„Geiler Typ“ oder „asozial“?
Roller-Fahrer bläst Klima-Klebern in München Abgase ins Gesicht
Der Klima-Kleber-Kampf in München geht in die nächste Runde. Diesmal geht ein Video von einem Roller-Fahrer im Netz viral, der die Demonstranten absichtlich mit seinen Abgasen vollschleudert.
München - Die bayerische Landeshauptstadt gilt wegen der anstehenden Automobilmesse IAA als eine Protesthochburg und auserkorenes Hauptziel von Klima-Kleber-Aktionen. Mehrfach täglich kommt es zu Blockaden mit großer Tragweite, die Polizei ist im Dauereinsatz und viele Münchner, die die Konsequenzen zu spüren bekommen, sind gefrustet. Bei den langen Staus und der großen Wartezeit liegen bei dem einen oder anderen Betroffenen die Nerven aber mehr als nur blank.
Nachdem am Montag bereits ein Video aufgetaucht war, das zeigte, wie ein wütender Autofahrer mehrere Demonstranten hunderte Meter auf der Motorhaube vor sich herschob, macht nun ein weiteres Video die Runde, das eine sehr eigenwillige Form des Gegenprotestes zeigt. Zu sehen ist, wie ein Roller-Fahrer seine Maschine rückwärts ganz nah an die auf der Straße sitzenden Kleber heranfährt. Dann dreht er den Motor hoch, immer wieder und wieder, sekundenlang und hüllt so die Blockierenden in eine Abgas-Wolke. Abgespielt hat sich das Ganze am Freitagabend (1. September) am Stachus.
Die Instagram-Seite „Münchner Gesindel“ teilte den Beitrag und fragte nach der Meinung der Nutzer. Viele feiern ihn als „geilen Typen“, während andere die Aktion als „asozial“ und „unmenschlich“ einstufen.
Für den Roller-Fahrer wird der Vorfall wohl nun Konsequenzen haben, denn die Polizei bestätigte bereits gegenüber mehreren Medien, dass gegen den Mann ermittelt werde. Auch gegen einen zweiten Mann habe man die Ermittlungen aufgenommen. In einem Video, das auch dem Twitter-Kanal der „letzten Generation“ zu sehen ist, bläst der Mann einem Kleber absichtlich Zigaretten-Rauch ins Gesicht.
Laut den Aktivisten war das bei weitem nicht das Ende des Protests und so darf man gespannt sein, mit welchen Aktionen der Klima-Kleber-Kampf in München weitergehen wird.
nt