Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Nach der Flutkatastrophe in Slowenien

Wie das THW in Slowenien hilft: Einsatzkräfte aus zehn Ortsverbänden im Flutgebiet angekommen

Ein Vorausteam des Technischen Hilfswerks (THW) sichtet die Schäden in der slowenischen Katastrophenregion.
+
Ein Vorausteam des Technischen Hilfswerks (THW) sichtet die Schäden in der slowenischen Katastrophenregion.

Kettenbagger, Schreitbagger, Behelfsbrücken – der Bedarf ist groß nach der Flutkatastrophe. Einsatzkräfte aus zehn THW-Ortsverbänden sind mittlerweile in Slowenien angekommen. Die Kosten von 700 000 Euro trägt das Auswärtige Amt. So lange werden die Einsatzkräfte im Katastrophengebiet bleiben.


Rosenheim – Häuser in Trümmern, abgerissene Brücken und Dörfer, die nur per Helikopter erreichbar sind – es sind Szenen, die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) an die Flutkatastrophe im Ahrtal vor zwei Jahren erinnern. Am Dienstag (8. August) ist das dritte Helferteam im Konvoi von Rosenheim aus nach Slowenien aufgebrochen.

Schon am Freitag (4. August) hatten Wolkenbrüche und enorme Überschwemmungen dort zwei Drittel des Landes und Teile Österreichs getroffen. In weniger als 24 Stunden fiel laut Angaben des örtlichen Wetterdienstes so viel Regen wie sonst in einem Monat. Zurück bleiben Massen aus Matsch und Schlick – und damit unpassierbare Straßen. Deshalb hat die slowenische Regierung die EU-Partner um Hilfe gebeten. Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte sofort: „Deutschland hilft und entsendet schnellstmöglich auf Bitte Sloweniens Einsatzkräfte vom THW“, versprach er.

Moritz Müller vom THW-Ortsverband München Ost saß gestern im Konvoi in einem von fünf Fahrzeugen. „Unter anderem transportieren wir einen Kettenbagger in die betroffene Region“, sagte er kurz vor seiner Ankunft etwas nördlich der Hauptstadt Ljubljana. „Unsere Fachgruppe ,Räumen‘ kann damit Hindernisse wie Häusertrümmer, Fahrzeugwracks, Geröll und Bäume von der Straße schaffen.“

Die Kosten von 700 000 Euro trägt das Auswärtige Amt

Einen „Schreitbagger“ hat das THW-Team aus Berchtesgaden schon am Montag nach Slowenien gebracht. Diese Art Spinnenbagger kann durch vier flexible Beine auch in extremem Gelände arbeiten. „Davon besitzt das THW in Deutschland nur zwei und deren Fahrer müssen speziell ausgebildet sein“, erklärt Müller. Für den Einsatz zieht das THW laut Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann Einsatzkräfte aus zehn Ortsverbänden zusammen, darunter Freising und Berchtesgadener Land. 21 Einsatzkräfte sind seit gestern vor Ort. Die Kosten von 700 000 Euro trägt das Auswärtige Amt.

Das erste deutsche THW-Team hatte zunächst begutachtet, wo die schweren Geräte zum Einsatz kommen können. Steht alles bereit, geben die slowenischen Behörden grünes Licht für ihren Hilfseinsatz. Neben Räumgeräten werden nach dem Jahrhunderthochwasser in dem kleinen Land zwischen Alpen und Adria auch dringend Behelfsbrücken benötigt. „Bevor man so eine Behelfsbrücke aufbaut, ist es wichtig, vorab festzustellen, ob das Fundament der zerstörten Brücke noch intakt ist“, erklärt Müller. „Deutschland hat zwei dieser Brücken angeboten – und unser Team vor Ort ist optimistisch, dass dafür zwei geeignete Standorte gefunden worden sind.“

Schon am Mittwoch könnten Behelfsbrücken geliefert werden

Schon am Mittwoch (9. August) könnte also ein weiteres Team die Brücken des Typs „Bailey“ nach Slowenien bringen. Dort können sie zumindest kurzfristig die Infrastruktur wiederherstellen. „Vor allem ländliche Regionen sind betroffen“, erklärt Müller. „Wir reparieren Verbindungen zwischen Dorf- und Landstraßen.“

Mit in Müllers Konvoi sitzt auch Florian Wigger, Leiter der Fachgruppe Brückenbau aus Freising. Mit seiner Vermessungsausstattung kann er Pläne für den Aufbau der Brücken erstellen. Sein Ortsverband lagert zwei Brücken mit je 30 Metern Länge. Das Team, das in Rosenheim gestartet ist, wird zwei Wochen im Katastrophengebiet bleiben. Zudem entsendet die Bundeswehr zwei CH53-Hubschrauber und 30 Soldaten.

Kommentare