Großeinsatz in Berlin läuft seit Mitternacht
Löwin spurlos verschwunden? Raubtier-Lockdown im Berliner Süden
Berlin/Potsdam – In Berlin und im angrenzenden Brandenburg läuft in etwa seit Mitternacht ein Großeinsatz der Polizei – wegen eines entlaufenen Raubtieres. Die Beamten haben auch eine Warnung an die Bevölkerung ausgesprochen.
Update, 17.55 Uhr - Raubtier auch in Zehlendorf nicht gefunden
Auf der Suche nach dem Raubtier in Berlin führten Hinweise die Polizei am Nachmittag nach Zehlendorf - doch die Spur führte in Leere. „Die Gegend wurde abgesucht. Es fanden sich keine Hinweise oder Spuren, dass das Tier sich dort tatsächlich befunden hat“, teilte die Polizei am Donnerstag auf Twitter mit. Die Hinweise hätten sich auf den Bereich Waldfriedhof bezogen. Damit geht die Suche nach der mutmaßlichen Löwin weiter.
Die Polizei warnt die Bewohner in Berlins Vororte - im Villen-Viertel Kleinmachnow, Teltosw und Stahnsdorf - weiter, ihre Häuser zu verlassen. Auch in Zehlendorf sollen Anwohner weder Wohnungen noch Autos verlassen.
Update, 13.58 Uhr - Erneute Sichtung
Die Polizei Berlin meldete gegen Mittag eine weitere mögliche Sichtung der Wildkatze, bei der aktuell davon ausgegangen wird, dass es sich um eine Löwin handelt.
Unser Polizeihubschrauber wird in Kürze die Kolleg. im Einsatz unterstützen. Es gab eine mögliche Sichtung des Tieres im Süden Berlins nahe der Stadtgrenze zu #Brandenburg.
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) July 20, 2023
^tsm
Seit Mitternacht sucht die Polizei im Süden Berlins nach einem frei umherlaufenden Raubtier - möglicherweise eine Löwin. Mit Drohnen und Hubschraubern sind die Einsatzkräfte seit Stunden auf der Suche. Unterstützt werden sie dabei von Veterinären und Jägern.
Der Hinweis erreichte die Polizei in der Nacht auf Donnerstag aus der Gemeinde Kleinmachnow im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Ein Video zeigt dort das mutmaßliche Wildtier zwischen Bäumen und Büschen. Ersten Einschätzungen der Polizei zufolge handele es sich dabei um eine Löwin, teilten die Behörden mit. „Die geschilderte Situation wird als glaubwürdig angesehen“, hieß es.
#löwe in #kleinmachnow @polizeiberlin sucht aber findet nicht pic.twitter.com/hZmIcNZK7j
— deer BSC (@lqzze1) July 20, 2023
Viele Fragen sind allerdings noch offen: Bisher hat die Polizei keine Informationen, woher das Tier stammen könnte. Es seien Zoos, Tierparks, Zirkusse und Tierschutzeinrichtungen überprüft worden. Dort wird der Polizei zufolge allerdings keine Löwin vermisst. Das bestätigten am Donnerstag auch Zoo und Tierpark Berlin. Das gefilmte Raubtier stamme nicht aus den eigenen Beständen, teilten die Einrichtungen mit.
Anhand der kurzen Aufnahmen im Internet sei es nicht auszuschließen, dass es sich um eine Löwin handele, hieß es in einer Stellungnahme. „Mit Sicherheit können wir dies aufgrund der geringen Qualität der Aufnahmen aber nicht bestätigen“, sagte Christian Kern, Zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin.
Laut Einschätzungen von Expertinnen und Experten aus Zoo und Tierpark käme eine Löwin in den Sommermonaten durchaus in einem heimischen Waldstück zurecht. In einem ihr unbekannten Terrain könne davon ausgegangen werden, dass sie sich ins Unterholz zurückziehe und nicht aktiv den Kontakt zum Menschen suche.
