„Angespannte Stimmung“ vor Ort
„Löwin von Berlin“ erneut gesichtet – Experte zweifelt an Raubtier-Sichtung
Berlin/Brandenburg – Angst und Schrecken in Berlin und Brandenburg: Eine vermeintlich freilaufende Raubkatze, mutmaßlich eine Löwin, versetzte die Menschen seit Donnerstag (20. Juli)in Aufruhr. Alle Entwicklungen am Freitag (21. Juli) im News-Ticker:
Update, 12.23 Uhr - „Löwin von Berlin“ erneut gesichtet
Die Polizei verstärkt nun ihre Bemühungen und fahndet in der Nähe des Panzerdenkmals, das nur 500 Meter vom ersten Sichtungsort entfernt liegt. Eine aufregende Entwicklung, wie eine RTL-Reporterin berichtet. Die Polizei befindet sich bereits auf dem Weg dorthin, und die Stimmung vor Ort wird als „angespannt“ beschrieben.
Update, 12.05 Uhr - Gemeinde fordert Profi-Tierspurensucher
Die intensive Suche nach dem möglichen freilaufenden Raubtier in Berlin und Brandenburg geht weiter. Am Freitagmorgen waren gut 100 Einsatzkräfte der Polizei Berlin mit der Suche beschäftigt. In der Nacht gab es keine neuen Hinweise auf den Verbleib des Tieres, das vermutlich eine Löwin ist. Zwar hat die Gemeinde Kleinmachnow in Brandenburg professionelle Tierspurensucher um Unterstützung gebeten. Allerdings gestaltet sich auch die Suche nach einem geeigneten Experten schwierig, wie eine Sprecherin der Gemeinde mitteilte.
Die Polizei und das zuständige Ordnungsamt haben in den vergangenen Stunden zahlreiche Hinweise von aufmerksamen Bürgern erhalten. Diese werden derzeit systematisch geprüft. Bislang führte jedoch keiner der Hinweise zur Feststellung des gesuchten Wildtieres. Bislang konnte aber keine konkreten Spuren des Tieres gefunden werden. Weder Blut noch Kot oder Pfotenabdrücke deuten auf die Anwesenheit des Raubtiers in der Region hin.
Im Rahmen der Suche wurde auch ein privater Tierhalter überprüft. Laut Daniel Keip, Sprecher der Polizeidirektion West, ist das betreffende Tier noch an seinem Platz. Nähere Angaben zu seinem Aufenthaltsort wollte er jedoch nicht machen. Das Landesamt für Umwelt teilte mit, dass in Brandenburg 23 Löwen aus drei Zirkusunternehmen, zwei Zoos und einer privaten Haltung im Tierbestandsverzeichnis erfasst sind. Die Polizei hat die Kontaktdaten erhalten.
Update, 9.47 Uhr - Experte zweifelt an Raubtier-Sichtung in Berlin
Die mysteriöse Suche nach einer möglichen freilaufenden Raubkatze in Berlin und Brandenburg wirft weiterhin Fragen auf. Berlins Wildtierexperte Derk Ehlert äußerte seine Zweifel an der Echtheit des aufsehenerregenden Videos. Seiner Einschätzung nach könnten darauf lediglich zwei Wildschweine zu sehen sein.
Im Gespräch mit dem RBB-Inforadio erklärte Ehlert, dass er auf dem bekannten Video lediglich zwei Wildschweine erkenne, die von links nach rechts laufen. Obwohl er den Zeugen und der Polizei in Berlin Glauben schenke, die angeblich eine Raubkatze gesichtet haben, mache ihn das Fehlen jeglicher Spuren stutzig.
„Ein Löwe kann nicht einfach spurlos verschwinden, und dasselbe gilt für eine Löwin. Es hinterlässt immer Spuren“, betonte der Wildtierexperte. Die Tatsache, dass an der vermeintlichen Sichtungsstelle keinerlei Trittsiegel oder Spuren zu finden seien, sei äußerst auffällig und wirft Fragen auf.
Trotz seiner Bedenken räumte Ehlert ein, dass es möglich sei, dass das Tier tatsächlich in Berlin und Brandenburg herumstreife. Dennoch könne er aufgrund des vorliegenden Videos keine eindeutigen Schlüsse auf eine Raubkatze ziehen.
