Neue Details zu Horror-Tat an Schloss Neuschwanstein
Eigenbrötler Troy (30) lockte Eva (†21) und Kelsey (22) mit Versprechen in tödliche Falle
Am Mittwoch (14. Juni) wurden Eva L. (†21) und Kelsey C. (22) nahe des Märchenschlosses Neuschwanstein in eine Schlucht gestoßen. Eva starb, Kelsey überlebte leicht verletzt. Nun gibt es weitere Details zum mutmaßlichen Täter.
Schwangau/Kempten – Der mutmaßliche Mörder soll Troy Philip B. sein. Der 30-jährige US-Amerikaner, der aus dem Bundesstaat Michigan stammt, soll die beiden jungen Frauen belästigt, bedrängt und dann Eva getötet haben. Das berichtet die Bild-Zeitung, die den mutmaßlichen Tatablauf wie folgt schildert: Demnach soll B. nahe der Marienbrücke vor dem Märchenschloss – wohl zufällig – auf die beiden Frauen getroffen sein. In einem Gespräch soll er sie im Anschluss mit einem Versprechen auf einen „romantischen Ausblick“ auf einen Trampelpfad gelockt haben.
Oberhalb der Brücke, die von Touristen gerne für Selfies benutzt wird, soll er dann zunächst Eva sexuell bedrängt haben. Als ihre Freundin Kelsey zu Hilfe eilte, soll B. zuerst Kelsey in die Pöllatschlucht gestoßen haben. Weil die 22-Jährige an einem Baum quasi hängen blieb, überlebte sie den Sturz mit leichten Verletzungen. B. soll im Anschluss dann – rosenheim24.de hatte berichtet – seinen sexuellen Übergriff auf Eva fortgesetzt haben. Anschließend warf er die 21-Jährige ebenfalls in die 50 Meter tiefe Schlucht. Rettungskräfte brachten die junge Frau noch in ein Krankenhaus, wo sie jedoch in der Nacht auf Donnerstag (15. Juni) starb.
At Neuschwanstein, there was a rescue of multiple people from a helicopter and one was taken out in handcuffs, seemingly after they fell from a cliff and climbed over railings. pic.twitter.com/yVGqqSRlwX
— Eric Abneri (@thefrownyface) June 14, 2023
Troy B. soll Katze an Leine spazieren geführt haben
B. stammt aus dem Städtchen Lincoln Park in Michigan (etwa 20 Fahrminuten von Detroit entfernt) und soll bis dato – abgesehen von einem Ermittlungsverfahren wegen Veruntreuung – ein bislang unauffälliges Leben geführt haben. Nachbarn beschreiben ihn laut Bild-Zeitung als „Eigenbrödler“, außer seinem Bruder soll er kaum bis keinen Besuch gehabt haben. Besonders seltsam: Die beiden Brüder sollen immer wieder mal eine Katze an der Leine durch die Gegend geführt haben.
Anfang Juni kam er dann als Tourist nach Deutschland und soll in einer Pension in Oberstdorf gewohnt haben. Nach seiner Festnahme soll er zunächst keine Aussage gemacht haben. Inzwischen soll sich B. jedoch zu seinen Beweggründen gegenüber den Ermittlern geäußert haben. Ein exaktes Motiv für die schreckliche Tat ist bislang offiziell jedoch nicht bestätigt. Nach der Festnahme sollen die US-Behörden informiert worden sein. Laut dem Bericht ist jedoch derzeit keine Auslieferung in die Vereinigten Staaten geplant.
Auch sonst halten sich die Ermittler bedeckt. Außer, dass es sich um einen US-Touristen handelt, sagten sie bislang nichts über den Verdächtigen. Bereits kurz nach der Tat – rosenheim24.de hatte ausführlich darüber berichtet – kursierte im Internet bereits ein Video, das angeblich die Festnahme des Verdächtigen zeigen soll, auch Medien berichteten über die Attacke. Die Ermittler machten das Geschehen aber erst am Donnerstag publik. Warum diese Verzögerung? „Ich gehe davon aus, dass man noch Ermittlungen abwarten wollte, bevor man die Öffentlichkeit informiert“, sagte Thomas Hörmann Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Kempten hierzu.
Die Öffentlichkeit soll übrigens weiterhin bei der Aufklärung des schrecklichen Falles helfen. Die Ermittler riefen alle Menschen auf, die am Tattag in der Nähe waren, Fotos und Videos auf einem speziell eingerichteten Portal hochzuladen. Selbst wenn der Tatverdächtige und die beiden Opfer nur zufällig darauf zu sehen seien, könnte das Erkenntnisse bringen, hieß es. Rund 15 Hinweise waren bis zum Wochenende auf dem Portal eingegangen.
mw