Zirkusbesitzer Michel Rogall bezweifelt jedoch, dass es sich bei der flüchtigen Raubkatze um eine Löwin handelt. „Wenn das ein Löwe ist, fresse ich einen Besen“, sagte dieser und brachte einen „Kaukasischen Bärenhund“ ins Spiel.
Auch der Raubkatzen-Experte des Kölner Zoos, Alexander Sliwa, ist sich unsicher: „Die Form des Rückens und auch der Schwanz sehen ungewöhnlich aus. Aber wenn die Polizei sagt, dass es sich um eine Raubkatze handelt, dann kann ich das nicht anzweifeln.“ Und weiter: „Es könnte ein Reh oder eine andere Hirschart sein. Ein entlaufenes Tier, das nicht in seiner natürlichen Umgebung unterwegs ist, hätte auf das Scheinwerferlicht reagiert.“
Update, 12.45 Uhr - Bürgermeister: „Ich würde nicht joggen“
Michael Grubert (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow, hat die Bürger angesichts der weiterlaufenden Suche zur Vorsicht aufgerufen. Panik sei aber nicht angebracht, sagte er dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Die Polizei, die laut Informationen von vor Ort nun auch gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatzort beordert hat, geht davon aus, dass es sich bei dem gesuchten Tier um eine Löwin handelt.
Die Bürger sollten ihre Aktivitäten außerhalb des Hauses zurückfahren, sagte Grubert. „Ich würde nicht joggen“, nannte er ein Beispiel. Kinder sollten auch nicht mit dem Rad rausfahren. Er gehe aber davon aus, dass für die Bürger in der Gemeinde Kleinmachnow keine direkte Gefahr herrsche und die Polizei die Lage im Griff habe. Grubert sagte weiter, nach seinen Informationen werde alles getan, um die Löwin zu betäuben aber nicht zu töten: „Das wäre nur der äußerste Notfall.“
Update, 11.50 Uhr - Zirkus meldet Zweifel an Löwen-Version an
Polizei, Jäger und Veterinärmediziner suchen in Berlin und im angrenzenden Brandenburg weiter mit Hochdruck nach der freilaufenden Löwin. Das Tier wird weiter im Bereich Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf vermutet. Die Beamten würden dabei systematisch Gebiete durchkämmen, „wo entsprechende Vermutungen vorlägen“, sagte ein Polizeisprecher. Dabei kommt vor allem auch Drohnen eine wichtige Funktion zu. Oberste Priorität habe die Sicherheit der Einsatzkräfte, hieß es weiter. Deswegen wird es beispielsweise vermieden, dass Polizeibeamte in langen Reihen – wie beispielsweise bei Vermisstensuchen – die betroffenen Gebiete durchkämmen. Auch Hubschrauber sind im Einsatz.
Derweil hat sich ein Zirkus zu Wort gemeldet und Zweifel angemeldet, dass es sich bei dem Raubtier wirklich um eine Löwin handelt. „Wir hatten im letzten Jahr einen ähnlichen Fall. Am Ende stellte sich heraus, dass es sich gar nicht um einen Löwen handelte, sondern um einen Kaukasischen Bärenhund“, sagte Roman Rogall vom Circus Rogall gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Der Kaukasische Bärenhund sei ähnlich groß wie eine Löwin. Rongall weiter: „Es ist ein Schutztier und nicht verboten!“ Für die Theorie des Zirkus spricht, dass in Berlin und Umgebung derzeit nirgendwo eine Löwin vermisst wird.
Update, 10 Uhr - „Massive Kräfte zum Schutz der Bevölkerung“
Die Polizei ist weiter auf der Suche nach dem entlaufenen Wildtier in der Gegend um Kleinmachnow südlich von Berlin. Es handelt sich laut Polizei höchstwahrscheinlich um eine Löwin. „Wir sind mit massiven Kräften vor Ort zum Schutz der Bevölkerung“, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion West. Die Polizei rief die Menschen dazu auf, achtsam zu sein und etwa Spaziergänge in Wäldern zu vermeiden. Eine Ausgangssperre gebe es aber nicht, hieß es.
Eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark sagte, es sei eine Tierärztin mit vor Ort und zwei Jäger mit Waffen vor Ort. Wenn man das Tier finde, werde entschieden, ob man mit Betäubung arbeite oder es erschießen müsse. „Das wird je nach Situation entschieden.“ Die Suche nach dem Raubtier sei eine große Herausforderung, meinte die Sprecherin.
Polizeieinsatz in Berlin wegen Suche nach freilaufender Löwin




Update, 9.25 Uhr - „Ein Löwe kann auf alles losgehen“
Die Suche nach der Löwin läuft weiterhin auf Hochtouren. Dr. Fred Willizkat von den „Tierärzten Otto Suhr Allee“ hat sich derweil bei der Bild-Zeitung zu Wort gemeldet und sieht eine Betäubung mit einem „sehr starken Sedativium“ als einzige Möglichkeit, das Raubtier wieder einzufangen. Gleichzeitig warnte der Arzt vor der Unberechenbarkeit der Tiere: „Ein Löwe kann auf alles losgehen, was er nicht kennt und was ihm Angst macht.“
Update, 8.45 Uhr - Kita-Kinder dürfen nicht in den Garten
Die Gemeinde Kleinmachnow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) hat nun auf die Suche nach einem entlaufenen Raubtier reagiert. Die gemeindlichen Einrichtungen sollen offen gehalten werden. Die Kitas seien geöffnet, die Kinder dürften aber nicht raus in den Garten, sagte eine Sprecherin der Gemeinde. Auch das Rathaus bleibe offen.
Den Händlern am Markt sei empfohlen worden, keine Stände aufzubauen. „Es sind kaum Leute da“, sagte die Sprecherin. Die Polizei sucht in der Gegend um Kleinmachnow am südlichen Stadtrand von Berlin nach einem entlaufenen Raubtier, bei dem es sich laut Polizei höchstwahrscheinlich um eine Löwin handelt. „Das gibt es nicht alle Tage“, sagte die Sprecherin der Gemeinde Kleinmachnow.
Update, 8.15 Uhr - Jäger mit Betäubungsgewehren unterwegs
Inzwischen sind laut Informationen von vor Ort mindestens fünf Jäger im Suchgebiet im Bereich Stahnsdorf und Kleinmachnow unterwegs und suchen die entlaufene Löwin. „Bewaffnet“ sind die Männer mit Betäubungsgewehren. Unterstützt wird die Suche weiterhin von der Polizei und anderen Blaulichtorganisationen. Laut der Berliner Polizei soll das Raubtier möglichst „tierschutzgerecht“ eingefangen werden.
Derweil hat ein Sprecher der Berliner Polizei zumindest indirekt bestätigt, dass es sich bei dem entlaufenem Raubtier um eine Löwin handelt. Dazu haben die Beamten auch Videos gesichtet und ausgewertet. „Es gibt momentan keinen Grund für uns, an der Echtheit zu zweifeln“, so der Sprecher.
Update, 8 Uhr - Suchaktion geht weiter
Die Polizei hat nach bisherigen Erkenntnissen keine Informationen, woher das entlaufene Raubtier südlich von Berlin stammt. „Wo es herkommt, wissen wir nicht“, sagte ein Sprecher der zuständigen Polizeidirektion am Donnerstagmorgen. Es seien Zoos, Tierparks, Zirkusse und Tierschutzeinrichtungen überprüft worden: „Es wird keine Löwin vermisst.“
In der Nacht startete die Polizei eine Suchaktion nach dem entlaufenen Raubtier. Die Polizei geht davon, dass sich das Tier – höchstwahrscheinlich eine Löwin – im Bereich Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf aufhält.
