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Klimawandel schlägt zu

Wetter-Experte spricht von „besorgniserregender Indikator“ für den Winter – Extreme Temperaturen könnten folgen

Bisher ist der Winter nicht einmal zu erahnen. Seit Wochen dominiert mildes Wetter Deutschland und Europa. Für die kommenden Monate kann das Folgen haben.

Frankfurt – Der Allerheiligentag brachte dieses Jahr auf der Zugspitze den bisher höchsten Novemberwert. Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erklärt: „Ein Novemberrekord auf Deutschland höchstem Gipfel zeigt, wie sehr die globale Erwärmung bereits auf die Alpenregion durchschlägt“. Solche Temperaturen zu dieser Jahreszeit seien „weit entfernt vom früheren Klimadurchschnitt“ und „ein besorgniserregender Indikator“.

Die Prognose der US-amerikanischen Wetterdienste sieht für den kommenden Winter eine durchschnittliche Temperaturabweichung von bis zu 2 Grad gegenüber dem Klimamittel 1991 bis 2020 vor – ein scheinbar kleiner Wert, der jedoch gravierende Auswirkungen haben kann.

Winter-Prognose sagt zwei Grad über dem Mittel voraus – ein unterschätztes Risiko

Was auf dem Papier nach lediglich ein paar milderen Tagen aussehen mag, sei in Wirklichkeit ein auffälliger Wert, wie Jung erklärt. Die Prognose beziehe sich nämlich auf den Durchschnitt über den gesamten Winter hinweg und schließt kalte Nächte und wärmere Tage gleichermaßen ein.

Allerheiligen bescherte der Zugspitze die bislang höchsten Temperaturen, die in einem November gemessen wurden. Ein besorgniserregender Indikator für den Winter, meint Meteorologe Dominik Jung. (Symbolfoto/Collage)

Zwei Grad über dem Durchschnitt seien demzufolge keineswegs eine „angenehme Abweichung“. Sie bedeuteten „signifikant“ weniger Frosttage, seltener Schnee und mildere Perioden, die den Winter untypisch und für winterliche Aktivitäten wie Wintersport unattraktiv machen. Die Skisaison könnte kürzer und unsicherer werden, was besonders für die Alpenregion wirtschaftliche Konsequenzen hätte, so der Meteorologe von wetter.net. Einige Skigebiete mussten bereits dicht machen – die Kosten seien den Umständen geschuldet nicht mehr tragbar.

Milder Winter hätte erhebliche Auswirkungen auf Umwelt und Ökosysteme

Ein so warmer Winter hat aber auch spürbare Folgen für die Natur: Die Tier- und Pflanzenwelt hat sich über Jahrhunderte an strenge Winter angepasst, die Insektenpopulationen reduzieren, Samen im Boden ruhen lassen und Bäume vor frühzeitigem Wachstum schützen.

Ein extrem milder Winter brächten diese Rhythmen durcheinander, was zu einer Verschiebung der gesamten Lebenszyklen im Frühjahr führen könne. Zudem steige das Risiko für Schädlinge, die in wärmeren Perioden häufiger überwintern und im Frühjahr Pflanzen befallen.

Der kommende Winter 2024/25 soll laut CFS-Modell der US-Wetterbehörde NOAA bis zu 2 Grad wärmer als üblich ausfallen.

Ein „Mildwinter“, wie er in Deutschland wohl bevorsteht, könnte langfristig das natürliche Gleichgewicht ins Wanken bringen, erklärt Jung. Sollte der kommende Winter am Ende tatsächlich bis zu 2 Grad wärmer als das Klimamittel 1991 bis 2020 ausfallen, dann wäre es ein rekordverdächtig warmer Winter. Er würde sich im Bereich der wärmsten Winter seit 1881 bewegen.

Rubriklistenbild: © Imago/US-Wetterbehörde NOAA/ CFS-Modell

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