Nachgerechnet
Steuerentlastungen der Ampel-Koalition: Wer profitiert 2024 wirklich?
Die Anpassung der Freibeträge könnten unterschiedliche Auswirkungen auf Haushalte haben. Wie viel gespart wird, hängt von den individuellen Umständen ab.
München – Mit Beginn des Jahres 2024 sollen neue Steuerentlastungen wirksam werden, die von der Ampel-Koalition beschlossen wurden. Die Senkung der Freibeträge soll den Haushalten ein höheres Nettoeinkommen ermöglichen. Allerdings werden nicht alle Familien in gleichem Maße von den neuen Regelungen profitieren.
Der Grundfreibetrag, also der Betrag, bis zu dem das Einkommen steuerfrei bleibt, beträgt derzeit 10.908 Euro. Anstatt wie ursprünglich geplant auf 11.604 Euro, soll dieser nun auf 11.784 Euro erhöht werden. Das bedeutet ein Zusatz von 108 Euro pro Person. Ebenso soll der Kinderfreibetrag von 6024 Euro auf 6612 Euro steigen, anstatt wie geplant auf 6384 Euro. Das entspricht einer Erhöhung von 228 Euro pro Kind. Beispielrechnungen von focus.de und dem Handelsblatt zeigen, wie sich diese Änderungen auf verschiedene Familien auswirken.
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Zwei Kinder, hohes Jahreseinkommen – Steuerentlastung am stärksten
Eine Familie mit zwei Kindern und einem Jahreseinkommen von 100.000 Euro würde merklich von der Steuererleichterung profitieren. Im Jahr 2023 zahlt diese Familie monatlich 1442 Euro Lohnsteuer. Nach dem ursprünglichen Plan hätte die Familie im Jahr 2024 monatlich 73 Euro, also jährlich 876 Euro, gespart. Mit dem neuen Plan steigt diese Ersparnis laut focus.de um 20 Euro auf monatlich 93 Euro, das sind 1116 Euro im Jahr. Pro Kind kann die Familie also mit fast 100 Euro mehr im Jahr rechnen. Für Familien, in denen beide Elternteile zu den Top-Verdienern zählen, kann noch mehr Geld zusammenkommen. Laut Finanzwissenschaftler Frank Hechtner im Handelsblatt, kann eine Familie, bei der beide Partner zusammen ein monatliches Einkommen von 16.000 Euro oder ein jährliches Einkommen von 192.000 Euro erzielen, jährlich bis zu 1600 Euro sparen.
Zwei Kinder, niedrigeres Jahreseinkommen – nur Grundfreibetrag angepasst
Familien mit einem geringeren Einkommen profitieren weniger von den Steuererleichterungen. Dies zeigt sich am Beispiel einer Familie mit zwei Kindern und einem Jahreseinkommen von 60.000 Euro. Familien mit einem Jahreseinkommen unter 60.000 Euro erhalten statt des Kinderfreibetrages Kindergeld. Pro Kind beläuft sich das Kindergeld auf 250 Euro, bei zwei Kindern also insgesamt 6000 Euro Kindergeld pro Jahr. 2025 soll die Kindergrundsicherung folgen. Die Steuersenkungen wirken sich daher nur auf den Grundfreibetrag bei Lohn- und Einkommensteuer aus. Statt 311,83 Euro monatlich hätte die Familie nach dem ursprünglichen Plan 33 Euro monatlich mehr, also 400 Euro jährlich zur Verfügung. Mit dem neuen Plan erhalten sie 14 Euro mehr im Monat - 165 Euro mehr im Jahr. Insgesamt sind das laut focus.de 565 Euro im Jahr 2024.
Haushalte ohne Kinder – nur wenige Veränderung
Für Single-Haushalte ohne Kinder ist die geplante Steuererleichterung weniger stark spürbar. Ein Single-Haushalt mit einem Einkommen von 39.000 Euro zahlt 2023 monatlich 395,75 Euro Lohnsteuer. Nach den ursprünglichen Plänen hätte der Haushalt monatlich 21,25 Euro, also jährlich 255 Euro mehr zur Verfügung. Mit den neuen Plänen steigt dieser Betrag zwar, aber nur gering. Nur 3,50 Euro mehr erhält der Haushalt monatlich. Insgesamt spart ein Single-Haushalt laut focus.de also 2024 ungefähr 25 Euro im Monat, also 297 Euro im Jahr. Wenn jedoch eine Einzelperson ein Jahresgehalt von 60.000 Euro verdient, kann sie sich laut Hechtner im Handelsblatt nur mit 292 Euro im Jahr rechnen.
| Kinder und Einkommen | Höhe der Steuerentlastungen |
|---|---|
| 2 Kinder, 192.000 Euro Jahreseinkommen | 1600 Euro jährlich |
| 2 Kinder, 100.000 Euro Jahreseinkommen | 1100 Euro jährlich |
| 2 Kinder, 60.000 Euro Jahreseinkommen | 565 Euro jährlich |
| keine Kinder, 39.000 Euro Jahreseinkommen | 297 Euro jährlich |
| keine Kinder, 60.000 Euro Jahreseinkommen | 292 Euro jährlich |
Maßnahmen durch Verfassung begründet
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat die Anpassung der Freibeträge mit Verfassungsargumenten begründet. Sie sollen das Existenzminimum der Haushalte sichern, das durch Regelbedarfe berechnet wird. Da diese 2024 durch die Inflation steigen, müssen auch die Freibeträge angepasst werden. Private Haushalte werden 2024 mehrere hundert Euro mehr für Strom und Gas zahlen müssen. Zur Jahresmitte 2024 soll es eine weitere Entlastung geben.
Der Redakteur hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.
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