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„Todesopfer sind nicht auszuschließen“

Alarmstufe Rot: Urlaubsländer versinken im Unwetter-Chaos – Wetter-Experte rät von Osterreisen ab

Heftige Unwetter mit Starkregen und Schneefall haben Italien und die Schweiz im Griff. Straßen sind gesperrt, Orte isoliert – es ist noch kein Ende in Sicht.​

Kassel – In Norditalien herrscht derzeit Alarmstufe Rot. Besonders das Aostatal und das Piemont sind von extremen Regenfällen betroffen. In mehr als 100 Gemeinden wurden die höchsten Warnstufen ausgerufen. Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net warnt eindringlich: „Ich warne vor lebensbedrohlichen Unwettern. Es werden bis zu 300 Liter erwartet, besonders in Nordwestitalien. Es sind nicht nur Überschwemmungen, auch Todesopfer sind leider nicht auszuschließen. Die Situation ist besonders kritisch, da viele Menschen über die Ostertage in die betroffenen Urlaubsregionen reisen möchten.“

„Es ist noch lange nicht vorbei“: Wetter- und Klimaexperte Dominik Jung rechnet mit weiteren starken Niederschlägen. Bis Ostermontag können noch einmal weit über 100 Liter Niederschlag vom Himmel kommen. Die Lage spitzt sich zu.

Zermatt abgeschnitten: Schnee und Stromausfälle in Alpenland

Auch die Südschweiz kämpft mit den Folgen des Unwetters. Im Kanton Wallis wurde die Hauptstadt Sitten aus Sicherheitsgründen für den gesamten Auto- und Fußgängerverkehr gesperrt. Der bekannte Skiort Zermatt ist von der Außenwelt abgeschnitten und von Stromausfällen betroffen.

Nach Angaben des Senders SRF wurden in Zermatt 55 Zentimeter Neuschnee gemessen, auf dem Gebirgspass Großer St. Bernhard sogar 100 Zentimeter. Die Bevölkerung wurde gebeten, zu Hause zu bleiben, nachdem wegen des Schneefalls Bäume umgestürzt waren. Auch in Deutschland soll an Karfreitag in einigen Regionen Schnee fallen.

Lawinengefahr, Starkregen und Schnee-Chaos: Bilder zeigen Wintereinbruch in Alpenland – kurz vor Ostern

