„Ganz bittere Aussichten“
„Es riecht nach Westwetterlage“: Deutschland droht wohl ein Rekord-Dezember
Der Dezember könnte sehr mild ausfallen. Das war die Prognose der Wettermodelle vor einigen Monaten. Experte Dominik Jung analysiert die erste Monatshälfte.
Frankfurt – Das erste Adventswochenende steht vor der Tür – und das scheint dank Hoch Clemens trocken und auch recht mild ausfallen zu wollen. Von Schnee ist keine Sicht. Dabei ist es genau das, worauf Winterfans hoffen – Schnee bis in tiefe Lagen. Doch ein Winterwunderland will sich am ersten Advent nicht einstellen und danach? „Sieht es leider für alle Freunde von Schnee und Eis nicht besser aus. Im Verlauf der nächsten Woche wird es wieder milder und zeitweise auch nasser. Es riecht nach Westwetterlage“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Bis Mitte Dezember reichen die aktuellen Wetterprognosen und die deuten auf keinerlei Änderung der Großwetterlage hin.
Zunehmend mild, nass und windig: Von Winter-Wetter in Deutschland keine Spur
Das US-Wettermodell GFS wie auch das europäische Wettermodell ECMWF rechnen bis zum 15. Dezember mit überwiegend positiven Temperaturen. Ein Wintereinbruch mit Schneefällen bis in tiefe Lagen ist eher unwahrscheinlich. Außerdem rechnet das GFS-Modell mit einer Westwetterlage. Das bedeutet, dass wir immer wieder von Tiefausläufern gestreift werden. Diese bringen neben milden Luftmassen viel Wind und Regen. Die berechnete Wetterlage der kommenden 14 Tage lehnt sich damit an die langfristigen Dezemberprognosen an. Demnach sollte es ein eher milder erster meteorologischer Wintermonat werden. Genau das zeichnet sich nun auch nach den aktuellen Wetterprognosen ab.
Wetter in Deutschland: Dezember wird wohl „zu warm“
Die langfristigen Wettermodelle rechnen mit einem um 1 bis 2 Grad „zu warmen“ Monat. Diese Abweichung bezieht sich dabei auf das langjährige Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020. Das war ohnehin schon ein sehr warmer Zeitraum. Sollte sich dieser Trend bestätigen, dass könnte der Dezember 2024 rekordverdächtig warm werden, beziehungsweise zumindest im Bereich der 10 wärmsten Dezember seit 1881 landen. „Für Winterfans sind dies ganz bittere Aussichten“, erklärt Wetter- und Klimaexperte Jung. Ende November sorgt ein Sturmtief nochmal für ungemütliches Wetter in Deutschland.
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