Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Keine guten Aussichten

Die unsichtbare Gefahr - Experte erklärt, wie die Atmosphäre unser Wetter „immer extremer macht“

Hitzewellen, Stürme, Überschwemmungen: die Atmosphäre gerät aus dem Gleichgewicht. Wissenschaftler warnen: immer extremere Wetterlagen haben drastische Folgen für alle.

München – Egal ob Hitzerekorde, sintflutartige Regenfälle oder zerstörerische Stürme – die extremen Wetterlagen der vergangenen Jahre häufen sich. Und das ist kein Zufall, wie Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erklärt. „Die Atmosphäre reagiert immer empfindlicher auf die steigenden Temperaturen. Sie speichert mehr Energie, und das führt zu häufigeren und heftigeren Wetterextremen.“

Die Grundursache sei der Mensch, der mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe die Erde weiter aufheize. „Doch das Problem ist komplexer: Die Atmosphäre ist ein fein ausbalanciertes System, das durch kleinste Veränderungen in Schieflage geraten kann“, so Jung. Genau das passiere gerade – mit dramatischen Folgen.

Extrem-Wetter auf dem Vormarsch – Warum die Atmosphäre verrücktspielt

Die Atmosphäre ist mehr als nur die Luft, die wir atmen. Sie ist ein hochsensibles Netzwerk, das die Wetterabläufe auf der Erde steuert, verdeutlicht der Meteorologe. Doch durch den Klimawandel geraten die Luftschichten aus dem Gleichgewicht. Die wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was zu heftigeren Niederschlägen führt. Gleichzeitig verschieben sich globale Luftströmungen wie der Jetstream, die für stabile Wetterlagen sorgen sollten.

„Das Ergebnis sind Chaos-Wetterlagen: Heute Sonne, morgen Sturm und übermorgen Schnee. Es ist, als hätte die Atmosphäre ihre Stabilität verloren“, erklärt Klimaexperte Jung. Wer eines aktuellen Beispiels bedarf: auf eine Woche voller Frost und Schnee folgt Ende November ein Sonntag mit milden Temperaturen im zweistelligen Bereich.

Dauerregen, Sturm und Hochwasser- die Atmosphäre wird immer wilder und extremer.

Besonders problematisch ist, dass die Atmosphäre immer mehr Energie speichert. Das macht nicht nur Stürme stärker, sondern verlängert auch Hitzewellen, weil die Wärme nicht mehr so schnell abtransportiert wird. Dieser Effekt beschleunigt sich mit jeder weiteren Erwärmung – ein Teufelskreis.

„Atmosphäre ist aus dem Takt“: Folgen schon jetzt heftig – mit ungewisser Zukunft

Die Auswirkungen dieser Entwicklung – längst spürbar. Überflutete Städte, zerstörte Ernten und verheerende Waldbrände, wie der im Sommer auf dem Brocken, sein laut Jung nur der Anfang. Für die Zukunft warnen Experten vor noch extremeren Szenarien. Regionen, die bisher von mildem Wetter geprägt waren, könnten plötzlich von Stürmen oder Dürreperioden getroffen werden. Wer meint, sich in unseren Sphären in Sicherheit zu wiegen, der irrt laut Jung. „Auch Europa ist längst Teil dieses Dramas. Die Atmosphäre ist aus dem Takt, und wir alle spüren die Konsequenzen.“

Die Frage ist: Wie lange bleibt unser Klima noch halbwegs kontrollierbar? Ohne drastische Maßnahmen wird die Atmosphäre uns in immer extremeres Wetter treiben – mit unabsehbaren Folgen.

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/AAP | Darren England

Kommentare