„Da kannste auch raten.“
Osterwetter 2025: „Seriöse Prognose schier unmöglich“ – warnt Wetter-Experte
Rund ums Osterwetter 2025 widersprechen sich die Wettermodelle ständig. Experte versucht dieses „Chaos“ im April zu erklären.
Hamm – Das Wetter rund um Ostern 2025 sorgt derzeit für ordentlich Verwirrung – selbst unter den Meteorologen, so Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Mal zeigten Modelle frühsommerliche Wärme, dann wieder Kälte, Regen oder sogar Gewitter. Das gleiche Wettermodell würde innerhalb weniger Stunden völlig unterschiedliche Vorhersagen liefern. „Aktuell ist alles schon in der Prognose für die gesamte Karwoche eine schwierige Angelegenheit“, sagt Wetterexperte Jung. „Da kannste auch raten.“
Chaos-Prognose für Ostern
Der Grund sei das ständige Hin und Her der Luftmassen – mal werden sehr warme Luftmassen aus dem Süden prognostiziert, dann wieder kühlere aus dem Norden. Vor allem ab Karfreitag sei die Wetterlage so offen, dass eine seriöse Prognose für das Osterfest schlicht nicht möglich sei.
Warum das Wetter aktuell so schwer vorherzusagen ist
Die Ursachen für das meteorologische Chaos sind vielfältig, doch ein wesentlicher Punkt ist die sogenannte atmosphärische Dynamik. In der Übergangsjahreszeit – also im Frühling – sind die Temperaturgegensätze zwischen Süd und Nord besonders groß. Das führt zu instabilen Wetterlagen, bei denen sich Hochs und Tiefs in rascher Folge abwechseln oder sogar blockieren. In solchen Lagen tun sich Wettermodelle schwer, stabile Muster zu erkennen.
Ein weiteres Problem ist, dass selbst kleinste Veränderungen in den Anfangsbedingungen der Modelle (z. B. Luftdruck, Feuchte, Windrichtung) zu völlig unterschiedlichen Szenarien führen können. Diese hohe Sensitivität ist besonders typisch für den April – ein Monat, der für seine sprunghaften Wetterwechsel bekannt ist.
„Extreme Unsicherheiten“ laut Meteorologe Dominik Jung
Die Modelle sind nicht fehlerhaft – sie spiegeln vielmehr die Realität wider: Die Atmosphäre weiß schlicht selbst noch nicht, was sie vorhat. Gerade im Frühjahr wirken viele gegensätzliche Einflüsse gleichzeitig: die immer kräftiger werdende Sonne, Reste winterlicher Kaltluft, feuchte Atlantikströmungen und gelegentlich auch Sahara-Luft aus dem Süden. Diese Gemengelage sorgt für extreme Unsicherheiten. Mal zeigt ein Modell sintflutartige Regenmengen, dann Stunden später wieder Trockenheit. Diese Unterschiede sind nicht Ausdruck schlechter Modellierung, sondern ein Zeichen dafür, wie instabil und sensitiv die Wetterlage aktuell ist.
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