DWD warnt vor glatten Straßen in der Region
Unfall-Serie im Berchtesgadener Land – Teilweise halber Meter Neuschnee in Tirol
München/Landkreis – Am Dienstag (28. November) hat vielerorts in der Region Schneefall eingesetzt. Deswegen müssen Verkehrsteilnehmer – speziell im Berufsverkehr am Mittwochmorgen (29. November) – mit glatten Straßen und wohl auch Verkehrsbehinderungen rechnen.
Update, 12.40 Uhr – Unfall-Serie im Berchtesgadener Land
In Folge des ergiebigen Schneefalls in der Region kam es am Mittwochmorgen (29. November) Neuschnee-bedingt zu zahlreichen Verkehrsunfällen im Berchtesgadener Land. Die Polizei Freilassing war dabei binnen keiner zwei Stunden bei fünf Unfällen vor Ort.
Hoher Sachschaden sowie einige verletzte Personen waren die Folge der schneeglatten Straßen. Mehr erfahrt ihr in einem ausführlichen Bericht der Polizei.
Update, 9.30 Uhr – Gefährliche Rutschpartie bei Söchtenau
Ein 29-Jähriger aus Bad Endorf kam am Dienstagabend auf der Staatsstraße 2095 im Gemeindegebiet von Söchtenau aufgrund schneeglatter Fahrbahn ins Rutschen und geriet dadurch in den Gegenverkehr. Ihm kam eine Autofahrerin (54) aus Stephanskirchen entgegen, die ausweichen musste und ihr Auto deshalb in ein nahegelegenes Feld steuerte.
Am Pkw der Stephanskirchnerin entstand durch das Ausweichmanöver in die angrenzende Wiese ein Sachschaden in Höhe von rund 2500 Euro. Verletzt wurde keiner der Unfallbeteiligten. Gegen den 29-Jährigen wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Der Pkw der 54-Jährigen wurde anschließend vom Abschleppdienst aus dem Feld geborgen. Am Fahrzeug des Verursachers entstand nach Polizeiangaben kein nennenswerter Schaden.
Update, 8.30 Uhr - Polizei in Bergen/Siegsdorf gefordert
Durch den einbrechenden Winter waren die Beamten der Polizeiinspektion Traunstein am Dienstagnachmittag und -abend insbesondere im Bereich Siegsdorf und Bergen stark gefordert. Dabei kam es zu mehreren Unfällen, unter anderem dem bereits geschilderten Crash bei Siegsdorf, der in diesem Bereich am Abend auch Telefon- und Internetanschlüsse lahm legte.
Bereits um kurz nach 14 Uhr fuhr eine Siegsdorferin (45) mit ihrem Audi auf der Kreisstraße TS5 den Alzinger Berg herunter, als sie aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit nach links von der Fahrbahn abkam und gegen die Leitplanke stieß. Dadurch wurde der Pkw nach rechts geschleudert und kam auf dem Dach zum Liegen. Die Fahrzeugführerin konnte sich selbständig befreien und wurde mit glücklicherweise nur leichten Verletzungen in ein Krankenhaus transportiert. Das Fahrzeug musste von einem Abschleppunternehmen geborgen werden.
Insbesondere am Bernhauptener Berg in Bergen (Kreisstraße TS46) und dem Alzinger Berg in Siegsdorf (Kreisstraße TS5) sei es wiederholt zu Verkehrsstörungen, da sich Fahrzeuge bei Eis- und Schneeglätte an den Steigungen festfuhren, teilte die Polizei hierzu mit. Die Situation wurde dadurch zugespitzt, dass andere Verkehrsteilnehmer ihr „Glück“ versuchten und an den stehenden Fahrzeugen vorbeifuhren, bis sie ebenfalls stecken blieben. Für den Winterdienst war zeitweise kein Durchkommen mehr. Immer wieder mussten die Beamten regelnd eingreifen und die Situation auflösen. Erst am späten Abend entspannte sich die Lage allmählich.
Update, 7.40 Uhr - Schwerer Lkw-Unfall im Bayerischen Wald
Auch in Niederbayern kam es zu einem folgenschweren Unfall: Auf der Staatsstraße 2135 bei Ritzmais, einem Ortsteil des Marktes Bodenmais (Landkreis Regen), wurden die spiegelglatten Straßenverhältnisse einem Lastwagen zum Verhängnis. Das Fahrzeug rutschte von der Straße, wobei das Heck in den Graben geriet. Der Anhänger stellte sich auf und kam dann auf dem rückwärtigen Teil des Lastwagens zum Liegen. Dabei wachten wohl Schutzengel über den Fahrer, denn es hätte wesentlich schlimmer ausgehen können.
