Schadstoffe in der Luft
Hoch Beate lässt Feinstaubwerte drastisch steigen – Meteorologe warnt vor Gesundheitsgefahr
Das mächtige Hoch Beate hat uns fest im Griff. Durch sie steigt die Feinstaubbelastung und bedroht stark die Luftqualität. Wer ist am stärksten gefährdet und wie viel schlimmer kann es noch werden?
Kassel – Hoch Beate bringt nicht nur stabiles Wetter, sondern auch eine zunehmend kritische Luftqualität mit sich. „Die fehlende Durchmischung der Atmosphäre sorgt dafür, dass sich Schadstoffe wie Feinstaub unter der Hochdruckkuppel anreichern“, erklärt Wetterexperte Dominik Jung von wetter.net. Besonders in Ballungsräumen und Regionen mit wenig Wind könne das zu gesundheitlichen Risiken führen.
Wetter in Deutschland: Wie das Hoch Beate unsere Luftqualität ruiniert
Feinstaubpartikel stammen aus Verkehr, Industrie und zunehmend auch aus privaten Kaminen, die in der kalten Jahreszeit stark genutzt werden. Diese winzigen Partikel dringen tief in die Lunge ein und können Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme und andere gesundheitliche Schäden verursachen, warnt Jung. Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen und Kinder seien besonders gefährdet.
14 Tage Hochdruck: Was passiert, wenn nichts passiert?
Während viele das stabile Winterwetter mit frostigen Nächten und klaren Tagen genießen, berge Hoch Beate laut dem Experten Gefahr: schleichend giftige Luft. Durch den fehlenden Wind und das stabile Wetter würden die Schadstoffe, die wir tagtäglich in die Luft blasen, in Bodennähe gefangen bleiben. Vor allem offene Kamine tragen erheblich zur Feinstaubbelastung bei, erklärt Jung. Was viele nicht wüssten: Die Feuerstelle im Wohnzimmer ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit. Der Feinstaub aus Holzverbrennung gehört zu den gefährlichsten Schadstoffen, da er extrem fein und schwer abzubauen ist.
Wenn Hoch Beate uns tatsächlich noch zwei Wochen erhalten bleibt, könnte die Feinstaubbelastung in vielen Städten kritische Werte erreichen, so der Meteorologe. Besonders gefährdet seien Regionen in Tälern oder Senken, in denen sich Schadstoffe noch stärker stauen. Für Menschen mit Atemwegserkrankungen könnte die Luftqualität lebensbedrohlich werden. Ein weiterer Effekt des stabilen Hochdruckwetters: Es werde zunehmend unangenehm für die Umwelt. Pflanzen, Tiere und letztlich auch der Mensch leiden unter der stagnierenden Luftmasse. Damit uns die Luft nicht buchstäblich ausgeht, bleibt nur zu hoffen, dass der Wetterumschwung bald kommt.
Rubriklistenbild: © Thomas Warnack/dpa
