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Kolumne vom Meteorologen Dominik Jung

Prognose von Wettermodell lässt aufhorchen – Sommer in Deutschland könnte Rekorde brechen

Das bekannte Wettermodell ECMWF schlägt in seinem neusten Update Alarm: Juni bis August könnten massiv zu warm und zu trocken ausfallen. Eine Kolumne von Dominik Jung.

Hamm – Die neuesten Langfristprognosen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) lassen aufhorchen – und sorgen für große Besorgnis bei Meteorologen. Das in Reading (Großbritannien) ansässige ECMWF ist ein führender Zusammenschluss von 35 europäischen Staaten, der auf hochpräzise Wetter- und Klimamodelle spezialisiert ist. Die monatlich aktualisierten Langfristmodelle dieses Wetterzentrums gelten weltweit als sehr zuverlässig und liefern wichtige Entscheidungsgrundlagen für Wetterdienste, Regierungen und Katastrophenschutzbehörden. Laut der neusten Prognose des ECMWF für Juni, Juli und August 2025 könnte Deutschland vor einem extrem heißen und ungewöhnlich trockenen Sommer stehen.

Der Juni 2025 soll bereits laut der neusten ECMWF-Prognose um bis zu 1,5 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1991 bis 2020 ausfallen.

Sommer-Wetter in Deutschland mit +2 Grad Abweichung: Hitzerekorde möglich

Laut wetter.net, das sich auf Daten des ECMWF beruft, zeigen die Modelle eine potenzielle Temperaturabweichung von 1 bis 2 Grad gegenüber dem Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 – und das über alle drei Sommermonate hinweg. Besonders alarmierend ist dabei: Auch die Niederschlagsprognosen deuten auf ein massives Defizit hin. Sollte sich diese Entwicklung bestätigen, könnten großflächige Dürreperioden und Hitzewellen drohen. Schon seit Februar fällt in Deutschland deutlich weniger Regen als üblich, der Mai zeigt sich ebenfalls extrem trocken – eine gefährliche Entwicklung, denn ausgetrocknete Böden und geringe Grundwasserstände begünstigen die Ausbildung langanhaltender Hitzewellen. Der Begriff „Höllensommer“, der in den letzten Jahren immer wieder kursierte, könnte 2025 Realität werden – mit drastischen Folgen für Landwirtschaft, Wälder und Städte.

Fatale Juni-Prognose: Der Monat könnte besonders in der Landesmitte und im Süden deutlich trockener als üblich ausfallen und das nach dem trockenen Mai.

Langfristige Trockenheit als gefährlicher Trend?

Die seit Monaten anhaltende Trockenheit ist kein Einzelfall mehr, sondern könnte Teil eines sich verfestigenden Trends sein. Wenn sich die Trockenphasen in den Sommer hinein verlängern – wovon laut dem ECMWF-Modell derzeit auszugehen ist – drohen massive Ernteausfälle, Waldbrandgefahr und Hitzebelastungen für die Bevölkerung. Besonders in dicht besiedelten Regionen könnten sich urbane Hitzeinseln weiter verstärken. Die aktuellen Modellkarten sind erschreckend deutlich – und lassen selbst erfahrene Meteorologen „schlucken“. Noch handelt es sich um eine Langfristprognose, deren Eintritt nicht sicher ist. Doch der Blick auf die letzten Monate zeigt: Deutschland steuert klimatisch auf eine gefährliche Richtung zu. Bleibt zu hoffen, dass sich das ECMWF diesmal irrt – andernfalls könnten uns Dürremonate und ein echter Hitzesommer bevorstehen.

Große Trockenheit im Juli 2025? Für diesen Monat setzt das Modell die Dürrewahrscheinlichkeit nochmal ein ganzes Stück nach oben.

Wie seriös sind Langfristprognosen – und wie zuverlässig ist das ECMWF?

Langfristprognosen, also Vorhersagen über mehrere Wochen bis Monate, sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen – sie zeigen keine exakten Wetterlagen, sondern mögliche Trends und Abweichungen vom Klimamittel. Dennoch gelten die Prognosen des ECMWF als besonders fundiert, da sie auf einem Ensemble-System mit dutzenden Rechenläufen basieren, das Wahrscheinlichkeiten und Unsicherheiten berücksichtigt.

Das ECMWF nutzt eines der weltweit leistungsfähigsten Wettermodelle und arbeitet eng mit nationalen Wetterdiensten wie dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zusammen. Es ist damit ein zentraler Akteur der internationalen Wetterforschung. Während Tagesprognosen zu etwa 90 Prozent zutreffen, liegen Langfristmodelle bei großräumigen Trends (z. B. wärmer oder trockener als üblich) mit einer statistischen Trefferwahrscheinlichkeit von rund 60–70 Prozent vorn. Fazit: Auch wenn Langfristprognosen keine Garantie sind, liefert das ECMWF mit seinen Daten einen seriösen und wissenschaftlich fundierten Blick in die mögliche Wetterzukunft.

Rubriklistenbild: © METEORED/www.daswetter.com

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