Vom Winde verweht
Saharastaub und Windböen schränken zum Saisonauftakt Schifffahrt am Königssee ein
Unter großem Besucherandrang und von starken Windböen begleitet, hat die touristische Hauptsaison am Königssee begonnen. Die Schifffahrt konnte am Sonntag nur noch eingeschränkt Kurzrundfahrten anbieten. Zudem sorgte der Saharastaub, der am Osterwochenende in den Alpen von sich reden machte, für eine leicht gelbliche, aber deutliche Trübung der Luft und eingeschränkte Bergsicht.
Schönau am Königssee – Die Wiesen waren zwar satt grün, dahinter ein noch immer schneebedeckter Watzmann: Der Blick auf den 2713 Meter hohen Berg wurde am Wochenende aber von Staubpartikeln aus der Sahara eingeschränkt. Diese sorgten dafür, dass der Sonnenschein ganztägig milchig erschien. Davon nicht beeindrucken ließen sich tausende Königssee-Besucher.
Bereits am Vormittag war der Parkplatz am dritttiefsten See Deutschlands voll besetzt. Das Osterwochenende ist der vorzeitige Startpunkt der Tourismussaison. „Aktuell sind viele Asiaten in Berchtesgaden zu Gast und eine große Zahl Inder“, sagte eine Mitarbeiterin der Tourist-Information am Königssee. Die Gäste sind oft nur kurz vor Ort. Der Königssee bietet sich als Tagesausflug an.
Während die Fahnen an der Seelände unter starken Böen flattern, mussten die Besucher die Augen zusammenkneifen, während sie auf ihre Fahrt über den acht Kilometer langen See warteten - wegen des dauerwehenden Saharastaubs.
Nur Kurzrundfahrten angeboten
Lange Schlangen bildeten sich dennoch vor den Eisdielen: Bei eigentlich wolkenlosem, aber staubgeschwängertem Himmel, und 20 Grad Celsius lockte es die Leute in die Seestraße und animierte zur Bootsfahrt. Allerdings: Wegen der starken Windböen gab es am See verstärkten Wellengang. Für die Elektroboote, die die Passagiere befördern, bedeutet das erhöhte Vorsicht. Bei der Bayerischen Seeschifffahrt entschied man sich am Ostersonntag schließlich dazu, Vorsicht walten zu lassen und ausschließlich 45-minütige Kurzrundfahrten anzubieten. Die Halbinsel St. Bartholomä wurde nicht mehr angefahren. „Wegen der unsicheren Witterung muss mit kurzfristiger Einstellung des Fahrbetriebs gerechnet werden“, hieß es bei der Seeschifffahrt weiter.
Eine Gruppe Slackliner, die sich unweit des Sees ein 25-Meter-Band zwischen zwei Bäumen gespannt hatte, musste schließlich aufgeben. Der Wind war zu heftig, um auf der Slackline balancieren zu können. Trotz der teils widrigen Umstände zeigten sich die Gastronomen am Königssee aber zufrieden: “Die Leute hatten großen Hunger und Durst.” Biergärten und Gaststätten waren das gesamte Wochenende über gut besucht.
kp