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Zehn Menschen verloren bei Bad Aibling ihr Leben

Zugunglück: "Ich wäre wahrscheinlich gestorben"

Bad Aibling - Auf den Gleisen zwischen Rosenheim und Holzkirchen verloren am Faschingsdienstag mindestens zehn Menschen ihr Leben. Wir befragten Pendler zu dem Zugunglück.

Faschingsdienstag, 17.20 Uhr, Rosenheimer Bahnhof. Nichts deutet auf die närrische Zeit hin - stattdessen füllt Stille die sonst so belebte Bahnhofsvorhalle. Gerade zu dieser Uhrzeit warten hier normalerweise viele Pendler. Aber der diesjährige Faschingsdienstag ist kein normaler Tag, vor allem nicht für die Rosenheimer Region. 

Denn gegen 6.48 Uhr kam es auf Höhe des Aiblinger Klärwerks zu einem tragischen Zug-Unglück: Zwei Regionalzüge des Meridian krachten in einer nicht einsehbaren Kurve frontal ineinander. Die Folgen sind verheerend: Mindestens zehn Menschen verloren ihr Leben.

Die gesamte Region steht unter Schock. Auch den beiden Pendlern Marinus M. und Eva L. geht das Aiblinger Unglück sehr nah: Sie wären heute eigentlich auch in einem der Meridian-Züge gesessen. 

Marius M. sitzt normalerweise in dem betroffenen Zug

Marinus M. absolviert derzeit eine Ausbildung als Anlagenmechaniker. Hierzu pendelt er in der Früh von seinem Wohnort Rosenheim zur Berufsschule in Bad Aibling - und das seit einem Jahr in jenem Meridian, der den Rosenheimer Bahnhof um 6.32 verlässt. Und der am Dienstag verunglückt ist. Sein Glück: Die Faschingsferien. Denn nur dank ihnen fiel die Berufsschule aus und er ersparte sich die Fahrt in dem Regionalzug. "Es wäre schlimm gewesen, wenn das nächste Woche passiert wäre und der Zug voll mit Schülern gewesen wäre", erzählt er uns am Rosenheimer Bahnhof. Abschalten von dem Unglück kann er dennoch nicht: Nach den tragischen Ereignissen schreibt er viel mit seinen Freunden darüber. Einer von ihnen saß in dem verunglückten Zug Richtung Bad Aibling. Marinus M. erzählt uns seine Darstellung der Ereignisse: "Er meinte, auf einmal stoppte der Zug und das Licht ging aus." Sein Kumpel saß im letzten Abteil und brach sich die Nase bei dem Aufprall. Marinus ist erleichtert - sucht sich sein Freund doch sonst immer im ersten Abteil einen Platz. 

17-Jährige macht sich schlimme Gedanken

Auch für Eva L. ging die Aiblinger Tragödie glimpflich aus: Sie pendelt ebenfalls jeden Tag auf der betroffenen Strecke. Der 17-Jährige geht vor allem ein Gedanke durch den Kopf, und zwar der, "dass ich wahrscheinlich gestorben wäre". Doch an diesem Dienstag konnte sie der Zugfahrerei und somit auch dem Unglück entgehen.

Andere hatten heute nicht so viel Glück- ihnen und ihren Familien gilt unser Mitgefühl. Und die Bitte nach schneller Aufklärung. 

Bettina Pohl

Rubriklistenbild: © picture alliance / dpa

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