Wegen der Glätte standen auch die Einsatzkräfte vor erheblichen Problemen: Erst als der Winterdienst vor Ort war und die Straße frei machte, konnten diese zur Einsatzstelle vorrücken. Auch bei der Anfahrt eines Bergekrans kam es deshalb zu Verzögerungen.
Update, 6.55 Uhr - Halber Meter Neuschnee in Tirol
Bis zu einen halben Meter hoch liegt die weiße Pracht nun in Teilen Tirols: Starke Schneefälle haben in den vergangenen Stunden bis Mittwochmorgen ganze Arbeit geleistet. Regelrechte Schneeberge türmen sich in der Natur. Autos verwandelten sich zu Eisblöcken und waren kaum freizubekommen, sobald sie dem Schneegestöber „zum Opfer gefallen“ waren. Die Straßen und Wege waren trotz dem Dauereinsatz der Winterdienste binnen weniger Minuten erneut zugeschneit.
Im 2500-Seelen-Dorf Leutasch in Tirol nahe der bayerischen Grenze zu Garmisch-Partenkirchen bekam das Wort ,,Winter Wonderland“ eine völlig neue Bedeutung. Dichtes Schneetreiben und eine weiße Pracht verwandelten die Nacht in eine vorweihnachtliche Idylle. Bei minus 6 Grad gab es für alle Einheimischen und Touristen nur eine Option: Rutschen statt laufen – Autos waren auf den Straßen kaum anzutreffen.
Halber Meter Schnee verwandelt Urlaubsort in Tirol in „Winter Wonderland“




Update, 6.25 Uhr - Schwerer Unfall auf B14
Auch andernorts in Bayern passierten schwere Unfälle: Auf der B14 zwischen Heilbronn und Müncherlbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken) wurden am Dienstagabend mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt. Ein Mann (35) war mit seinem Wagen auf schneebedeckter Fahrbahn vermutlich viel zu schnell unterwegs, als er ins Schleudern geriet. Der Wagen krachte im Gegenverkehr in einen entgegenkommenden Kleintransporter und drei weitere Autos.
Der 35-Jährige wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus geflogen. Ein 46-jähriger Autofahrer wurde ebenfalls schwer verletzt. Zwei weitere Personen erlitten leichte Verletzungen und wurden ambulant versorgt. Die Feuerwehr war vor Ort mit rund 80 Helfern im Einsatz und musste eine Person aus einem stark demolierten Fahrzeug befreien. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf mindestens 100.000 Euro.
Die Erstmeldung:
„Es besteht Glättegefahr“, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) hinsichtlich der Landkreise Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting am Morgen mit. Diese Warnung (Stufe 1 von 4) gilt seit Mitternacht und ist vorerst bis 11 Uhr gültig. Man solle sein Verhalten im Straßenverkehr deshalb entsprechend anpassen, hieß es seitens der Meteorologen.
Zudem wird bis in den Vormittag hinein in der Region auch noch leichter Schneefall erwartet. „Es tritt im Warnzeitraum weiterhin leichter Schneefall mit Mengen zwischen einem und fünf Zentimetern auf. In Staulagen werden Mengen bis zehn Zentimeter erreicht. Verbreitet wird es glatt. Zudem ist es mit rund -5 Grad erheblich kalt. Den exakten Überblick über das Wetter liefert rosenheim24.de in einem Extra-Artikel (Plus-Artikel).
Auch der erste folgenschwere Glätteunfall wurde gemeldet: Am Dienstagabend war ein Autofahrer bei Siegsdorf (Landkreis Traunstein) mit seinem Wagen von der Vachendorfer Straße abgekommen und gegen drei Telefonverteilerkästen und eine Werbetafel gekracht. Deswegen waren zeitweise mehrere hundert Haushalte im Bereich Siegsdorf ohne funktionierenden Telefon- und Internetanschluss. Dies teilte die Polizeiinspektion Traunstein mit. Ob der Schaden bis zum Mittwochmorgen bereits behoben werden konnte, ist bislang unklar. Der Unfallfahrer blieb bei dem Crash Gott sei Dank unverletzt. Die Feuerwehr war vor Ort, um die offenliegende Elektrik abzusichern.
mw