Die Schweiz versinkt teilweise im Schnee. Betroffen sind vor allem die südlichen Kantone Wallis und Tessin, die zu Ostern viele Urlauber erwarten.
Die Schweiz versinkt teilweise im Schnee. Betroffen sind vor allem die südlichen Kantone Wallis und Tessin, die zu Ostern viele Urlauber erwarten. © Jean-Christophe Bott/dpa
Aufgrund der starken Schnee- und Regenfälle kam es in der Südwestschweiz zu Verkehrsbehinderungen und Stromausfällen.
Aufgrund der starken Schnee- und Regenfälle kam es in der Südwestschweiz zu Verkehrsbehinderungen und Stromausfällen. © Andreas Beez
Ein Informationsschild, auf dem normalerweise die nächsten Abfahrten der BLS-Autoverladezüge in Richtung Goppenstein angezeigt werden, ist völlig eingeschneit.
Ein Informationsschild, auf dem normalerweise die nächsten Abfahrten der BLS-Autoverladezüge in Richtung Goppenstein angezeigt werden, ist völlig eingeschneit. © Anthony Anex/dpa
Starker Schneefall behinderte den Verkehr auf der Kantonsstraße Sierre - Crans-Montana bei Chermignon-en-Dessous.
Starker Schneefall behinderte den Verkehr auf der Kantonsstraße Sierre - Crans-Montana bei Chermignon-en-Dessous. © Alessandro Della Valle/dpa
Einsatzkräfte kamen kaum hinterher, den Schnee auf den Straßen zu entfernen.
Einsatzkräfte kamen kaum hinterher, den Schnee auf den Straßen zu entfernen. © Jean-Christophe Bott/dpa
Eine dicke Schneedecke liegt über dem Weiler Valencon im Mittelwallis.
Eine dicke Schneedecke lag auch über dem Weiler Valencon im Mittelwallis. © Alessandro Della Valle/dpa
Die Walliser Kantonshauptstadt Sitten wurde aus Sicherheitsgründen für den gesamten Auto- und Fußgängerverkehr gesperrt. Die Bevölkerung wurde gebeten, zu Hause zu bleiben, nachdem wegen des Schneefalls Bäume umgestürzt waren.
Die Walliser Kantonshauptstadt Sitten wurde sicherheitshalber für den gesamten Auto- und Fußgängerverkehr gesperrt. Bäume waren umgestürzt. Die Bevölkerung wurde gebeten, zu Hause zu bleiben. © Jean-Christophe Bott/dpa
Im Kanton Wallis galt zeitweise die höchste Unwetterwarnstufe. Es herrschte Lawinengefahr.
Im Kanton Wallis galt zeitweise die höchste Unwetterwarnstufe. Es herrschte Lawinengefahr. © Anthony Anex/dpa
Feuerwehr blockiert die Zufahrt zur Straße nach Adelboden im Berner Oberland
Wegen der starken Schneefälle hat die Feuerwehr die Zufahrt zur Straße nach Adelboden im Berner Oberland blockiert. © Anthony Anex/dpa
Die Schulen des Kantons blieben am Donnerstag geschlossen
Die Schulen blieben im Wallis am Donnerstag (17. April) geschlossen. © Jean-Christophe Bott/dpa
Der bekannte Skiort Zermatt sei von der Außenwelt abgeschnitten, sagte eine Vertreterin des Tourismusbüros.
Der bekannte Skiort Zermatt sei von der Außenwelt abgeschnitten, sagte eine Vertreterin des Tourismusbüros.  © Jean-Christophe Bott/dpa
In Zermatt fielen bis zu 55 Zentimeter Neuschnee. Auf dem Gebirgspass Großer St. Bernhard wurden sogar 100 Zentimeter gemessen.
In Zermatt fielen bis zu 55 Zentimeter Neuschnee. Auf dem Gebirgspass Großer St. Bernhard wurden sogar 100 Zentimeter gemessen.  © Jean-Christophe Bott/dpa
Wegen starkem Schneefall gab es massive Verkehrseinschränkungen rund um Zermatt.
Wegen starkem Schneefall gab es massive Verkehrseinschränkungen rund um Zermatt. © Andreas Beez
Die Unwetter in der Schweiz hatten auch Auswirkungen auf den Oster-Reiseverkehr. Auf der Autobahn A2 vor dem Gotthardtunnel zwischen Göschenen und Erstfeld in Richtung Süden staute es sich auf mehreren Kilometern Länge.
Die Unwetter in der Schweiz hatten auch Auswirkungen auf den Oster-Reiseverkehr. Auf der Autobahn A2 vor dem Gotthardtunnel zwischen Göschenen und Erstfeld in Richtung Süden staute es sich auf mehreren Kilometern Länge. © Urs Flueeler/dpa
Vielerorts kam statt Schnee aber auch Starkregen in dem Alpenland herunter. Überschwemmung gab es deshalb am Lago Maggiore im Bereich des Parco della Pace in Locarno.
Vielerorts kam statt Schnee aber auch Starkregen in dem Alpenland herunter. Überschwemmung gab es deshalb am Lago Maggiore im Bereich des Parco della Pace in Locarno. © Samuel Golay/dpa
Auch der Fluss Maggia ist in Tegna über die Ufer getreten. Die Schweizer Behörden sprachen von einer „mäßigen Hochwassergefahr“.
Auch der Fluss Maggia ist in Tegna über die Ufer getreten. Die Schweizer Behörden sprachen von einer „mäßigen Hochwassergefahr“. © Samuel Golay/dpa

Osterurlaub in Gefahr: Behörden und Wetter-Experte raten von Reisen ab

Angesichts der dramatischen Wetterlage raten Experten wie Dominik Jung und Behörden dringend von Reisen in die betroffenen Regionen ab. Das Auswärtige Amt hat eine Eilmeldung herausgegeben, dass in den französischen und Schweizer Alpen für die kommenden Tage bis Ostermontag hohe Niederschlagsmengen, Gewitter, Unwetter und in den Alpen ab 1500 Metern Höhe Schneefälle erwartet werden. Dasselbe gilt für die Region Piemont und das Aostatal. Reisende sollten ihre Pläne überdenken und sich regelmäßig über die aktuelle Wetterlage informieren. Auch in Nordhessen werden zu Ostern Unwetter erwartet.

Rubriklistenbild: © METEORED/www.daswetter.com

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