Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

OVB-Leserforum

„Menschen bestraft“ oder „Rosenheim attraktiver“? Parkgebühren auf Loretowiese spalten

Nach der Bekanntgabe, dass das Parken auf der Loretowiese in Rosenheim ab Herbst etwas kosten soll, gibt es große Diskussionen, vor allem unter Pendlern. re/dpa
+
Nach der Bekanntgabe, dass das Parken auf der Loretowiese in Rosenheim ab Herbst etwas kosten soll, gibt es große Diskussionen, vor allem unter Pendlern. re/dpa

Die geplanten Parkgebühren auf der Loretowiese in Rosenheim sind ein heiß diskutiertes Thema bei den OVB-Lesern.

Hedwig Hanus (Rosenheim) Im Artikel ist von „Parkraumgerechtigkeit“ die Rede, das heißt „bisher sei derjenige im Vorteil, der besonders früh in die Stadt fährt“. Und wer ist das? Angestellte des Klinikums, der Polizei, der Stadtverwaltung, Verkaufspersonal und so weiter. Kurz: Diejenigen, die dafür sorgen, dass in unserer Stadt der Laden läuft. Sollen diese Menschen tatsächlich bestraft werden und zukünftig für das Parken zahlen?

Gerhard Buluschek (Rosenheim) Gute Nachrichten aus dem Rathaus: Willkommen in Rosenheim! Parken Sie eine Stunde in den Parkhäusern kostenlos! Langzeitparkplatz Loretowiese 2,50 Euro für den halben Tag!

Das ist doch eine Werbung, die so oder so ähnlich lauten kann und viele Kunden und Gäste aus dem Landkreis wieder zurückholen könnte, die Rosenheim wegen der „fürchterlichen Parksituation“ den Rücken gekehrt haben.

Eine Stunde für einen Besuch am Markt und einen kleinen Einkauf. Oder einen halben Tag für ein Mittagessen und einen entspannten Einkaufsbummel. Wenn dann noch ein Straßenmusikant ein bisschen fröhliche Stimmung auf den Platz zaubert, dann ist das doch ein perfekter Tag in Rosenheim. So einfach kann es sein, Besucher willkommen zu heißen.

Und denen, die reflexartig bemängeln, dass man wieder mehr Autos in die Innenstadt lockt, sei gesagt, dass noch nie so viel Geld in den ÖPNV gesteckt wurde wie derzeit mit Deutschlandticket und MVV. Manche bekommen einfach nie genug. Ja klar, wir wollen weniger Durchgangsverkehr, aber auch mehr Besucher, die ihr Auto im Parkhaus abstellen und Geld in die Stadt bringen. Wer die überlastete Verbindung vom Schloßberg über den Ludwigsplatz nach Westerndorf St. Peter entlasten will, muss sich um eine dritte Innbrücke kümmern und nicht um weniger Kunden.

Maic Stäbler (Rosenheim) Rosenheim muss langfristig attraktiv bleiben – vor allem auch als über die Grenzen hinaus bekannter Leuchtturm. Ich verstehe, dass es für den Einzelhandel attraktiv erscheint, wenn man auf eine Stunde Gratis- Parken in den Parkhäusern oder auf die Loretowiese als Gratisabstellplatz für Autos verweisen kann – auch als Konkurrenz zum Aicher-park. Andererseits zeigen genug Studien, dass der Fußgänger- und Radpublikumsverkehr mehr Umsatz bringt als Autoverkehr.

Die Autofahrer mutieren, wenn sie einmal geparkt haben, auch wieder zu normalen Fußgängern, die sich auch eher an unserer schönen Stadt erfreuen, wenn es weniger Blech und Abgase gibt. Was den entscheidenden Qualitätsunterschied zum Aicherpark zeigen würde. Sollte Rosenheim einen Todesstoß erhalten, dann eher vom zunehmenden Verkehr. Soll die Stadt attraktiv sein, dann gilt es möglichst viel Qualität für Fußgänger und Radfahrende zu schaffen, die durch möglichst wenig Autoverkehr gestört wird. Je unattraktiver es ist, die Innenstadt mit dem Auto anzusteuern, umso attraktiver wird der Aufenthalt für Leute, die hier shoppen, essen oder Kultur genießen wollen.

Das Bewirtschaften des öffentlichen Raums, der allen gehört, und der gleichzeitige Ausbau attraktiver Rad- und Fußgängerwege sowie der ÖPNV-Angebote aus dem Umland gehören zwingend zusammen. Eines allein wird es nicht richten, auch dazu gibt es genug Studien. Daher plädiere ich unbedingt für eine Bewirtschaftung aller Parkflächen in der Innenstadt – und zwar mit Augenmaß, also mit attraktiven Angeboten für Menschen, die auf ihr Auto zum Beispiel aufgrund ihrer Arbeit angewiesen sind.

Kommentare