Bei dem Wildtier könnte es sich um eine Löwin handeln. Der Warnbereich wurde mittlerweile auf den Süden Berlins erweitert. Weitere Informationen finden Sie hier: https://t.co/PDOiSYksqy ^tsm https://t.co/o9oCxERcE8
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) July 20, 2023
Update, 7.30 Uhr - Löwin schläft offenbar in Waldgebiet
Die Löwin wurde anscheinend gegen Mitternacht zufällig von einem Autofahrer im Bereich Stahnsdorfer Damm/Märkische Heide entdeckt. Dabei soll das Tier ein Wildschwein gefressen haben. Dies berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Derzeit wird nun vermutet, dass sich das Raubtier jetzt in einem kleinen Waldgebiet aufhält und sich dort schlafen gelegt hat. Dass es sich bei dem entlaufenen Raubtier wirklich um eine Löwin handelt, war am Donnerstagmorgen (20. Juli) seitens der Behörden immer noch nicht offiziell bestätigt.
Update, 7 Uhr - Video aufgetaucht: Zeigt es die Löwin?
Die Polizei und andere Blaulichtorganisationen sind weiter mit einem Großaufgebot im Einsatz und patrouillieren durch das Suchgebiet im Südwesten Berlins. Derweil ist ein Video im Internet aufgetaucht, das die entkommene Löwin – noch bei Dunkelheit – zeigen soll. Wo das Video aufgenommen wurde und ob es wirklich echt ist, ist derzeit unklar.
Der nur sechs Sekunden lange Clip wurde aus einem Auto heraus aufgenommen. Dieses wurde mit den Hashtags #Löwe, #Kleinmachnow und #PolizeiBerlin versehen ist. Es zeigt ein größeres Tier im Gebüsch am Straßenrand. Ob es wirklich ein Löwe ist, lässt sich nicht hundertprozentig erkennen. Als näher heran gezoomt wird, hebt das Tier kurz seinen Kopf und läuft davon. Kurz darauf bricht das Video ab.
#löwe in #kleinmachnow @polizeiberlin sucht aber findet nicht pic.twitter.com/hZmIcNZK7j
— deer BSC (@lqzze1) July 20, 2023
Die Erstmeldung:
In den Orten Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf im Süden Berlins sollen die Bürger am Donnerstagmorgen (20. Juli) ihre Häuser bis auf weiteres nicht verlassen – wegen eines entlaufenen Raubtieres! Laut Berichten von t-online.de und der Bild-Zeitung handelt es sich dabei offenbar um einen Löwen, genauer gesagt wohl eine Löwin. Offiziell bestätigt seitens der Behörden ist dies bislang nicht.
Allerdings veröffentlichte die Polizei eine Warnung – in den sozialen Netzwerken, via Rundfunk und auch die Warn-App Nina. „Bitte meiden Sie es aufgrund eines entlaufen Wildtieres aktuell im Bereich Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf (PM) das Haus zu verlassen und holen Sie auch Ihre Haustiere ins Haus. Unsere Kollegen sind vor Ort und prüfen die Situation“, twitterte die Polizei Brandenburg hierzu in der Nacht.
#Eilnews
— Polizei Brandenburg (@PolizeiBB) July 20, 2023
Bitte meiden Sie es aufgrund eines entlaufen Wildtieres aktuell im Bereich Kleinmachnow, Teltow & Stahnsdorf (PM) das Haus zu verlassen und holen Sie auch Ihre Haustiere ins Haus. Unsere Kollegen sind vor Ort und prüfen die Situation. pic.twitter.com/AqODrxySHz
Einsatzkräfte der Polizei und anderer Blaulicht-Organisationen sind seit Mitternacht mit einem Großaufgebot im Einsatz und suchen im Südwesten Berlins und im angrenzenden Brandenburg nach dem Tier. Bis 5.30 Uhr waren die Suchmaßnahmen – trotz des Einsatzes zweier Hubschrauber – zunächst erfolglos. Völlig unklar ist bislang auch, woher die Löwin stammt und wo diese entkommen ist. „In der Region vermisst kein Zoo oder Zirkus so ein Tier“, sagte ein Sprecher der Polizei.
mw