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„Für die kurze Zeit sehr gehäuft“

Auffällig viele Radlunfälle im südlichen Oberbayern – im Juni bisher sechs Tote

Tödlicher Unfall Burgkirchen
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Ein Radfahrer (59) ist am 6. Juni auf der St2107 bei Burgkirchen mit einem Lkw kollidiert und tödlich verunglückt.

Seit das Wetter sommerlich und trocken ist, sind viele Radfahrer unterwegs. Und deshalb ereignen sich in Oberbayern vermehrt Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt sind. Dazu kommt noch ein beunruhigender Langfristtrend.

München – Freitag, 16. Juni, in Feldafing, Kreis Starnberg: Ein 83-Jähriger erfasst mit seinem Auto einen Rennradfahrer. Der 47-Jährige trägt einen Helm, wird aber dennoch schwer verletzt. Der Autofahrer muss reanimiert werden. Am selben Tag in Rott am Inn, Kreis Rosenheim: Ein Radfahrer, 83 Jahre alt, stirbt nach einem Sturz. Im Pressebericht des Münchner Polizeipräsidiums vom Montag: vier Radunfälle.

Im Jahr 2022 kamen in Bayern 84 Radler ums Leben

Seit das Wetter sommerlich und vor allem trocken ist, sind viele Radfahrer unterwegs – und deshalb ereignen sich in Oberbayern vermehrt Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt sind. Das entspricht dem Trend, den Experten seit Jahren feststellen. Als im Februar die Verkehrsunfallstatistik 2022 für Bayern veröffentlicht wurde, gab es eine traurige Nachricht: 84 Radfahrer kamen ums Leben – 33 Prozent mehr als 2021.

„Das ist für die kurze Zeit sehr gehäuft“

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen: Im nördlichen Oberbayern gab es in diesem Jahr bislang zwei tödliche Fahrradunfälle – davon war eines der Opfer mit einem Pedelec unterwegs. Im südlichen Oberbayern, für das das Polizeipräsidium in Rosenheim zuständig ist, gab es in den ersten fünf Monaten keine tödlichen Fahrradunfälle. Doch allein im Juni verstarben sechs Radfahrer. „Das ist für die kurze Zeit sehr gehäuft“, sagt Alexander Huber, Sprecher beim Präsidium.

Immer mehr Unfälle mit Pedelecs

Im ganzen Jahr 2021 verunglückten in seinem Zuständigkeitsbereich acht Fahrradfahrer (davon sechs Pedelec-Fahrer) tödlich, 2022 waren es 15 (davon sechs Pedelec-Fahrer). Auch die Zahl der Verletzten nahm zu. Auffällig ist, dass immer mehr Pedelec-Fahrer an Unfällen beteiligt sind. „Da wird das eine oder andere Mal die Geschwindigkeit falsch eingeschätzt“, sagt Huber. Und: Mit Kraftunterstützung gehen auch ältere Menschen auf Radtour, die sonst keine mehr unternehmen könnten. Statistisch gesehen enden Pedelec-Unfälle auch häufiger tödlich als bei Fahrrädern ohne Hilfsmotor. Der ADFC bietet deshalb für Ältere Pedelec-Kurse an: „Das bauen wir auch aus“, sagt eine Sprecherin. Sie empfiehlt dringend eine Schulung, um mit der Technik zurechtzukommen. Der ADFC betont auch, dass Radfahren an sich nicht besonders gefährlich sei. „Gefährlich sind die schlechten Rahmenbedingungen: Instandhaltung und der dringend nötige Ausbau des Radwegnetzes werden nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit verfolgt“ sagt Vorsitzende Bernadette Felsch. „Zugleich nimmt der KFZ-Verkehr immer weiter zu.“

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