Update, 8.28 Uhr - „Löwengebrüll“-Scherz sorgt für Großeinsatz in Berlin
Nahe der Stadtgrenze in Berlin-Zehlendorf hatte die Polizei Hinweise zu Sichtungen und „Löwengebrüll“ erhalten. Diese haben sich aber nach Angaben der Beamten in der Nacht nicht bestätigt: „Unsere Kollegen sind dem zusammen mit einem Veterinärmediziner und dem Stadtjäger nachgegangen. Auch mithilfe einer Drohne konnten die Hinweise nicht bestätigt werden“, wie die Berliner Polizei noch am Donnerstagabend (20. Juli) per Twitter mit der Öffentlichkeit teilte.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) bestätigte am Freitag (21. Juli), dass einige Bürger hinter den vermeintlichen Sichtungen und dem Löwengebrüll in Berlin-Zehlendorf steckten. Ein Scherz, der für große Verwirrung und einen Großeinsatz sorgte.
Aus dem Bereich #Zehlendorf nah der Stadtgrenze kamen Hinweise zu Sichtungen und gehörtem "Löwengebrüll". Unsere Kolleg. sind dem zusammen mit einem Veterinärmediziner und dem Stadtjäger nachgegangen. Auch mit Hilfe einer Drohne konnten die Hinweise nicht bestätigt werden.
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) July 20, 2023
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Fahndung mit rund 100 Einsatzkräften am Freitag
Die Suche nach einer freilaufenden Raubkatze in Berlin und Brandenburg geht – wie bereits angekündigt – weiter. Wie die Polizei Berlin mitteilte, sind derzeit rund 100 Einsatzkräfte mit der Suche beschäftigt. In der Nacht ergaben sich demnach keine neuen Erkenntnisse zum Aufenthaltsort.
Nach Angaben einer Sprecherin in Berlin konzentriert sich die Suche weiterhin auf die südlichen Stadtbezirke. Wie genau die Suchmaßnahmen im Tagesverlauf aussehen, ist bislang nicht bekannt. Nach Angaben einer Sprecherin der Polizeidirektion West in Brandenburg soll am frühen Vormittag zunächst die aktuelle Lage besprochen werden.
Erstmeldung, Freitag (21. Juli)
Hubschrauber und Drohnen sind in der Luft, während Polizisten und Feuerwehrleute unermüdlich Straßen und Wälder durchkämmen. Ein aufwendiger Einsatz, doch die Sicherheit der Bevölkerung steht auf dem Spiel. Ist eine gefährliche Raubkatze unterwegs?
„Es kann nicht tagelang so weitergehen“
Professionelle Tierspurensucher sollen nun am Freitag (21. Juli) jetzt Gewissheit bringen. Sie werden den Wald durchforsten, unterstützt von einem Großaufgebot von Polizisten und Feuerwehrleuten. Bürgermeister Michael Grubert (SPD) von Kleinmachnow berichtet von möglichen Sichtungen in seiner Gemeinde und fordert eine zügige Lösung: „Es kann nicht tagelang so weitergehen!“
Keine Löwin in Berlin – sondern ein Jagdhund?
Die Suche geht in die nächste Runde (rosenheim24.de berichtete ausführlich), doch bisher gibt es keine eindeutigen Beweise für die Anwesenheit der Raubkatze. Das rätselhafte Handyvideo zeigt das Tier zwischen Büschen und Bäumen. Auch Polizisten haben es „gesichert“ gesehen, so eine Behördensprecherin. Doch Zweifel bleiben, ob es tatsächlich eine Löwin ist. Veterinärmediziner Achim Gruber von der Freien Universität Berlin hält es für möglich, ist aber nicht überzeugt: „Die Jagdhunde könnten ein starkes Puzzlestück gegen die Löwen-Hypothese liefern.“
Mehr als 200 Kräfte in der Nacht im Einsatz
In der Nacht zum Freitag (21. Juli) waren in Berlin und Brandenburg mehr als 200 Einsatzkräfte auf den Beinen. Der Bereich Zehlendorf steht im Fokus der Ermittler, nachdem dort mögliche Sichtungen gemeldet wurden. Die Bevölkerung ist in Alarmbereitschaft, denn eine freilaufende Raubkatze sorgt für Nervenkitzel und Spannung in der Region. Die Großfahndung geht weiter, doch bisher bleibt die Identität der Raubkatze und ihre Herkunft ein Rätsel. Weder Zoos noch Tierparks oder Zirkusse der Region vermissen eine Großkatze. Private Halter in Kleinmachnow sind ebenfalls nicht bekannt.
Berlin und Brandenburg in Aufruhr
Die Angst bleibt – denn bislang ist die Situation hochgradig unklar. Die Suche nach der Wahrheit setzt sich fort, während die Bevölkerung in Berlin und Brandenburg wachsam bleibt. Die Spannung steigt, und die Frage nach der gefährlichen Raubkatze bleibt unbeantwortet. Doch die Einsatzkräfte geben nicht auf – sie werden alles tun, um die Sicherheit der Menschen in der Region zu gewährleisten. Eine Löwin auf freiem Fuß, eine Stadt in Aufruhr – die ganze Region hält den Atem an.
mck/dpa

