Die Durchsuchungen begannen am Mittwoch (17. April) in den frühen Morgenstunden. Über 1000 Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft durchsuchten insgesamt 101 Wohn- und Geschäftsräume, darunter auch zwei Rechtsanwaltskanzleien. Die Ermittlungen und Maßnahmen richten sich gegen Mitglieder einer international agierenden Schleuserbande und dauern noch an.

Laut Angaben der Bundespolizei soll die mutmaßliche Schleuserbande etwa 350 zumeist chinesischen Staatsangehörigen gegen Zahlung fünf- und sechsstelliger Eurobeträge zu Unrecht Aufenthaltserlaubnisse verschafft haben. Dabei sollen sie die Sonderregelungen für ausländische Fachkräfte ausgenutzt haben.

Festnahmen und Haftbefehle

Im Zuge der Maßnahmen wurden zehn Beschuldigte festgenommen, gegen die im Vorfeld Haftbefehle erwirkt worden waren. Unter den Festgenommenen befinden sich auch ein Rechtsanwalt und eine Rechtsanwältin. Ziel der Maßnahmen ist es zudem, Beweismittel und Vermögenswerte zu sichern.

Die Durchsuchungen und Festnahmen fanden in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern statt. Durchsuchungen und Verhaftungen soll es unter anderem in den Städten Köln, München, Frankfurt, Düsseldorf und Berlin gegeben haben, wie „bild.de“ berichtet. Schwerpunkt der Razzia ist Nordrhein-Westfalen, dort wird insbesondere im Rheinland, der Eifel und dem Bergischen Land durchsucht.

Es ist nicht die erste Schleuser-Razzia, erst im Februar kam es auch in Bayern zu einer großangelegten Durchsuchungsaktion in Freilassing.

vs/Bundespolizei NRW