Wettermodelle mit neuer Wende
Wetter-Experte verbreitet Hoffnung: „Rasante Achterbahn“ könnte doch noch weiße Weihnachten bringen
Die Berg- und Talfahrt der Wettermodelle hält an. Wetter-Experte Dominik Jung will weiße Weihnachten dennoch nicht ausschließen.
München – Da braucht man als Meteorologe gute Nerven. Rund 14 Tage vor Heiligabend gab es die ersten Wetter-Trends für das Weihnachtsfest und die hatten es in sich. Erst gingen die Wettermodelle überraschend von kalten Luftmassen aus, die auch Schnee bringen könnten. Doch vergangene Woche sind die Prognosen dann – wie so oft vor Weihnachten – auf mild bis sehr mild gekippt. Und jetzt?
Überraschende Grenzwetterlage: Gibt es jetzt doch noch weiße Weihnachten?
„Jetzt riecht es nach einer Grenzwetterlage in Mitteleuropa – und Deutschland könnte zumindest anfangs auf der kalten Seite liegen“, erklärt Diplom-Meteorologen Dominik Jung von wetter.net. Wir sitzen zwischen den Stühlen. Am Montag (23. Dezember) würden in Westfrankreich zum Teil bis zu 15 Grad erreicht werden. Zur gleichen Zeit gebe es dann in Polen Tageswerte um 0 Grad. Wir in Deutschland stecken mittendrin. Jung spricht von einer „rasanten Achterbahn“ der Ensembleprognose für die kommenden Tage. Was heißt das nun?
Zwei Luftmassen stehen sich gegenüber – der Ausgang ist unberechenbar
Zwischen den Luftmassen kommt es nach aktuellen Berechnungen zu Niederschlägen. Diese würden ab 400 bis 500 m Schneeregen und Schnee bringen. In den Mittelgebirgen käme es daher aber dem Wochenende zum Aufbau einer Schneedecke.
Dabei würden je nach Region in den Mittelgebirgen 10 bis 15 cm Schnee vom Himmel fallen, in den Alpen sind laut Wetterprognose des Deutschem Wetterdienstes (DWD) sogar bis zu 20 oder gar 25 cm Neuschnee möglich. In den höheren Lagen von Eifel, Westerwald, Thüringer Wald oder Erzgebirge kehrt ab dem 4. Advent (22. Dezember) der Winter ein. Diese Schneedecke könnte dick genug sein, um auch leicht steigende Temperaturen an Heiligabend zu überstehen.
Ein weißer Abend ist in einigen Mittelgebirgen möglich, danach Erwärmung
Nach diesen Prognosen von Dienstagabend (17. Dezember) dürfte sich in den deutschen Mittelgebirgen und in den Alpen zumindest an Heiligabend winterliches Wetter einstellen. In den tiefen Lagen wie Köln, Frankfurt am Main oder Saarbrücken bliebe es bei grünen und zeitweise nassen Weihnachten. Aber selbst dort liegt die Schneewahrscheinlichkeit nicht bei 0 Prozent, sondern zumindest bei 10 Prozent.
„Auch in tiefen Lagen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt weiße Überraschungen am 4. Adventswochenende und am Montag (23. Dezember) sowie an Heiligabend nicht ausschließen. Es wird wieder spannend“, so Wetter-Experte Jung. Allerdings bereiten ihm die Aussichten für den restlichen Winter große Sorgen.
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