzeug des Winterdienstes unterwegs, um zugeschneite Straßen zu räumen.
In Sachsen-Anhalt sind bereits Einsatzfahrzeuge des Winterdienstes unterwegs, um zugeschneite Straßen zu räumen und zu streuen. © Matthias Bein/dpa
Eine dünne Schneedecke bedeckte am Montag auch den Großen Feldberg im hessischen Taunus.
Eine dünne Schneedecke bedeckte schon am Montag (18. November) den Großen Feldberg im hessischen Taunus. © Jan Eifert/imago
Schnee im Oberharz
Wegen des Wintereinbruchs kam es auf glatten Straßen bereits zu mehreren Unfällen, berichtet die Deutsche Presseagentur. Winterreifen sind deshalb notwendig, im Schnee helfen auch Schneeketten.  © Matthias Bein/dpa

Für den Winter in Deutschland bleibt eines sicher: Die Mischung aus globalen Klimaphänomenen und lokalen Wettermustern macht langfristige Vorhersagen extrem schwierig. Was bleibt, ist die Faszination für die komplexen Zusammenhänge, die unser Wetter prägen – und die Hoffnung auf einen Winter, der für alle etwas Besonderes bereithält. Für viele Fans dürfte hier auch der Schnee an Weihnachten eine wichtige Rolle spielen. Die aktuellen Prognosen sind sich jedoch noch uneins.

Rubriklistenbild: © Wolfgang Maria Weber/IMAGO

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